home
Kontakt
Möchten Sie ein mit unseren Produkten realisiertes Projekt einreichen, haben Sie Fragen oder Anregungen? Melden Sie sich über portal@hoermann.de
Abo
Möchten Sie zukünftig alle PORTAL Ausgaben kostenfrei per Post erhalten? Registrieren Sie sich hier.
share
Expertise

Architektenkommunikation

Eine gute Zusammenarbeit von Architekt und Hersteller ist bei komplexen Projekten essentiell. Robert Klinger, Verkaufsleiter für Großobjekte, erläutert diesen Aspekt am Projekt Theaterhaus München. 

Welches ist der bislang ungewöhnlichste Wunsch eines Architekten für eine Tür gewesen?
Spontan fällt mir die Isarphilharmonie München ein. Hier hat der Akustikplaner eine Entkopplung des Konzertsaals von den umliegenden Räumen vorgesehen. Die Konzertsaaltüren müssen den Luftraum zwischen einer inneren und äußeren Konstruktion überbrücken. Die betroffenen Türen mit Brand-, Rauch- und Schallschutzfunktion wurden mit einer Zustimmung im Einzelfall realisiert.

Wie ist der Ablauf in solch einem Fall?
Während der Architektenberatung oder bei der Abgabe eines Angebots weisen wir auf die Erfordernis einer Zustimmung im Einzelfall hin. Details werden dann bei den Zulassungsspezialisten in unserer Entwicklungsabteilung geklärt. Die Auskunft, dass eine Zustimmung im Einzelfall nötig, aber auch möglich ist, wird hier nach Rücksprache mit dem zuständigen Gutachter oder direkt mit der zuständigen Landesbaubehörde gegeben. Ist der Auftrag dann erteilt, wird die Zustimmung im Einzelfall für alle betroffenen Türen beantragt.

Robert Klinger, Verkaufsleiter für Großobjekte von Schörghuber.
Der Boden zwischen Bühne und zweiter Sitzreihe lässt sich bei Bedarf absenken.

Auf welche Weise kann Schörghuber Architekten bei ihrer Planung von Spezialtüren beratend zur Seite stehen?
Wir können die Architekten mit unserem rund 800 Seiten starken Handbuch, digitalen Angeboten wie Ausschreibungstexten, BIM-Daten und Zeichnungen sowie mit persönlicher Beratung und Bemusterung unterstützen. Außerdem stehen wir bei Fragen mit unserer Architekten-Hotline im Werk zur Verfügung.

Was machte das Volkstheater in München zu einem besonderen Projekt?
Viele der Türen haben eine außergewöhnliche Oberfläche. Das Architekturbüro wünschte sich wegen der speziellen Maserung ein Furnier aus Seekiefer. Diese Holzart wird vor allem für Plattenmaterialien verwendet. Für Türen wird sie eigentlich nicht genutzt, da das Holz nicht der Norm entspricht und sehr rissig ist – ein feines Furnier lässt sich daraus nicht herstellen. Wir haben dem Architekturbüro dann Muster von Kiefernarten zukommen lassen, die der Seekiefer in ihrer optischen Struktur sehr nahekommen, aber bearbeitbar sind.

Und wie war hier der Ablauf?
Das Architekturbüro schickt bei besonderen optischen Wünschen oft selbst zuerst ein Muster, das zeigt, wie die Oberfläche im Endeffekt aussehen soll. Wir fragen dann beim Hersteller der Furniere wiederum Muster an, die unsere Oberflächentechniker dann so weit bearbeiten, dass sie den Vorgaben der Architekten entsprechen. So war es auch in diesem Fall.

Eine Besonderheit ist auch die Türlösung im Orchestergraben. Wie wurde sie umgesetzt?
Die Türen führen vom Foyer in den Theatersaal mit einem höhenverstellbaren Boden im Bereich des Orchestergrabens. Die Türen befinden sich auf dem Boden des Foyers, der brandtechnisch relevante Boden im Theatersaal liegt deutlich tiefer, weshalb hier zulassungstechnisch von einem nichtfußbodengleichen Einbau der Türen gesprochen wird. Dieser erhöhte Einbau führt im Brandfall zu veränderten Druckverhältnissen an der Türunterkante, weshalb laut Zulassung hierfür eine vierseitig umlaufende Zarge verlangt wird. Da diese Türen sehr häufig begangen werden, kam eine vierseitige Zarge nicht in Frage, da sie eine Stolperstelle dargestellt hätte. Schörghuber erarbeitete deshalb eine alternative brand- und rauchschutztechnische Abdichtung der Türunterkante. Die Türen wurden mit Zustimmung im Einzelfall ausgeführt.

Wie löst Schörghuber solche Herausforderungen?
Nachdem der Bauherr und der Architekt ihre Wünsche und Anforderungen an die Türen definiert haben, wird von unserer technischen Abteilung ein Lösungsvorschlag erarbeitet. Dieser wird mit dem zuständigen Gutachter abgestimmt, bevor er unterbreitet wird. Somit kann auch eine gesicherte Aussage bezüglich der Nachweisführung mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall getroffen werden.

Der dadurch entstehende Raum kann dann als Orchestergraben genutzt werden.
alle Themen
keyboard_arrow_up
News
Kataloge
Mediacenter
Texte / CAD / BIM
Architektenberatung