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Reanimativ

Medizinisches Zentrum in Naters

von BmV Wallis und artune

Klassische Gesundheitszentren ­bündeln unterschiedliche medizinische Einrichtun­gen. In Naters wurde dagegen eine schweizerisch-bäuerliche Tradition wiederbelebt. Denn im „St. Raphael“ lebt und arbeitet eine ärztliche Großfamilie unter einem gemeinsamen Dach – als wäre es ein Mehrgenerationen-Bauernhof auf einer benachbarten Alm.


Standort: Bahnhofstrasse 22, Naters, CH
Architekt: BmV Wallis in Zusammenarbeit mit artune, Frick, CH
Fertigstellung: 2020
Hörmann Produkte: Eingangstüren TC 80, Automatik-Schiebetüren, Sammelgaragentor ET 500 Motiv 433, Stahlobjekttüren STU, Zimmertüren aus Holz mit Duradecor Oberfläche, Ganzglastüren


Die Fenster springen aus gestalterischen Gründen leicht aus dem Raster.

Wer nach Naters möchte, der wählt die Route Richtung Gotthard, biegt bei Andermatt links ab, rollt auf den Eisen­bahnwaggon und fährt huckepack auf Schienen unter dem verschneiten Furkapass hindurch in den deutschsprachigen Teil des Wallis. Es ist ein Weg in die innere Schweiz hinter Jungfrau, Eiger und Mönch. In jenen Teil, in dem sie noch am „schweizerischsten“ ist. Die Straße führt durch Dörfer mit mächtigen hölzernen Bauernhöfen – die heute als Touristen-Hotels dienen – und an Weilern entlang, in deren uralten und nach dauerhaftesten Regeln der Zimmermannskunst errichteten Gehöften noch heute mehrere Generationen wohnen und vielleicht sogar arbeiten. Der architektonische Kulturschock kommt ein wenig später: Wer in Naters am Rande der gewaltigen Gleiskörper der Schweizerischen Bundesbahnen AG ankommt, der sieht, dass die Boomjahre ihre baulichen Spuren hinterlassen haben. Aus dem bitterarmen oberen Ende des Kantons Wallis wurde mit der Eröffnung des Simplon- und des Lötschbergtunnels eine reiche Region, die in kürzester Zeit ihre Einwohnerzahl verdoppelt hat. Und dies sieht man gerade der Gemeinde Naters an.

„Home-Office“
Zwischen 1970er-Jahre-Wohnungsbauten steht dort neuerdings das „Gesundheitszentrum St. Raphael“ – und sticht deutlich heraus aus der architektonischen Ödnis der Umgebung. Und obwohl das „Gesundheitszentrum“ diverse Arztpraxen beherbergt, unterscheidet es sich ganz wesentlich vom Prototyp des „Ärztehauses“, in dem oft mit therapeutischen Praxen und einer Apotheke im Erdgeschoss vorrangig die medizinische Wertschöpfungskette abgebildet wird. In Naters entstand vielmehr der Prototyp des medizinischen Home-Office. Denn die Arztpraxen der Medizinerfamilie Schmidt befinden sich im selben Gebäude wie deren Wohnungen. Von den Großeltern bis zu den Enkeln leben und arbeiten alle unter demselben Dach – beinahe wie die Bauernfamilien, deren Höfe das pittoreske Bild der Schweiz bis heute prägen.

Moderner Holzbau
Die Kubatur des sechsgeschossigen Projekts lässt dagegen jede heimattümelnde Tradition hinter sich. Die Architekten orientieren es strikt am vorgegebenen Baufenster, um die maximale Nutzfläche herzustellen. Der Gebäudesockel in Beton nimmt das Gefälle des Geländes auf und bietet Platz für Garage, Lager, Technikräume und – angesichts der Hochalpen nebenan – natürlich einen Skikeller. Was darüber errichtet wurde, entspricht den neuesten Entwicklungen des Holzbaus. Denn in nur sechs Monaten wurde eine Holz­konstruktion gebaut, die auch auf den sonst üblichen Betonkern verzichtet. Treppenhaus und Aufzugsschacht entstanden gleichfalls aus Holz, und auch die Zwischendecken wurden nicht gegossen, sondern mit Fertigelementen aus einem Holz-Beton-Verbundsystem  ausgeführt. Das Gebäude bietet auf den Holzbalken­decken denselben Trittschallschutz, musste aber nicht austrocknen und konnte sofort bezogen werden. Die Fassade besteht komplett aus einer absolut unprätentiösen Verschalung. Die farbig behandelten, horizontal angebrachten und sägerauen Holzprofile ummanteln das Volumen komplett. Eher schmal wirken sie elegant, unaufgeregt und geben dem Haus einen nüchternen, aber keineswegs belanglosen Ausdruck. Das „St. Raphael“ interpretiert die alpin-bäuerliche Tradition des mehrere Generationen übergreifenden gemeinsamen Wohnens und Arbeitens ganz neu. Angesichts der 1970er-Jahre-Betonarchitektur der direkten Nachbarschaft beweist es, dass Geschosswohnungsbau in Holz nicht nur möglich ist, sondern auch wirtschaftlich. Und mit seinem Grundkonzept zeigt es, dass Healthcare-Projekte auch völlig anders aussehen können.

Die Wohngeschosse sind in der Fassade durch die Balkone gut ablesbar.

Hörmann Expertise:
Automatische Schiebetüren und mehr

Der asymmetrisch zugeschnittene Eingangsbereich des Medizinischen Zentrums St. Raphael hebt sich durch die roten Paneele deutlich von der restlichen Fassade ab. Die Besucher passieren zwei Automatik-Schiebetüren, ehe sie ins Ärztehaus gelangen. Ist die äußere noch ergänzt um Seitenteile aus Glas, kommt die innere ohne Seitenteile aus. Beide Türen sind teilweise satiniert, der Lichteintrag ist deshalb gering. Aber eine ausreichende Blickbeziehung zwischen Innen und Außen bleibt gewährleistet. Zudem führen drei Top Comfort TC 80 Türen ins Gebäude. Sie sind jedoch nicht für den Publikumsverkehr bestimmt und verfügen deshalb über einen Salto Beschlag mit digitaler Zutrittskontrolle. Den Zugang zu den Behandlungszimmern bilden Holz- oder Glastüren. Eine Besonderheit sind die Türen zum Röntgenraum. Um die Strahlung abzufangen, haben beide Türen eine Bleieinlage. Ein ET 500 Garagentor mit Aluminium-Lochblech-Füllung komplettiert das Hörmann Portfolio. Es bildet den Zugang zur Tiefgarage. In geschlossenem Zustand gewährleistet eine zentral platzierte Schlupftür den Zugang.

Standort: Bahnhofstrasse 22, Naters, CH
Bauherr: Dr. Hermann Schmidt
Architekt: BmV Wallis in Zusammenarbeit mit artune, Frick, CH
Bruttogrundfläche: 1530 m²
Nettogrundfläche: 1300 m²
Fertigstellung: 2020
Fotos: André Herger, Seewen, CH
Hörmann Produkte: Eingangstüren TC 80, Automatik-Schiebetüren, Sammelgaragentor ET 500 Motiv 433, Stahlobjekttüren STU, Zimmertüren aus Holz mit Duradecor Oberfläche, Ganzglastüren

Haupteingang: Automatik-Schiebetür.
Nebeneingang: Hörmann Eingangstür TC 80.
Schiebetüren nutzen den Platz optimal.
Feuchtraum: Oberblende als Lüftungsgitter.
Hörmann Sammelgaragentor ET 500 mit Lochblech-Füllung und zentraler Schlupftür.
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