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Akademisch

Wohnen im Studentenwohnheim in Ulm

von bogevischs buero

Das Studentenwohnheim „Upper West Side“ steht schwarz-schimmernd und selbstbewusst in der ersten Reihe der Hochschul-Akropolis auf dem Ulmer Eselsberg. bogevischs buero vollendeten nun den letzten Bauabschnitt der präzise geschnittenen Beton-Monolithen.


Standort: Manfred-Börner-Straße, Ulm, DE
Bauherr: Studierendenwerk Ulm, DE
Architekt: bogevischs buero, München, DE
Fertigstellung: 2017
Schörghuber Produkte: Schallschutztüren, Röhrenspantüren, Feuchtraum-Röhrenspantüren, Vollspan-Schiebetüren, T30 Brand-/Rauchschutztüren, Rauchschutztüren, Vollspantüren, T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren mit Lichtausschnitt, Festverglasung, Holzblockzargen Softline-Ausführung mit gerundeten Kanten
Hörmann Produkte: 2-geteilte Stahlzargen

 

 


Der dritte Bauabschnitt wurde jüngst fertiggestellt. Neben 98 Wohnplätzen finden hier die Verwaltung und die Kindertagesstätte ihren Platz.

Die „Wissenschaftsstadt Ulm“ – so der selbstgewählte Name – wächst und gedeiht. Jeder, der versucht, sie im Auto zu durchqueren, darf dies erleben, denn der Hügel über der alten Freien Reichsstadt ist eine einzige Baustelle. Vor gerade einmal einem halben Jahrhundert als kleine Reform-Universität gegründet, ist sie nun zu einer veritablen Hochschule herangewachsen – und nun wohnen die Studenten sogar direkt am Campus. Die Münchner Architekten aus „bogevischs buero“ realisierten das Wohnheim des Studentenwerks seit 2010 in mehreren Bauabschnitten und in einem architektonisch höchst prominenten Umfeld. Mit dem jüngsten Bauabschnitt ist das Ensemble „Upper West Side“ nun komplett.

Neue städtebauliche Hierarchie
Und die bauliche Nachbarschaft ist durchaus namhaft. Auf der einen Seite grenzt es an Richard Meiers Forschungszentrum für Daimler, an der anderen an Otto Steidles vorbildhafte Universität West – und zu beiden bildet das Wohnheim den denkbar größten Kontrast. Es lehnt sich weder an Meiers weiße Neomoderne an, noch an Steidles farbig-verspielten 1990er-Jahre-Bau. Es steht stattdessen überaus selbstbewusst an der Kante des sogenannten Eselsberges – und macht der eigentlichen Universität damit den prominenten Platz in der städtebaulich ersten Reihe streitig.

Nur der berühmte Turm-Ausguck des Steidleschen Hochschul-Riegels ragt nun noch – mehr oder weniger – über das Studentenwohnheim hinaus. Die Wissensakropolis hoch über Ulm hat damit eine neue städtebauliche Hierarchie. Die schwarzgrau schimmernden Kuben von bogevischs buero sitzen auf dem Hügel, als wären sie die späten Abkömmlinge des rätselhaften außerirdischen Monolithen in Arthur C. Clarkes Science-Fiction-Roman „2001 – Odyssee im Weltraum“. Dunkel durchgefärbte und hinterlüftete Glasbetontafeln verkleiden eine massive Stahlbetonkonstruktion. Und zusammen mit den hohen, in gelbgrünem Alu-Blech gefassten Fensterausschnitten lassen sie eine Architektur entstehen, die man als kühl und glatt bezeichnen könnte – oder auch als wissenschaftlich exakt. Durchaus passend, denn der Retorten-Uni in der „Wissenschaftsstadt“ fehlt jeder geisteswissenschaftliche Hintergrund. Wissenschaft bedeutet hier: Medizin und Physik, Mathematik und Elektrotechnik.

Zur Freude Max Bills
Wenn Rhythmus tatsächlich schwingende Geometrie ist, dann rhythmisieren die Fensterausschnitte das Studentenwohnheim in mathematisch exakter Weise. Präzise zugeschnittene und eingefügte Gitterroste verkleiden die Nebeneingänge, und auch in der Tiefgarage leisten sich die Architekten keine Nachlässigkeiten. Die Holzwolle-Leichtbauplatten verkleiden die Decke ebenso sauber wie die mineralischen Tafeln die Wände. Ein studentisch enges Baubudget und gute Details sind also kein Widerspruch. Ganz in der Tradition der legendären Ulmer Hochschule für Gestaltung bewegten sich die Studenten der Designhochschule Schwäbisch Gmünd, als sie das Interieur der neuen Studentenbuden entwarfen. So nüchtern und klar, dass Max Bill seine Freude daran gehabt hätte, und so raumoptimiert ausgestattet wie die Kabine in einem Kreuzfahrtschiff.

Während die Architektur sich jeder allzu menschlichen Gestik entsagt, wirkt das Innere durchaus emotionaler und bedient sich verschiedener Farben und Materialien. Am deutlichsten wird dies in der Kinderkrippe, die erst vor Kurzem fertiggestellt wurde. Wer als angehender Ingenieur oder Zahnarzt hier wohnen darf, der hat sicher das große Los gezogen und sich aus dem unsäglichen Hauen und Stechen um den knappen und auch noch billigen studentischen Wohnraum verabschiedet. Das urbane Leben Ulms ist zugegebenermaßen einige Straßenbahn-Haltestellen weit entfernt. Doch der grandiose Blick vom Eselsberg weit hinein in die schwäbischen Lande entschädigt dafür.

Die Fassade besteht aus Sandwich-Elementen. Durch das einfache Raster konnte größtenteils mit Fertigteilen gearbeitet werden.
Einbaumöbel bringen Farbe in die Räume – wie hier in einem der Gruppenräume der Kindertagesstätte.
Freie Sicht für kleine Leute: Türen und Fenster gewähren Ein- und Ausblicke.
Studenten der Designhochschule Schwäbisch Gmünd entwarfen das Mobiliar.
So funktional wie die Zimmer: das kleine Bad.

Schörghuber Expertise:
Spezialtüren für verschiedene Anwendungsbereiche

Ein Großteil der 274 von Schörghuber gelieferten Türen sind die weißen Zugangstüren zu den Studentenzimmern. Es handelt sich dabei um hochwertige Vollspantüren, die mit einer Stahlzarge eingebaut sind und damit ein besonders robustes Türelement darstellen. Die Türen haben eine Türblattstärke von 42 Millimetern und sorgen für den nötigen Schallschutz. Die Bäder sind hingegen mit Feuchtraumtüren abgeschlossen. Zusätzlich lieferte Schörghuber verschiedene Spezialtüren: Im Verwaltungstrakt bilden Schiebetüren den internen Zugang zwischen den benachbarten Büroräumen. Ebenfalls für eine Schiebetür – allerdings eine wesentlich breitere – entschieden sich die Architekten beim Zugang zur Kindertagesstätte. Sie reicht über die gesamte Flurbreite. Unter anderem in diesem Gebäudeabschnitt sind auch Brandschutz-, Schallschutz- und Vollspantüren mit Eichenfurnier verbaut. Sie sind zum Teil mit Lichtausschnitten versehen, haben eine Türblattstärke von 70 Millimetern und weisen mit 2,40 Metern eine ungewöhnliche Höhe auf. Die Holzblockzargen sind aus gestalterischen Gründen mit Schattennut versehen. Um Verletzungen vorzubeugen, sind sie zudem mit abgerundeten Kanten ausgeführt.

Standort: Manfred-Börner-Straße, Ulm, DE
Bauherr: Studierendenwerk Ulm, DE
Architekt: bogevischs buero, München, DE
Bauleitung: Planer GmbH Sterr-Ludwig, Blaustein, DE
Bauphysik: Ferdinand Ziegler, Ulm, DE
Landschaftsplanung: lohrer.hochrein landschaftsarchitekten, München, DE
Brutto-Grundfläche: 3586 m²
Fertigstellung: 2017
Fotos: Andreas Muhs, Berlin, DE
Verarbeiter: TM Ausbau, Puchheim, DE
Schörghuber Ansprechpartner: fuchs + heckmeier, Wolfratshausen, DE
Schörghuber Produkte: Schallschutztüren Rw,P = 37 db Typ 1, teilweise mit Klimaklasse III, Röhrenspantüren Typ 1, Feuchtraum-Röhrenspantüren Typ 1, Vollspan-Schiebetüren Typ 3, T30 Brand-/Rauchschutztüren Typ 1, Rauchschutztüren Typ 3, Vollspantüren 2-flügelig Typ 2, T30 Brand-/Rauchschutztüren Typ 16, T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren Rw,P = 32 dB Typ 16 mit Lichtausschnitt, Vollspantüren Typ 1 und 3, Schallschutztüren Rw,P = 42 dB Typ 5, teilweise mit Lichtausschnitt, Schallschutztüren Rw,P = 32 dB Typ 3 und 16, Vollspantüren 2-flügelig Typ 4, Schallschutztüren Rw,P 32 dB 2-flügelig Typ 26 mit Lichtausschnitt, Festverglasung Typ 25 V, Holzblockzargen Softline-Ausführung mit gerundeten Kanten
Hörmann Produkte: 2-geteilte Stahlzargen

Damit die Kinder sich nicht verletzen, sind die Schallschutztüren mit Fingerschutzrollos und abgerundeten Kanten ausgeführt.
Die Zimmertüren mit Schallschutzanforderung haben eine Stahlzarge.
Schmale, feststehende Fensterschlitze lassen Tageslicht über den verglasten Flur ins Innere der Räume.
Der Zugang zur Kindertagesstätte wird durch eine Schiebetür abgetrennt.
Die geschosshohen Türen mit Verglasung sorgen für Transparenz.
Auch die Türen der Arbeitsräume sind mit einem Fingerschutz-Rollo ausgestattet.
Ebenfalls raumhoch: die Türen der Mitarbeitertoiletten.
Platzsparende Schiebetüren verbinden die Räume der Verwaltung.
Schnitt 1. Bauabschnitt
Schnitt 2. Bauabschnitt
Ob es hier immer so ordentlich ist? Mehrere Studenten teilen sich eine Küche.
Keine Ausreden: Wer hier wohnt, sollte durchtrainiert sein.
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