Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT hat Hörmann eine neuartige Brandschutzverglasung entwickelt. Hierfür wurde nun das Entwicklerteam Thomas Baus, Werksleitung der Hörmann KG Glastechnik, und die beiden Fraunhofer-Forscher Dr. Holger Wack und Damian Hintemann mit dem Joseph-von-Fraunhofer-Preis ausgezeichnet, der jährlich von der Fraunhofer-Gesellschaft für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen wird. Das Team entwickelte ein Brandschutzglas, das je nach Scheibenaufbau einer Beflammung von über 1000 Grad Celsius bis zu 120 Minuten widersteht und im Scheibenzwischenraum mit einem neuartigen Gel gefüllt ist. Die Verarbeitung dieses Hydrogels ist toxisch unbedenklich. Es verzichtet auf das giftige Acrylamid, das normalerweise bei Brandschutzgläsern auf Hydrogelbasis zur Verwendung kommt. Neu entwickelt haben die drei Forscher auch die komplette Anlagentechnik zur Herstellung des Hydrogels und den Mischprozess zur Herstellung der Brandschutzscheibe. Ergänzt wird diese Misch- und Dosiertechnik durch das von Hörmann entwickelte und patentierte Produktionsverfahren zur Herstellung von Brandschutzscheiben. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Hydrogel-Brandschutzscheibenproduktion fallen rund 85 Prozent weniger Prozessabfälle an. Die Neuentwicklung zeichnet sich zudem durch höhere Automatisierungsraten und schlankere Produktionsprozesse aus. Gerade einmal vier Jahre vergingen zwischen den Anfängen im Reagenzglas und der Unternehmensgründung mit der heutigen Praxisanwendung.