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Upgrade

„Lipsia-Turm“ in Leipzig

von Fuchshuber Architekten

Leipzigs jüngstes Hochhaus steht sinnbildlich für den Beginn eines Upgrades in der riesigen Plattenbausiedlung Grünau. Und damit auch wirklich niemand dieses Symbol übersehen kann, musste es natürlich ein echter Turm sein.


Standort: Miltitzer Allee 32, Leipzig, DE
Architekt: Fuchshuber Architekten, Leipzig, DE
Fertigstellung: 2020
Schörghuber Produkte: T30 Brandschutztüren mit Rw,P = 32 dB, teilweise mit Lichtausschnitt, T90 Brandschutztür, T90 Brandschutztür mit Schallschutz Rw,P = 42 dB und Einbruchhemmung RC 2, Holzumfassungszargen ohne Zierfalz, Massivholzstockzargen
Hörmann Produkte: Stahl-Objekttüren H3, Garagen-Sektionaltor LPU, Stahleckzargen, Stahlumfassungszargen, 2-geteilte Stahlumfassungszarge zum nachträglichen Einbau


Pfosten und Riegel lassen sich deutlich aus der Fassade ablesen. Der Versprung in verschiedene Fassadenebenen gibt dem Gebäude Struktur.

Leipzig-Grünau ist rekordverdächtig. Hier stand einst eine der größten „Platten“-Wohnungsbausiedlungen der DDR – die sich nach der Wende in ebenfalls rekordverdächtigem Tempo fast zur Hälfte leerte. Leipzig ist zwar – noch ein Rekord – inzwischen Deutschlands am schnellsten wachsende Großstadt. Doch begehrt sind angesagte Bezirke wie Connewitz. Dort kochte vor Jahresfrist die Wut über steigende Mieten gar in Form wilder Straßenschlachten hoch. Zur Einordnung: 2010 lag die Durchschnittsmiete bei 4,68 € pro Quadratmeter. Für 2020 wurden dann 7,08 € angegeben. Für Mieter in München, Stuttgart, Tübingen oder Freiburg paradiesische Zustände. Für die ortsansässige alternative Szene eine nicht akzeptable Mietsteigerung um 50 Prozent.

Symbol des Wandels
Leipzig-Grünau ist dagegen gar nicht „hip“. Es gibt bloß einen idyllischen Badesee und ein Naturschutzgebiet. Es gibt Ärzte und Apotheken, ein Einkaufszentrum und Haltestellen für Busse, S- und Straßenbahnen. Und vor allem gibt es billige Wohnungen in Hülle und Fülle. Und trotzdem: Viele sagten der „Platte“ ade, selbst dann, wenn sie frisch saniert war. Es blieben die Alten. Und es kamen die Einkommensschwachen und Migranten. Zusammen sind es noch rund 45.000 Menschen. Doch es geht auch anders: Wie ein Symbol für den erhofften Wandel steht mitten in Grünau seit Kurzem ein 42 Meter hoher Turm aus 60 Wohnungen der (für Leipzig) neuen Art. Für 14,2 Millionen Euro entstand ein Projekt, das in fast allem das Gegenteil dessen ist, was in Connewitz mit Straßenschlachten verteidigt werden sollte. Fuchshuber Architekten – mittlerweile NOKERA Planning – errichteten hier eine feine Konstruktion aus Betonfertigteilen, die leicht neoklassizistische Anspielungen enthält und vor allem eines ausstrahlt: gediegene Wertigkeit. Der Turm, ein flacherer Annex und ein beide Teile verbindender und erschließender Empfangstrakt stehen auf einer rundum hoch eingezäunten Rasenfläche. Und wer zu Besuch kommt, der muss am Concierge vorbei – als sei es die New Yorker 5th Avenue und nicht Grünau.

Sozialer Anschluss
Immerhin: Es ist die „Volkssolidarität“, die hier wacht. Und die Vertreter dieser Wohlfahrtsorganisation sind nicht die grimmigen Zerberusse vor den abgeschirmten Quartieren der Schönen und der Reichen. Sie nehmen auch nicht nur die bestellten Pakete entgegen und verteilen die Briefpost. Sie arrangieren ebenso Behördengänge, organisieren medi­zinische Hilfe für die älteren Bewohner, versorgen die Cafeteria oder laden auch mal zum „Angrillen“ ein. Ein richtiges „Mehrgenerationenhaus“ ist der „Lipsia-Turm“ jedoch noch nicht – obschon dies auch eine Ur­­sprungs­idee der Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ war. Stattdessen erfreuen sich die Bewohner an altengerechten Wohnungen und sozialem Anschluss in den verschiedenen „Begegnungsräumen“ des Turms. Das alles ist für einen Preis zu haben, der – je nach politischem und geografischem Standort des Betrachters – ein Schnäppchen ist oder eine Leipziger Spitzenmiete. Knapp über 10 Euro kalt werden verlangt – zuzüglich 2,38 Euro für den gebotenen Service. Und wer Mieter wird, ist automatisch Teil der Genossenschaft, zu deren Bestand rund 8000 weitere Wohnungen gehören.

Ausrufezeichen aus Beton
Dass sich die Lipsia für einen echten Turm entschied, lässt sich in Grünau kaum mit Platzmangel begründen. Bis zu 25 Prozent der Wohnungen stehen hier leer, und durch Abrisse wird die Siedlung noch großzügiger, als sie es schon zu DDR-Zeiten war. Der „Lipsia-Turm“ ist stattdessen ein gebauter Widerstand gegen den vermeintlichen Niedergang eines Quartiers. Er ist ein Beton gewordenes Ausrufezeichen dafür, dass es auch anders geht.


Schörghuber Expertise:
Brandschutztüren

Brände in Hochhäusern – das passiert selten, aber wenn, dann ist die Katastrophe oft groß. Sie zu vermeiden ist – unter anderem – die Aufgabe der Brandschutztüren von Schörghuber. Insgesamt 55 Stück sind im „Lipsia-Turm“ verbaut. Überwiegend handelt es sich dabei um ein- und zweiflügelige T30 Brandschutztüren mit einer zusätzlichen Schallschutz-Ausstattung von Rw,P = 32 dB sowie Rw,P = 37 dB, die sich in den Fluren und an den Treppenhäusern befinden. Alle diese Türen verfügen über einen weißen oder schwarzen HPL-Schichtstoff als Oberfläche. Teilweise sind diese Türen zudem mit einem Lichtausschnitt ausgestattet. Des Weiteren stammen von Schörghuber zwei T90 Brandschutztüren: Die eine ist mit einem Panikschloss ausgestattet, die andere mit einer Dreifachverriegelung. Diese Tür hat neben der T90 Brandschutz- auch eine Schallschutzfunktion mit Rw,P = 42 dB sowie Einbruchhemmung in der Widerstandsklasse RC 2. Da Temperatur und Luftfeuchtigkeit zwischen den Fluren und Räumen oft sehr unterschiedlich sind, wurden alle Türen mit Klimaklasse III ausgestattet.

Standort: Miltitzer Allee 32, Leipzig, DE
Bauherr: Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG, Leipzig, DE
Architekt: Fuchshuber Architekten, Leipzig, DE
Kosten: 14,2 Mio. Euro
Höhe: 42 m
Brutto-Grundfläche: 7450 m²
Gesamtwohnfläche: 3400 m²
Fertigstellung: 2020
Fotos: Stephan Falk, Berlin, DE / Jan Woitas, Leipzig, DE
Verarbeiter: NOKERA Planning, Leipzig
Schörghuber Produkte: T30 Brandschutztüren mit Rw,P = 32 dB, teilweise mit Lichtausschnitt, T90 Brandschutztür, T90 Brandschutztür mit Schallschutz Rw,P = 42 dB und Einbruchhemmung RC 2, Holzumfassungszargen ohne Zierfalz, Massivholzstockzargen
Hörmann Produkte: Stahl-Objekttüren H3, Garagen-Sektionaltor LPU, Stahleckzargen, Stahlumfassungszargen, 2-geteilte Stahlumfassungszarge zum nachträglichen Einbau

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