Die eigentliche Aufgabe der Architekten war es, dem bajuwarischen „Mia san mia“-Gefühl eine passende „Ruhmeshalle“ zu geben. Die tatsächliche Herausforderung bestand darin, im höchst empfindlichen Umfeld des Regensburger Weltkulturerbes zu bauen. wörner traxler richter gelang mit dem Haus der Bayerischen Geschichte gleich beides.
Standort: Bajuwarenstraße 2d, Regensburg, DE
Architekt: wörner traxler richter, Frankfurt, DE
Fertigstellung: 2019
Hörmann Produkte: T30, MZ Stahlblechtüren STS; Multifunktionstüren aus Stahl H3, H16; H16 Klappen, D65, R55, 2-geteilte Stahlumfassungszarge Laschen-Klemm-Befestigung, Stahlumfassungszargen mit Doppelfalz, Stahlzargen Typ Fineline
Schörghuber Produkte: T30 / T90 Brandschutztüren, T30 / T90 Brandschutztüren mit Schallschutz, T30 Brandschutztüren mit Einbruchhemmung RC2 / RC3, T30 Brandschutztüren kombiniert mit F 30 Verglasung, Brandschutztüren mit Oberblende, T30 Brandschutzschiebetüren, T30 Brand-/Rauchschutz-Nischentür, F30 Verglasungen, Verglasung mit Schallschutz, Einbruchschutztüren RC2 / RC3, Schallschutztüren, Feuchtraumtüren, Nassraumtüren, Vollspantüren, Holzstockzargen
Egal ob bei den Fußballern oder in der Weißbierwerbung: Die Bayern sind felsenfest davon überzeugt, dass über ihrem Freistaat, der von Schwaben, Franken, Oberpfälzern und eben den Bajuwaren bewohnt wird, die Sonne immer etwas heller scheint als anderswo. So ein unerschütterliches Selbstbewusstsein hätte bei einem Museumsneubau, dessen Aufgabe die Darstellung der bayerischen Erfolgsgeschichte sein sollte, auch ganz leicht ins städtebaulich Übergriffige ausarten können. Vor allem, wenn der Neubau auch noch direkt ins fein gewobene bauliche Weltkulturerbe der uralten Stadt Regensburg eingreift.
Historische Kontinuität
Doch wörner traxler richter gelang beides: Die mittelalterlich geprägte Stadt wurde entlang der Donau mit zeitgenössischen Mitteln behutsam ergänzt – und der bayerischen Geschichte zugleich ein angemessen selbstbewusstes Museum gegeben. Dessen Gestalt repräsentiert dabei durchaus den Kern bayerischer Identität seit den Wittelsbachern: eine historische Kontinuität nämlich, die nicht von einem baulichen Solitär unterbrochen, sondern vielmehr architektonisch fortgeschrieben wurde. Der unregelmäßige Grundriss des Museums zeichnet das Regensburger Geflecht aus Gassen und Plätzen nach, in dem auf die Enge stets die Weite folgt. Die zentrale Halle des Museums ist deshalb auch eher ein überdachter städtischer Platz, umstellt von Hausfassaden, an denen typische Regensburger Baudetails zitiert werden. Gedeckt ist das eher einem Ensemble als einem homogenen Gebäude gleichende Museum von einer unregelmäßig gefalteten Dachlandschaft, die sich ebenfalls der Umgebung anpasst. Damit aus dem Neubau aber kein anpässlerischer Historismus werde, wählten die Architekten eine Fassadenverkleidung aus vertikalen Keramiklamellen. In ihrer Strenge dominant genug, um sich von der historischen Umgebung noch abzuheben – mit ihrem steingrauen Farbton aber dennoch zu den Resten der direkt benachbarten römischen Stadtmauer vermittelnd.
Homogene Stadtsilhouette
Während die liegende Skulptur des eigentlichen Museums mit der Vertikalität der Fassade ganz bewusst gestreckt wird, wählten die Architekten bei der dazugehörenden Bavariathek das gegenteilige Stilmittel. Der benachbarte Bau komplettiert einen vorhandenen Block und bekam eine Fassade aus Putzträgerplatten, deren Beschichtung mit kräftigen Horizontalstrichen strukturiert wurde. Sie sieht aus, als würde sie die Jahrhunderte ebenso überdauern wie all die massiv steinernen Bürgerhäuser daneben. Zumindest jedenfalls, solange niemand neugierig mit gekrümmtem Zeigefinger gegen die plötzlich enttäuschend hohlklingende Fassade des Gebäudes klopft. Wenn die Touristenschiffe auf der Donau flussaufwärts fahren und direkt am Museum anlegen, dann erleben die Passagiere die weltberühmte Stadtsilhouette nun als geschlossen und homogen, denn das Museum füllt am Hunnenplatz eine ehemalige Fehlstelle aus. Lugen die zu Museumsbesuchern gewordenen Ausflügler dann aus dem Inneren des Gebäudes nach draußen, so fällt der Blick durch die mit Keramiklamellen verhängten Fenster auf die verwinkelte Stadtlandschaft oder den Dom. Und wer aus der Stadt heraus das Museum betrachtet, der erkennt im einzig sichtbaren, dafür umso größeren „Schau“-Fenster den Dreiklang des bayerischen Wesens – plakativ ausgeführt in wechselnden leuchtenden Schriftzügen: „Mia san mia“, „Ois Chicago“ und „Ozapft is“ steht da zu lesen. Besser hätte die Essenz bayerischen Lebensgefühls nicht zusammengefasst werden können. Oder schwingt da eventuell doch ein Hauch von Selbstironie mit?
Lange war in der Architektur wenig Farbe zu sehen. Einige Architekten machten sie zwar zu ihrem Markenzeichen, doch das Gros hielt sich dies betreffend zurück. Auch das Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg ist – oberflächlich betrachtet – farblich eher dezent gehalten: Dementsprechend sind die Türen, die Schörghuber im Verwaltungsbereich lieferte, auch in der Lieblingsfarbe der Architekten gehalten: Kristallweiß. Es handelt sich hierbei überwiegend um Brand- und Rauchschutztüren mit unterschiedlichsten Ausstattungsmerkmalen, aber auch um Sicherheitstüren und Schallschutztüren – mit und ohne Einbruchschutz. Viele dieser Türen sind mit der Fineline Zarge verbaut, deren sichtbarer Spiegel mit nur 6 Millimetern sehr elegant ausfällt. Eine weitere Besonderheit: Einige der Zargen sind ohne Querstück ausgeführt. Die Oberblende übernimmt diese Funktion. Ebenfalls kristallweiß sind die T30 Brand- und Rauchschutz-Nischentüren mit Bodenschließer, die sich unauffällig in die Wände integrieren. Doch bei den Produkten in Kristallweiß bleibt es nicht. Einige Verkehrswege im Erdgeschoss sind komplett – Decken, Wände, Boden – in Rubinrot gehalten; ebenso die Türen von Schörghuber.
Standort: Bajuwarenstraße 2d, Regensburg, DE
Bauherr: Staatliches Bauamt, Regensburg, DE
Architekt: wörner traxler richter, Frankfurt, DE
Brutto-Grundfläche: 10.900 m²
Brutto-Rauminhalt: 79.400 m³
Kosten: ca. 88 Mio. €
Fertigstellung: 2019
Fotos: Stephan Falk, Berlin, DE
Verarbeiter: Jens Dunkel Glas- und Bauelemente, Burg, DE
Hörmann Produkte: T30, MZ Stahlblechtüren STS; Multifunktionstüren aus Stahl H3, H16; H16 Klappen, D65, R55, 2-geteilte Stahlumfassungszarge Laschen-Klemm-Befestigung, Stahlumfassungszargen mit Doppelfalz, Stahlzargen Typ Fineline
Schörghuber Produkte: T30 / T90 Brandschutztüren, T30 / T90 Brandschutztüren mit Schallschutz Rw,P 32 / 37 / 42 / 47 dB, T30 Brandschutztüren mit Einbruchhemmung RC2 / RC3, T30 Brandschutztüren kombiniert mit F 30 Verglasung, Brandschutztüren mit Oberblende, T30 Brandschutzschiebetüren, T30 Brand-/Rauchschutz-Nischentür, F30 Verglasungen, Verglasung mit Schallschutz Rw,P = 37 dB, Einbruchschutztüren RC2 / RC3, Schallschutztüren Rw,P = 37 / 50 dB, Feuchtraumtüren, Nassraumtüren, Vollspantüren, Holzstockzargen, Oberflächen: HPL-Schichtstoff in Anthrazit, Kristallweiß, Rubinrot