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Landhotel

Trauffer Erlebniswelt in Hofstetten  

von Wegmüller | Briggen Architektur

„Heimat hochverdichtet“ bieten Trauffers ländliches Bretterhotel & Erlebniswelt im Berner Oberland. Ganz ohne Heimat­tümelei und Touristenkitsch beweisen beide Bauten, dass ländliche Architektur sich nicht zwangs­­läufig tradierter Elemente bedienen muss – und dennoch integrativ wirken kann. 


Standort: Holzkuhplatz 1, Hofstetten bei Brienz, CH
Architekt: Wegmüller | Briggen Architektur, Hünibach, CH
Fertigstellung: 2022
Schörghuber Produkte: EI30 Brandschutztüren 1- und 2-flügelig, teilweise mit Schallschutz Rw = 37 dB, Vollspantüren 1- und 2-flügelig, EI30 Brandschutztür mit Schallschutz Rw = 42 dB, Massivholzstockzargen
Hörmann Produkte: 2-geteilte Stahlumfassungszarge mit Laschen-Klemm-Befestigung, Stahleckzargen, Industrie-Sektionaltor SPU


Vielfältige Funktionen im Erdgeschoss: Hier befinden sich unter anderem die Rezeption, die Gelateria – und die sogenannte „Büetzer Egge“.
Eine Galerie ermöglicht Sichtbeziehungen zum Obergeschoss.

Tief im Berner Oberland ist die Schweiz am schweizerischsten. An den Ufern des Brienzersees sieht es so aus, wie sich die Designer von Disney World ein eidgenössisches Dörfli vorstellen – und gefühlt in jedem dritten Haus wird regionales Schnitzwerk angeboten. Was als Zubrot der einstmals bitterarmen Landbevölkerung diente, ließ später eine kunsthandwerkliche Industrie in Heimarbeit zur Dekoration von Gebäuden entstehen. Mit der Moderne und ihrer kritischen Haltung zu allen Arten traditioneller Bau-Ornamentik geriet das Handwerk in die Krise – und produziert seitdem allerlei Tierfiguren für die Touristen aus der ganzen Welt. Die sicherlich erfolgreichste ist die „Trauffer Kuh“, ein bis ins Ikonographische reduziertes Spielzeugtier. 1938 vom Großvater des aktuellen Inhabers erfunden, wird sie bis heute im Brienzer Nachbardorf Hofstetten von Hand geschnitzt und bemalt. Sie ist als Best­seller das zentrale Produkt – und nun auch Thema der Trauffer Erlebniswelt samt angegliedertem Bretterhotel.

Hochamt ländlicher Kultur
Aus der Ferne betrachtet, sehen die Bauten von Wegmüller | Briggen Architektur eher aus wie das Holzlager eines Sägewerks. Kein völlig ungewohnter Anblick in ländlichen Regionen mit Forstwirtschaft und deshalb auch in Hofstetten keine städtebauliche Sünde. Die Älteren werden sich auch noch an Peter Zumthors Schweizer Pavillon zur Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover erinnert fühlen. Im Gegensatz zu dessen temporärem Bauwerk aus gestapelten Kanthölzern sind die Balkenlagen bei Trauffer jedoch nicht zur anderweitigen Wiederverwertung rekonstruierbar. Genau genommen bilden sie auch nicht das Tragwerk, sondern dienen als vorgehängte Fassade, hinter der die eigentliche Tragkonstruktion liegt.
Die Erlebniswelt inszeniert die Kuh, das komplette Produkt­portfolio und die Historie des Unternehmens auf hochprofessionelle Weise – mit didaktischem Bereich, eingängig multimedialer Erzählung der Firmen-Historie und inklusive Mitmach-Werkstatt sowie kindgerechtem Catering. Dabei wird den Stadtkids vorgeführt, dass die Pommes eben nicht aus der Tiefkühltüte kommen, sondern von Hand aus echten Schweizer Kartoffeln geschnitzt werden. Die Marke Trauffer steht nicht nur für ländliches Holzspielzeug, sondern auch für Marc A. Trauffer, der zusätzlich auch ein Megastar der schweizerisch-volkstümlichen Popmusik ist. Die Trauffer Erlebniswelt wird auf diese Weise zu einem Hochamt ländlicher Kultur.

Zeitgenössischer Stolz
Wäre es möglich, „Trauffers Erlebniswelt“ mit kulinarischen Begriffen zu beschreiben, dann käme dem wohl eine „doppelte Kraftbrühe“ am nächsten – ein Fond also, in dem sämtliche Aromen der Ursprungszutaten zuerst um alle Füllstoffe reduziert und dann so verdichtet wurden, dass sie in ihrer Intensität als Geschmackserlebnis einzigartig wird. Trauffers Erlebniswelt ist dabei kein Surrogat. Es ist kein Ersatzstoff für das, was die Besucherschaft als ursprünglich-bäuerliche Schweiz erwartet. Es ist vielmehr die zeitgenössische Variante ländlichen Stolzes, übersetzt in stolze ländliche Architektur. Darin unterscheiden sich das Bauwerk und die bauliche Inszenierung der Trauffer Kuh von jenen primitiv regionalistischen Bauten, die eher einem Maggi Brühwürfel gleichen, der zwar voller Geschmacksverstärker und sogenannter „naturidentischer“ Aromastoffe ist, aber so gut wie nichts mit dem Original zu tun hat. Deshalb kann das Ehepaar Trauffer darauf vertrauen, mit Hotel und Showroom ganzjährig erfolgreich zu sein. Auch im Winter, der am Brienzersee mangels direkt zugänglicher Skilifte normalerweise touristisch uninteressant ist. Die Trauffers hoffen, dass ihre Investition zum Ausflugsziel von skifahrenden Eltern wird, die ihre Kinder auch bei Schnee­mangel oder Pisten-Nebel beschäftigen müssen. Die Chancen dafür stehen sehr gut.

Eine kleine Lobby vermittelt Wohnzimmer-Charakter.
Fünf Zimmer verfügen über eine eigene kleine Sauna direkt neben dem Bett.
Im Restaurant Alfred‘s werden die Gäste bewirtet.
Durch die großzügige Verglasung geht der Blick auf die Berge des Berner Oberlandes.
Ein Teil des Shops ist als Haus im Haus konzipiert.
Der Erlebnis-Rundgang erklärt die Entstehung der Trauffer Kuh.

Schörghuber Expertise:
Türen aus dem Schnellschuss-Programm

Ob Shop, Restaurant oder Hotel – die Gestaltung spricht eine einheitliche Sprache und macht auf den ersten Blick einen rustikalen Eindruck: Große Holzquerschnitte treffen auf rohen Sichtbeton – außen wie innen. Das Zusammenspiel der einzelnen Materialien jedoch wirkt durchdacht und edel. Einen Teil tragen die schwarzen Flächen dazu bei, die sich in den meisten Räumen in der einen oder anderen Weise zeigen. Dazu zählen unter anderem auch die Türen, die zu den Hotelzimmern führen. Hierbei handelt es sich um Türen mit EI30 Brand- und Rw = 37 dB Schallschutzfunktion. Sie wurden von Schörghuber mit einer Grundierfolie ausgeliefert und bauseits beschichtet. Die Türblätter sind stumpf einschlagend und schließen bündig mit der Hörmann Stahlzarge ab – ein Grund für die edle Optik, die sich im Gesamtbild ergibt. Im Erdgeschoss kamen zudem vier Doppeltüranlagen zum Einsatz, die einen besonders hohen Schallschutz gewährleisten. Vollspantüren werden zudem in den Nassräumen, der Garderobe und dem Büro der Geschäftsführung genutzt. Alle diese Türen wurden im Rahmen des Schörghuber Schnellschuss-Programms innerhalb von 15 Arbeitstagen produziert.

Standort: Holzkuhplatz 1, Hofstetten bei Brienz, CH
Bauherr:
Trauffer Switzerland, Hofstetten bei Brienz, CH
Architekt:
Wegmüller | Briggen Architektur, Hünibach, CH
Bauherrenvertreter:
2ap / Abplanalp Affolter Partner, Bern, CH
Bauingenieur:
Mätzener & Wyss, Interlaken, CH
Brutto-Grundfläche:
4230 m²
Baukosten:
10 Mio. €
Fertigstellung:
2022
Fotos:
Laura Thiesbrummel, München, DE
Verarbeiter:
Strasser AG, Thun, CH
Schörghuber Produkte:
EI30 Brandschutztüren 1- und 2-flügelig, teilweise mit Schallschutz Rw = 37 dB, Vollspantüren 1- und 2-flügelig, EI30 Brandschutztür mit Schallschutz Rw = 42 dB, Massivholzstockzargen
Hörmann Produkte:
2-geteilte Stahlumfassungszarge mit Laschen-Klemm-Befestigung, Stahleckzargen, Industrie-Sektionaltor SPU

Durch eine doppelflügelige Tür gelangt man in einen Flur mit Schließfächern.
Unterschiedlich groß: eine interne Hotelzimmertür sowie die Tür zum Flur.
Von Schörghuber wurden sowohl ein- als auch doppelflügelige Türen ...
... mit Brand- und Schallschutzfunktion geliefert.
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