home
Kontakt
Möchten Sie ein mit unseren Produkten realisiertes Projekt einreichen, haben Sie Fragen oder Anregungen? Melden Sie sich über portal@hoermann.de
Abo
Möchten Sie zukünftig alle PORTAL Ausgaben kostenfrei per Post erhalten? Registrieren Sie sich hier.
share
Invasiv

Klinikum in Kulmbach

von Arge a|sh sander.hofrichter Architekten & H2M Architekten

Ein Krankenhausumbau bei laufendem Betrieb gleicht einer „Operation am offenen Herzen“ und ist das Gegenteil eines minimal-invasiven Eingriffs. In Kulmbach entstand eine eindrucksvolle architektonische Großskulptur und zugleich ein Beispiel für eine neue, den Kranken zugewandte Klinik-Architektur. 


Standort: Albert-Schweitzer-Straße 10, Kulmbach, DE
Architekt: Arge a|sh sander.hofrichter architekten, Ludwigshafen, DE
& H2M Architekten, Kulmbach, DE
Fertigstellung: 2020 (1. Bauabschnitt)
Schörghuber Produkte: Rund 530 Spezialtüren, Patientenzimmer-Türen mit Schallschutz Rw,P = 42 dB, Schallschutztüren 1- und 2-flügelig Rw,P = 37 oder 42 dB, T30 Brand-/Rauchschutztüren mit Schallschutz Rw,P = 32 oder 42 dB 1-flügelig, T30 und T90 Brandschutz-Nischentüren 2-flügelig, T90 Türen 1-flügelig, Strahlenschutz-Schiebetür, Schallschutztürblätter Rw,P = 32 dB mit Feuchtraumeignung, Schallschutztüren Rw,P = 37 dB mit Lichtausschnitt, Vollspantüren, Faltstockzargen
Hörmann Produkte: Stahlspitalfalzzargen, Sporthallenzargen, 2-geteilte Stahlumfassungszarge Laschen-Klemm-Befestigung zum nachträglichen Einbau, Stahleckzargen


Holzoptik verleiht den Zimmern Wärme. Niedrige Fensterbänke garantieren den Patienten den Ausblick.
Wer privat versichert ist, kann ein eigenes Wohnzimmer dazubuchen.

Die Entwicklung der Medizin, die Ausdifferenzierung unterschiedlichster Fachbereiche und die immer komplizierter werdende administrative Abwicklung der betriebswirtschaftlichen Aufgabe „Krankheit“ sorgte deshalb auch dafür, dass Großkrankenhäuser sich mit jeder Erweiterung und jedem Umbau im laufenden Betrieb immer weiter vom Ideal eines Gebäudes entfernten, das sowohl die Bedürfnisse der Patienten als auch des medizinischen Personals berücksichtigt. H2M Architekten hatten in Arbeitsgemeinschaft mit a|sh sander.hofrichter architekten deshalb eine beinahe prototypische Aufgabe zu bewältigen. Sie fanden ein baulich durchaus leistungsfähiges Klinikum aus den 1960er-Jahren vor. Durch An- und Umbauten wurde jedoch dessen Grundstruktur zunehmend unklarer, die Wege gerieten immer länger und stetig komplizierter.

Es geht um Gestaltung
Innerhalb von zehn Jahren und noch bis 2025 sollen Umbauten und Erweiterungen die Klinik neu strukturieren und modernisieren – und dies alles geschieht natürlich im laufenden Betrieb. Dass sich die Arbeit der beiden beteiligten Architekturbüros dabei nicht nur auf die bauliche Neuorganisation und Optimierung der klinischen Abläufe konzentriert, ist bereits erkennbar. Der erste Bau­abschnitt ist fertiggestellt – und er beweist, dass auch im Krankenhausbau die klassischen Aufgaben der Architektur erfüllt werden können. Es geht nicht allein um die Organisation von Prozessen. Es geht auch um Gestaltung. Hoch über der „heimlichen Hauptstadt des Bieres“ thront nun ein neungeschossiger Neubau. Vier Funktionsbereiche und darüber fünf Pflegegeschosse wurden zum neuen „Gesicht“ des Kulmbacher Klinikums. Die Hochhausscheibe aus den 1960ern und ihre diversen Erweiterungen entsprechen dem Geist der damaligen Krankenhausplanung, die Medizin und Pflege eher als zu industrialisierenden Prozess verstand und ihm konsequent den entsprechenden Ausdruck verlieh. Diese Maschinenästhetik negierte jedoch die eher menschlichen Bedürfnisse der Kranken ebenso wie die Ansprüche der Ärzteschaft und des Pflegepersonals an ein Arbeitsumfeld, das nicht nur effizient ist, sondern auch räumlich angenehm.

Selbstbewusste Geste
Der erste Bauabschnitt und ebenso die folgenden sind nahezu eine planerische Kehrtwende. Neben organisatorisch effizienter Raumorganisation zählt die Gestaltung dazu. Und mit dem Neubau wurde ein deutliches Zeichen gesetzt. Nach außen hin durch die selbstbewusste Geste eines mächtigen Natursteinwürfels direkt gegenüber der Plassenburg, dem eindrucksvollen Wahrzeichen der Stadt und einem der größten Renaissance-Bauwerke Deutschlands. Dessen Sandsteinmauern werden in den neuen Teilen des Klinikums leitmotivisch wieder aufgenommen. Wo die Burg jedoch eine Lochfassade aus schmalen Schießscharten besitzt, da sind es beim neuen Teil des Klinikums übergroße und sorgsam detaillierte Öffnungen in der vorgehängten Natursteinfassade. Was außen wie eine Großskulptur wirkt, das wird im Inneren zu hellen Patientenzimmern mit tief liegender Brüstung. Der Effekt für die Patienten ist enorm. Denn sie blicken in ihren Betten liegend nun nicht mehr gegen ein Fensterbrett, das bestenfalls durch mitgebrachte Blumensträuße dekoriert wird. Sie haben stattdessen freie Sicht auf die Plassenburg oder in die Flussaue, wo sich der Weiße und der Rote Main treffen. Im Inneren dominiert Holzoptik und wirkt damit ebenso einem falschen Eindruck entgegen, als Patient doch nur Teil einer Klinikmaschinerie zu sein. Der Kulmbacher Neubau ist damit ein Beispiel für neue Wege im Krankenhausbau.

Die Bäder sind geräumig. Medizintechnische Hilfsmittel fallen kaum auf.

Hörmann Expertise:
Spezialtüren für alle Klinikbereiche

Türen in Krankenhäusern müssen besonderen Anforderungen standhalten. Zunächst sollen sie natürlich die Krankenzimmer möglichst vom Schall des Klinikbetriebs schützen und selbst möglichst leise begehbar sein. Aus diesem Grund sind die Schlösser mit Flüsterfalle ausgeführt. Doch dabei bleibt es nicht: Hinzu kommt auch noch die mechanische Belastung, die unter anderem durch einen Krankentransport entstehen kann. Damit in einem solchen Fall das Krankenbett nicht an der Tür hängen bleibt, sind die Türen der Patientenzimmer mit einer Spitalfalzzarge ausgestattet. Sie ist so konzipiert, dass sie im geöffneten Zustand nicht übersteht, sondern bündig mit dem Türblatt abschließt und somit kein potenzielles Hindernis darstellt. Zudem verfügen die Türen über eine angegossene PU-Kante. Sie ist besonders robust gegen Stöße und absolut widerstandsfähig gegen die in Krankenhäusern verwendeten Reinigungsmittel. Die Türblätter sind mit zwei verschiedenen Oberflächen ausgestattet: Zur Zimmerseite bestehen sie aus einem Schichtstoff in Holzoptik, zum Flur aus weißem HPL-Dekor.

Standort: Albert-Schweitzer-Straße 10, Kulmbach, DE
Bauherr: Zweckverband Klinikum Kulmbach, DE
Architekt: Arge a|sh sander.hofrichter architekten, Ludwigshafen, DE
& H2M Architekten, Kulmbach, DE
Nutzungsfläche: 6873 m²
Brutto-Grundfläche: 12.741 m²
Brutto-Rauminhalt: 45.060 m³
Baukosten: 46,7 Mio. €
Fertigstellung: 2020 (1. Bauabschnitt)
Fotos: Ralf Dieter Bischoff, Nürnberg, DE (Außenaufnahmen) / Dieter Leistner, Würzburg, DE (Innenaufnahmen und Hofaufnahme)
Verarbeiter: Karl Westermann, Denkendorf, DE
Schörghuber Produkte: Rund 530 Spezialtüren, Patientenzimmer-Türen mit Schallschutz Rw,P = 42 dB, Schallschutztüren 1- und 2-flügelig Rw,P = 37 oder 42 dB, T30 Brand-/Rauchschutztüren mit Schallschutz Rw,P = 32 oder 42 dB 1-flügelig, T30 und T90 Brandschutz-Nischentüren 2-flügelig, T90 Türen 1-flügelig, Strahlenschutz-Schiebetür, Schallschutztürblätter Rw,P = 32 dB mit Feuchtraumeignung, Schallschutztüren Rw,P = 37 dB mit Lichtausschnitt, Vollspantüren, Faltstockzargen
Hörmann Produkte: Stahlspitalfalzzargen, Sporthallenzargen, 2-geteilte Stahlumfassungszarge Laschen-Klemm-Befestigung zum nachträglichen Einbau, Stahleckzargen

Die Türen zu den Patientenzimmern fügen sich unauffällig in die Wände ein.
2-flügelige Brandschutztüren – als Nischentüren ausgeführt.
alle Themen
keyboard_arrow_up
News
Kataloge
Mediacenter
Texte / CAD / BIM
Architektenberatung