In der Zusammenarbeit mit Architekten und Bauplanern spielt BIM, die digitale Bauwerksmodellierung, eine immer bedeutendere Rolle. Allerdings fehlen in Europa noch einheitliche Standards und praxistaugliche Implementierungsansätze. Um hier aktiv mitzuarbeiten, haben mehrere Hersteller von Bauprodukten 2017 den Fachverband „Bauprodukte Digital“ gegründet. Das Ziel der Initiative ist die Sicherstellung der praxisnahen Umsetzung von digitalen Herstellerinformationen, um die digitalen Prozesse für Planer, Verarbeiter, Produkthersteller und Betreiber von Gebäuden voranzutreiben. Mitglieder bisher sind die Unternehmen dormakaba, Hilti, Hörmann, Jansen Building Systems, Knauf, Schüco, Xella und Forbo Flooring. Im Frühjahr fand eine Informationsveranstaltung in Steinhagen bei Hörmann statt, um weitere interessierte Hersteller zu gewinnen. Hinter dem Fachverband steht die Erkenntnis, dass nur gemeinsam die digitalen Chancen und Herausforderungen besser erschlossen werden können. So geht es um einen ganzheitlichen Ansatz, nicht nur um einzelne Produkte. Der Fachverband, der Teil des Bundesverbandes Bausysteme e.V. ist, möchte praxiskonforme digitale Produktdaten und Services gestalten, Informationen und Erfahrungen untereinander austauschen, Hersteller und Kunden vernetzen und digitale Wertschöpfungsketten erweitern. So hat man das Ziel, die Entwicklung von den meist noch klassischen, noch nicht durchgängig digital unterstützten Abläufen hin zu einer durchgängigen Methode BIM mit großem Erfolg mitzugestalten. Um dies zu erreichen, müssen reale Produkt-Planungsdaten erstellt und anwendergerecht verfügbar gemacht werden. Dabei müssen die Vorteile ihrer Verwendung herausgearbeitet werden, sodass die Anwender der Planungsdaten diese gut verstehen und nutzen können. Zwischen den beteiligten Akteuren in Planung, Bauen und Betrieb, aber auch zwischen den verschiedenen Gewerken, müssen klare Arbeitsweisen und Regeln etabliert werden, wie Produktinformationen genutzt werden sollen. Übergeordnetes Ziel des Fachverbandes „Bauprodukte Digital“ ist es, dem jeweils Verantwortlichen einen optimalen Umgang mit den Bauprodukten während Planung, Ausführung und Bewirtschaftung zu ermöglichen. Alle Teilnehmer stellen sich den Herausforderungen der Digitalisierung und blicken gemeinsam in die Richtung einheitlicher Produktdaten, einfacher Zugänglichkeit und praxisnaher Gestaltung. Mit dem Label „productsforbim“ steht die neue Initiative konsequent für die Nutzung der Methode BIM, im konkreten Bezug zu den realen Produkten. Mit den gemeinsamen Erfahrungen soll auch viel zukünftiges Neuland von BIM erkundet und die aktive Mitarbeit an der erfolgreichen Entwicklung von BIM mit den Produktdaten der Hersteller gefördert werden. Bei der Informationsveranstaltung am 16. März stellte sich die Herstellerinitiative mit ihren Zielen und Projekten interessierten Unternehmen vor.