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Schulstadt

Oscar-Paret-Schule in Freiberg

von mvm+starke architekten

Die Schulzeit steht immer ganz weit vorne in einer Biographie. In Freiberg ist dies nicht anders. Mit dem Neubau der Oscar-Paret-Schule als „Stadt in der Stadt“ wagt die künstlich geschaffene Gemeinde den urbanen Neuanfang und setzt den ersten Baustein des neuen Zentrums.


Standort: Württemberger Straße 3, Freiberg, DE
Architekt: mvm+starke architekten, Köln, DE
Fertigstellung: 2022
Hörmann Produkte: 7 hochfeuerhemmende Durchblickfenster HW-190F, teilweise mit Sichtschutz; 105 Durchblickfenster mit Jalousie im Fen­ster­zwischenraum (FZR); 35 Durchblickfenster als Eckfenster; 22 Durch­blickfenster HW-D-SD 1; 25 Durchblickfenster HW-D-SD 2, 2-geteilte Schiebetür-Stahlumfassungszargen, 2-geteilte Stahlumfassungszargen
Schörghuber Produkte: T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren Rw = 32 dB, T90 Brand-/Rauch-/Schallschutztür Rw = 37 dB, Nischentüren 2-flügelig mit T30 Brand-/Rauchschutzfunktion, Schallschutz-Schiebetüren, Schallschutztüren Rw = 37 dB, Feuchtraumtüren, Vollspantüren, Access Schallschutztüren Rw = 42 dB (mit nur einer Dichtungsebene in der Zarge), Massivholzstockzargen


Die verschiedenen Bereiche der Schule sind farblich codiert; ...

Beihingen, Geisingen und Heutingsheim muss man nicht wirklich kennen. Die drei Dörfer im nördlichen Speckgürtel Stuttgarts hatten sich vor Jahrzehnten aus wirtschaftlichen Erwägungen zur völlig neuen Stadt Freiberg zusammengeschlossen. Und so neu wie der Name geriet auch das neue Stadtzentrum. Weise auf einem Hügel zwischen den Dörfern errichtet, fand hier alles seinen Platz, was eine Gemeinde an öffentlichen Einrichtungen braucht. Diese „Ortsmitte“ geriet zur Quintessenz des 70er-Jahre Städtebaus – und ist keineswegs ohne Charme. Allen Bauten gemeinsam ist eine etwas reduzierte Maschinenästhetik, oft verbunden mit jenen zeittypischen, um 45 Grad abgewinkelten Flachdachkanten. Freibergs Mitte könnte auch unter Ensembleschutz stehen.

Erster Baustein
Weil die Freiberger aber mit ihrer Ortsmitte fremdeln, ist sie dem Untergang geweiht. 2010 wurde sie als „nicht mehr zukunftsfähig“ klassifiziert. Neues soll her – und mit der neuen Oscar-Paret-Gemeinschaftsschule ist der Anfang gemacht. Sie zeugt von einem gänzlich anderen städtebaulichen und architektonischen Verständnis auf Basis eines Rahmenplans des Stuttgarter Büros Aldinger Architekten. Das Kölner Büro mvm+starke platzierte das Bauwerk mit rund 500 Räumen für 1500 junge Menschen als ersten Baustein und Beginn der gewünschten Abfolge von Plätzen, mit denen das Stadtzentrum rhythmisiert werden soll.
Liegt ein innerstädtisches Bauwerk auf einer Anhöhe, dann bemühen Architekturbüros recht gerne Bruno Tauts berühmten Begriff der „Stadtkrone“. In Freiberg ist dies nicht anders. Und auch hier ist die Metapher von den Architekten lediglich bildhaft gemeint. Denn der expressionistische Architekt wollte eine Stadt mit einem intellektuellen und künstlerischen Zentrum errichten – weit mehr jedenfalls als die Freiberger Konzentration von öffentlichen Bauten.

Stadt in der Stadt
Die neue Schule hat nun einen Marktplatz und einen Boule­vard, ein „Rathaus“ (Schulverwaltung), Lernhäuser und Nebenstraßen, die zu den Jahrgangsclustern mit eigenen Plätzen oder den Fachklassentrakten führen. Die organisatorische Komplexität einer Gemeinschaftsschule wird durch ein Farbsystem gelöst und mit transparenten Wänden, Lichthöfen und zahlreichen Glastüren jene offene Atmosphäre erzeugt, die eine ebenso offene Gesellschaft benötigt. Allein durch ihre schiere Größe wird die Schule zur „Stadt in der Stadt“. Ob sie sich, wie erhofft, (wieder) zum integralen Teil der Freiberger Ortsmitte mausert, wird sich zeigen. Das in sich gekehrte Konzept fördert ganz sicher den Austausch unter den Kindern aus verschiedenen Schularten. Der Austausch mit der Ortsmitte wird sich im Zuge der weiteren Stadtentwicklung noch einstellen. Zur Stadtseite hin öffnet sich die Schule mit dem klassischen architektonischen Motiv des „Cour d’honneur“ samt Freitreppe als einladender Willkommensgeste. Auf der Rückseite zur A81 wird sie zu einem gebauten Lärm­schutzwall, dessen Lichthöfe in die Topographie eingelassen sind und dessen Freiflächen über dem Fachklassentrakt Raum für die schulischen Freistunden bieten.

Statement
Der städtebauliche Wettbewerb für das neue Ortszentrum soll zwar erst noch kommen, doch schon jetzt wurde mit der Schule ein architektonischer Pflock in den Freiberger Hügel gerammt. Die mit hellen Klinkern verkleideten und extrem aufgeräumten Fassaden, die nicht minder geordneten Bauvolumina, ja, die gesamte durchstrukturierte Anlage wird es den kommenden Neubauten nicht leicht machen. Und wer auch immer nun die anderen Zacken der künftigen Freiberger Stadtkrone entwerfen und realisieren wird … „die architektonische Latte liegt hoch“.

... welche das sind, zeigt eine Infotafel in der Mensa, die zugleich als Aula dient.

Schörghuber Expertise:
Brandschutztüren

Schulen sind wohl – neben Krankenhäusern – der Gebäudetypus, in dem Türen die höchste mechanische Beanspruchung aushalten müssen. Kein Wunder, denn die Kinder und Jugendlichen haben andere Dinge im Kopf, als pflegsam mit den Türen umzugehen. Für sie sind Türen in erster Linie im Weg. Kaum verwunderlich also, dass überwiegend auf eine widerstandsfähige Ausstattung geachtet wurde. Alle Türen haben eine komfortable Höhe von 2700 Millimetern und werden von drei bis vier Bändern gehalten. Zur Ausführung kamen die Türen mit einer pulverbeschichteten Stahlzarge. Die Türblätter sind überwiegend 70 Millimeter stark und verfügen über eine robuste angegossene PU-Kante. Einige der Türen sind mit einem Lichtausschnitt versehen. Das Glas wird von flächenbündigen Glasleisten gehalten – dadurch ergibt sich ein ebenmäßiges Gesamtbild. In den Fluren sind die Brandschutztüren als zweiflügelige Nischentüren ausgeführt, die sich nur im Brandfall automatisch schließen. Ebenfalls zweiflügelig, zusätzlich jedoch mit Lichtausschnitt, sind die Brandschutztüren im Treppenhaus.

Standort: Württemberger Straße 3, Freiberg, DE
Bauherr: Stadt Freiberg am Neckar, DE
Architekt: mvm+starke architekten, Köln, DE
Ingenieur: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt, DE
Landschaftsarchitekten: club L94 Landschaftsarchitekten, Köln, DE
Brutto-Grundfläche: 20.000 m²
Brutto-Rauminhalt: 84.000 m³
Baukosten: 75 Millionen Euro
Fertigstellung: 2022
Fotos: Brigida González, Stuttgart, DE / Stephan Falk, Berlin, DE
Verarbeiter: Rienth, Winnenden, DE
Hörmann Produkte: 7 hochfeuerhemmende Durchblickfenster HW-190F, teilweise mit Sichtschutz; 105 Durchblickfenster mit Jalousie im Fen­ster­zwischenraum (FZR); 35 Durchblickfenster als Eckfenster; 22 Durch­blickfenster HW-D-SD 1; 25 Durchblickfenster HW-D-SD 2, 2-geteilte Schiebetür-Stahlumfassungszargen, 2-geteilte Stahlumfassungszargen
Schörghuber Produkte: T30 Brand-/Rauch-/Schallschutztüren Rw = 32 dB, T90 Brand-/Rauch-/Schallschutztür Rw = 37 dB, Nischentüren 2-flügelig mit T30 Brand-/Rauchschutzfunktion, Schallschutz-Schiebetüren, Schallschutztüren Rw = 37 dB, Feuchtraumtüren, Vollspantüren, Access Schallschutztüren Rw = 42 dB (mit nur einer Dichtungsebene in der Zarge), Massivholzstockzargen

Nischentüren trennen die Brandabschnitte voneinander und schließen in der Regel nur im Brandfall.
Die zweiflügeligen Brandschutztüren im Flur und Treppenhaus ...
Muschelgriffe beugen einer Behinderung im Alltag vor.
... sind mit Lichtausschnitten versehen.
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