Dass Architektur eine Kunstform ist, hätte vor 100 Jahren niemand bestritten. Dass sich das Architekturbüro 3XN zum Hinweis genötigt sieht, ihr „Cube“ genanntes Objekt sei Kunst, ist entsprechend vielsagend. Denn es ist eindeutig Kunst.
Standort: Washingtonplatz 3, Berlin, DE
Architekt: 3XN, Kopenhagen, DK
Fertigstellung: 2020
Schörghuber Produkte: T90 Türen 1-flügelig als Schachttüren, T90 Brand-/Rauchschutztüren, T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren mit Rw,P = 32dB teilweise mit Oberblende und teilweise mit Lichtausschnitt, T30 Brand-/Rauchschutztüren 2-flügelig mit Übermaß, Rauch-/Schallschutztüren mit Rw,P = 32dB, Vollspantürblätter, Faltstockzargen
Hörmann Produkte: Mörtelfreie Stahlblockzarge, 2-geteilte Stahlumfassungszarge zum nachträglichen Einbau, Stahleckzarge, Industrie-Sektionaltor ALR F42
Tatsächlich wirkt der spiegelnde Würfel zwischen Hauptbahnhof, Spreebogen und Bundeskanzleramt wie ein angenehm artifizieller Fremdkörper zwischen all der austauschbaren Investorenarchitektur Berlins. Der dänische Legobaustein auf dem Washingtonplatz respektiert den städtebaulichen Masterplan des Kölner Würfel-Meisters Ungers – und dekonstruiert ihn zugleich auf reichlich ironische Weise. Die Dänen rückten ihn aus den städtebaulich vorgegebenen Achsen und falteten die Glasflächen nach Origami-Art. Die Scheiben reflektieren die Sehenswürdigkeiten der direkten Nachbarschaft und brechen je nach Standort des Betrachters die tradierten Bilder Berlins immer wieder auf. Je nach Sonnenstand und Lichtfarbe ergeben sich wechselnde und anregende Ansichten. Den Touristen freut‘s. Denn die Stadt ist eindeutig um ein lohnendes Selfie-Motiv reicher.
Bezug zur Umgebung?
So exponiert Lage und Ausdruck des Würfels auch sind – seine Nutzung mag nicht so recht zur extrem prominenten Lage passen. Im Erdgeschoss befindet sich ein öffentlicher Food-Court, der im Berliner „Shabby Chic“ gestaltet wurde und so oder so ähnlich auch an Dutzenden anderen Stellen der Stadt zu finden ist. Dass die zehn Etagen darüber als Büros vermietet werden, ist tagsüber von außen nur dann erkennbar, wenn die Nutzer zur Raucherpause auf die Balkons treten. Denn die Versprünge der Fassade sind tatsächlich Balkons, und die überkragenden Scheiben dienen als Brüstungen.
Seit das Innere eines Hauses den Bezug zur Umgebung nicht mehr benötigt, taugt die Fassade nicht mehr zur Schnittstelle zwischen innen und außen. Sie wird schlimmstenfalls zur Werbefläche und bestenfalls zum Display einer gesellschaftspolitisch wichtigen Botschaft. Von außen betrachtet könnte der Cube – wenn schon kein wichtiges Mahnmal – auch nur eine aufwendig verkleidete Behausung für leistungsfähige Server sein.
Intelligentestes Gebäude der Stadt
Tatsächlich wird im kunstvoll gestalteten Berliner Würfel besonders eifrig gerechnet. So konventionell die Bürogrundrisse sind, so ambitioniert ist die Haustechnik. Tausende Sensoren erfassen alles, was sich im Gebäude tut. „Tracking everything“ heißt dies. Und entsprechend der jeweils anwesenden Zahl von Personen werden Heizung, Kühlung, Lüftung und sogar die Reinigungsintervalle angepasst. Über eine eigene App gibt es Zugang ins Gebäude, kann man freie Parkplätze oder Büroschreibtische erkennen, das Licht einschalten oder die Heizung regeln. Diese Informationen über das menschliche Verhalten dienen der ressourcenschonenden Gebäudebewirtschaftung. Das immerfort lernende Big-Data-System macht den Cube zum vermutlich intelligentesten Gebäude der Stadt – streng nach den Regeln der Datenschutz-Grund
Erwischt
Das ganze Ausmaß an Multifunktionalität konnte übrigens neulich ganz konkret beobachtet werden. Frühmorgens packt dort ein müder Geschäftsreisender seinen Kulturbeutel aus, holt eine Dose Rasierschaum hervor und nutzt die bis aufs Platzniveau verspiegelte Fassade für eine gründliche Nassrasur vor dem Meeting. Sage noch einer, dass Kunst keinen konkreten Anwendernutzen habe. Doch fraglich bleibt, was die künstliche Intelligenz des Cube mit dieser gewiss durch die Sensoren erfassten Nutzerinformation nun anfängt.
Der Bau des dunkel schimmernden Cube hat für Aufmerksamkeit gesorgt, entspricht er doch so gar nicht dem, was hinlänglich als steinernes Berlin die Stadt lange Zeit prägte. Geheimnisvoll und edel steht der gläserne Monolith auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof. Innen dominieren edelweiße und graphitschwarze Oberflächen. Auf die Details wurde vonseiten der Architekten immensen Wert gelegt. T30 Brandschutztüren sind teilweise als flurhohe Nischentüren ausgeführt. Kaum sichtbare T90 Sondertüren dienen als Revisionsöffnung für die Schächte der Haustechnik. Dort, wo die Türen zur Rhythmisierung von Wandflächen dienen sollen, setzen sie sich graphitschwarz von den hellen Wänden ab. Das Besondere: Die überwiegende Zahl der Türen wurde mit der mörtelfreien Stahlblockzarge von Hörmann verbaut. Sie sorgt für einen schnelleren und saubereren Einbau, da sie werkseitig mit Mineralwolle hinterfüllt, aber dennoch robust, langlebig und funktional ist. Darüber hinaus wurden T90 Türen verbaut, deren Türblatt lediglich 50 Millimeter dick ist. Viele der Türen sind mit verschiedenster Technik ausgestattet.
Standort: Washingtonplatz 3, Berlin, DE
Bauherr: CA Immo Deutschland, Berlin, DE
Architekt: 3XN, Kopenhagen, DK
Architekt Souterrain: Maedebach & Redeleit Architekten, Berlin, DE
Brutto-Grundfläche: 19.500 m²
Kosten: ca. 100 Mio. €
Fertigstellung: 2020
Fotos: Stephan Falk, Berlin, DE
Schörghuber Produkte: T90 Türen 1-flügelig als Schachttüren, T90 Brand-/Rauchschutztüren, T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren mit Rw,P = 32dB teilweise mit Oberblende und teilweise mit Lichtausschnitt, T30 Brand-/Rauchschutztüren 2-flügelig mit Übermaß, Rauch-/Schallschutztüren mit Rw,P = 32dB, Vollspantürblätter, Faltstockzargen
Hörmann Produkte: Mörtelfreie Stahlblockzarge, 2-geteilte Stahlumfassungszarge zum nachträglichen Einbau, Stahleckzarge, Industrie-Sektionaltor ALR F42