Heimat? Für Hörmann ist das Steinhagen. In Bielefeld gegründet, hat die Firma hier seit 1944 ihren Sitz. Wir wollten wissen, wie es sich in Steinhagen lebt, und sprachen darüber mit dem örtlichen Heimatverein.
Was macht Steinhagen so lebenswert?
Steinhagen, wunderbar gelegen am Südhang des Teutoburger Waldes, ist nur wenige Kilometer von den Städten Bielefeld und Gütersloh entfernt. Es verfügt über ein intaktes, lebendiges Gemeinde- und Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen und über eine sehr gute Infrastruktur.
Wie hat sich die Architektur Steinhagens im Laufe der Jahre verändert?
In Steinhagen wurde die Wohnbebauung im Laufe der Jahre stark gefördert. Neue Siedlungen entstanden nach Kriterien des modernen Wohnungsbaus. Mit dem Bürgerpark wurde im Dorfkern eine grüne Insel geschaffen, die gern besucht wird. Industriegebiete wurden nördlich der Bahnlinie und im Ortsteil Brockhagen ausgewiesen, wo auch Hörmann zwei Werke hat.
Welches ist das schönste moderne Gebäude in Steinhagen?
Für viele ist das Gymnasium Steinhagen „Steingy“ mit seinem Rundbau und den sternförmigen Anbauten das schönste moderne Gebäude. Für andere ist der Neubau und Anbau an das historische Schlichte-Haus erwähnenswert, wieder andere meinen, das neue Hörmann Forum mit seiner Transparenz in Amshausen sei architektonisch am attraktivsten.
Was ist Ihr Tipp für Unternehmungen in Steinhagen?
Fünf Naturschutzgebiete und der Teutoburger Wald laden zu zahlreichen Ausflügen ein. Folgende Veranstaltungen sind empfehlenswert: der Köchemarkt im Frühjahr, der Weinmarkt mit Heidefest Anfang September, die Kulturtage und der traditionelle, nichtkommerzielle Weihnachtsmarkt. Vergessen wollen wir nicht, dass Steinhagen auch über eine hervorragende Gastronomie verfügt.
Wie erkundet man von hier aus den Teutoburger Wald?
Wir empfehlen die beiden vom Deutschen Wanderverband als „Traumtouren“ ausgezeichneten Wanderwege „Quellweg“ und „Bergweltenweg“. Außerdem sind der „Weg für Genießer“ und der „Schierenweg“ sehr schöne Routen. Etwas Besonderes ist der „Leberblümchenweg“. Dort kann man im Frühjahr Abertausende von blauen Leberblümchen bestaunen. Das Vorkommen ist einzigartig im norddeutschen Raum. Alles ist im Übrigen gut dokumentiert und beschrieben auf den Webseiten der Gemeinde Steinhagen sowie des Heimatvereins Amshausen.
Inwiefern prägt Hörmann Steinhagen sonst noch?
Hörmann ist Steinhagens größter Arbeitgeber. Das international agierende Unternehmen hat sich auch als Sponsor in der Heimat einen Namen gemacht. Zum Beispiel unterstützte es einen Kindergarten finanziell – und zurzeit entsteht das neue „Hörmann-Sportzentrum“ für die Spvg Steinhagen.
Anderes Thema: Welche Bedeutung hat eigentlich der Wacholderschnaps für Steinhagen?
Der „Steinhäger“ hatte seine Blütezeit zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren. Damals gab es 27 Brennereien am Ort. Denn nur hier in Steinhagen durfte man den „Steinhäger“ herstellen. Die benötigten Wacholderbeeren wurden ursprünglich an den Hängen des Teutoburger Waldes geerntet. An diese Zeit soll die lange vom Heimatverein Amshausen gepflegte Wacholderheide erinnern. Heute ist der Wacholderschnaps – weitläufig als Gin bekannt – ein Modegetränk und Bestandteil ausgezeichneter Cocktails. Es ist also an der Zeit, dass auch der „Steinhäger“ seine Renaissance erlebt.
Was zeichnet den Steinhäger denn aus?
Der geschützte Wacholderschnaps, in der typischen Kruke, ist für seine Bekömmlichkeit weltberühmt. Der Spruch „Trink ihn mäßig, aber regelmäßig“ sollte darauf hinweisen. Schlichte und König waren die Hauptproduzenten. Wacholder hat nachweislich eine gesundheitsfördernde Wirkung und stärkt das Immunsystem.
Heimatverein Amshausen
vertreten durch Hannelore und Friedemann Holzapfel sowie Dieter Graf.
Der im Ortsteil Amshausen der Gemeinde Steinhagen beheimatete Verein wurde 1952 gegründet. Die zurzeit 260 Mitglieder fühlen sich dem Gedanken verpflichtet, Heimatpflege und lokales Brauchtum zu fördern und die Natur zu bewahren. Es gibt eine ganze Reihe von regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen wie Wanderungen, Fahrradausflüge, das Frauenfrühstück und den Literaturkreis. Dazu kommen jahreszeitlich bedingte Veranstaltungen wie die traditionelle Neujahrs- und Osterwanderung, das Sommerfest, der plattdeutsche Gottesdienst sowie der Besuch kultureller Angebote in der Umgebung, um nur einige zu nennen. Darüber hinaus hat der Verein eine umfangreiche Schriftenreihe herausgebracht, die sich mit regionalen Themen befasst.
www.heimatverein-amshausen.de