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Kulturell

Wohnen im KunstCampus in Berlin

von léonwohlhage

Ein prominenter Bauplatz, eine kristalline Fassade und ein anspruchsvolles Vermarktungskonzept: Der KunstCampus in Berlins Europacity vereint hochwertigen Wohnungsbau mit ambitionierten Kunstgalerien und spricht ein großstädtisches Publikum an.


Standort: Am Hamburger Bahnhof 3, 10557 Berlin, DE
Bauherr: Groth u-invest Achte GmbH & Co. Kunst-Campus KG, Berlin, DE
Architekt: léonwohlhage, Berlin, DE
Fertigstellung: 2017
Hörmann Produkte: Sammelgaragentor ET 500, T30 Feuer- und Rauchschutz-Schiebetore mit Schlupftür


Der Blick vom benachbarten Haus über die Rieck-Hallen des Kunstmuseums Hamburger Bahnhof zeigt den KunstCampus in voller Pracht.

„Lage, Lage, Lage“ – so definierte der Hotelier Conrad N. Hilton einst den Wert einer Immobilie. Und wenn dies immer noch so ist, dann befindet sich der neue Wohnkomplex am KunstCampus von léonwohlhage Architekten tatsächlich in einer 1A-Lage der Hauptstadt. Direkt hinter dem „Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwartskunst“, drei Fußminuten vom Hauptbahnhof entfernt und an der Kaimauer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals gelegen – so will er ein großstädtisches Publikum ansprechen. Wer das sein soll? Vermutlich jene Klientel, die außer „3-Zimmern-Küche-Bad“ vor allem ein kulturell anregendes Umfeld, eine ambitionierte Architektur, perfekte Verkehrsanbindung, eine zentrale Lage im Herzen Berlins schätzt – und daneben über das dazu passende Einkommen verfügt.

Bindeglied zwischen Wohnen und Hochkultur
Der KunstCampus ist Teil der Berliner Europacity, die von ihren Investoren jedenfalls sogleich zur „neuen Mitte“ der Hauptstadt erklärt wurde. Auf dem Gelände an der ehemaligen Mauer, das jahrelang als Niemandsland galt und von Lagerhallen geprägt wurde, entsteht tatsächlich Berlins derzeit bedeutendstes Stadtentwicklungsprojekt. Und der KunstCampus soll aufgrund seiner Lage ein Bindeglied sein, das zwischen der Hochkultur des Hamburger Bahnhofs und den weiter nördlich gelegenen reinen Wohngebieten vermittelt. Diese Zwittersituation äußert sich auch schon in der Nutzung des siebengeschossigen Riegels. Denn im Erd­geschoss sind vorwiegend Räumlichkeiten für Kunstgalerien untergebracht. Darüber liegen die Wohnungen – erreichbar nur vorbei am Concierge im Erdgeschoss, der ein wachsames Auge darauf hat, wer dieses exklusive Anwesen betritt. Die Wohnungen selbst haben recht tiefe Grundrisse, eine innenliegende Erschließung und verschaffen damit allen Bewohnern großzügige Balkons mit entsprechend prominenten Aus­blicken. Die einen blicken direkt auf den Schifffahrtskanal und weiter nach Osten, die anderen schauen auf den Ausstellungstrakt des Museums, in dem die Kunstsammlung des Industriellen Flick untergebracht ist, und weiter nach Westen Richtung Charlottenburg.

Kristalline Struktur
Durch die Faltung der Fassaden vergrößerten die Architekten auf raffinierte Weise die wertvolle Fensterfläche. Doch absolut prägend sind die davor angeordneten trapezförmigen Balkone, die das komplette Gebäude mit ihrer regelhaft unregelmäßigen kristallinen Struktur umhüllen. Im Inneren garantieren sie für das, was die Architekten „grüne Zimmer“ nennen. Durch die Balkone mit ihren siebbedruckten Verglasungen erhält das Gebäude seine facettierte Oberfläche. Sie reflektiert die Umgebung und sorgt für eine ständig wechselnde Wirkung der Fassade. Nach außen lassen sie den KunstCampus als architektonischen Solitär wirken – angesichts der Lage direkt hinter dem Museum für Gegenwartskunst ist dies angemessen. Denn weiter hinten in der Europacity sollen auch öffentlich geförderte Wohnungen entstehen, und der gmp-Architekt Hans-Joachim Paap bemerkte zu seinem im Wettbewerb für dieses Areal siegreichen Entwurf: „Es ist kein Potpourri der architektonischen Eitelkeiten.“ Eine gewisse Eitelkeit ist beim KunstCampus dagegen durchaus gewollt. Denn die prominente Lage, der Anspruch als Galeriegebäude und vor allem die offensive Marketingkonzeption, den Wohnblock selbst als Teil einer Kunstszene darzustellen, sind ja auch eine Verpflichtung. So gesehen wirkt der während des Ortsbesuchs von einem Hausbewohner auf einem der Balkons aufgestellte Wäscheständer mit trocknenden Unterhosen und Socken besonders auffällig. Ist es eine künstlerische Intervention zur bewussten Brechung des architektonischen Anspruchs? Oder ist es doch nur ein Stück reales Leben in einer ambitionierten Architektur?

Kristallin: Fassade und Brüstung sind in der Flucht leicht geknickt.

Hörmann Expertise:
Sammelgaragentor und Schiebetor mit Schlupftür

Leise, leichtgängig und wartungsarm – das sind Attribute, die das Sammel­garagentor ET 500 von Hörmann auszeichnen. Das Tor ist ausgelegt für eine Garagenkapazität von 100 Einstellplätzen bei 300 Torzyklen pro Tag – perfekt passend zu einem Gebäude mit der Größe des KunstCampus. Ein Vorteil des Tores ist die geringe Ausschwenktiefe – keine Gefahr also für Autos oder Passanten, beim Öffnen des Tores einen Schaden zu erleiden. Mehr Informationen über dieses Produkt finden Sie auf Seite 46 dieser PORTAL in der Rubrik „Technik“. Die Brandabschnitte im Inneren des Gebäudes sind mithilfe von T30 Feuer­schutz-Schiebetoren von Hörmann voneinander getrennt. Sie schließen sich im Brandfall automatisch, können aber durch eine Schlupftür von den Bewohnern weiterhin passiert werden. Im normalen Betrieb sind diese Tore nur durch die Nischenklappen zu erkennen, die farblich an die Oberfläche der Flurwände angepasst werden können und somit kaum auffallen. Dadurch ist das Tor im geschlossenen Zustand praktisch unsichtbar in die Raumgestaltung integriert.

Standort: Am Hamburger Bahnhof 3, 10557 Berlin, DE
Bauherr: Groth u-invest Achte GmbH & Co. Kunst-Campus KG, Berlin, DE
Architekt: léonwohlhage, Berlin, DE
Innenarchitektur (Foyer): Margit Flaitz Innenarchitektin, Berlin, DE
Kunst: „Bilder der Spree“ – Entwurf: Margit Flaitz, Berlin, DE / Fotos: Mathias Prachensky, Berlin, DE
Landschaftsarchitektur: relais Landschaftsarchitekten, Berlin, DE
Tragwerksplanung: CRP Bauingenieure, Berlin, DE
Bauphysik: Müller-BBM, Berlin, DE
Haustechnik: LK Planungsbüro für Versorgungstechnik, Berlin, DE
Brandschutz: TPG Technische Prüfgesellschaft, Berlin, DE
Fassadenplanung: Priedemann Fassadenberatung, Großbeeren, DE
Brutto-Grundfläche (oberirdisch): 14.400 m²
Fertigstellung: 2017
Fotos: Christian Richters, Berlin, DE / Stephan Falk, Berlin, DE
Verarbeiter: Metallbau Witte + Sagasser, Berlin, DE
Hörmann Produkte: Sammelgaragentor ET 500, T30 Feuer- und Rauchschutz-Schiebetore mit Schlupftür

82 Stellplätze bietet der der KunstCampus in seiner Tiefgarage für die Bewohner an.
Recht unauffällig integriert sich das Sammelgaragentor in die Fassade. Bei genauerem Hinsehen erkennt man die Abfahrt durch das Streckmetallgitter.
Im Brandfall schließt das Feuerschutz-Schiebetor automatisch. Eine Schlupftür gewährleistet, dass die Bewohner bei geschlossenem Tor fliehen können.
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