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Unternehmensnachrichten

Hörmann: Nachhaltigkeit bei Hörmann

„Wir wünschen uns viele Begleiter!“

Im Gespräch: Martin J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe, und die Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Hörmann, Sarah Osterholt. Es geht um konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Hörmann, unternehmerische Verantwortung und darum, wie der Markt das Thema spiegelt.

Nachhaltigkeit spielt bei Hörmann eine große Rolle in der Kommunikation mit Architekten, Händlern und privaten Endkunden. Produkte für den Wohnungsbau bietet das Unternehmen sogar serienmäßig CO2-neutral an. Warum hat das Thema diesen hohen Stellenwert?
Sarah Osterholt: Als Unternehmen haben wir einen starken Hebel und tragen deshalb beim Klimaschutz große Verantwortung. Wir wollen vorangehen und zeigen, was möglich ist. Die angesprochene CO2-Neutralität, die wir übrigens optional auch für alle anderen Produkte im Objektbau anbieten, gibt unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ihren eigenen Beitrag zu leisten. Und das nicht nur, weil es klimapolitisch sinnvoll ist, sondern auch, weil es der Markt an vielen Stellen sehr deutlich fordert.
Architektinnen und Architekten erreichen mit unseren Produkten eine signifikant bessere Nachhaltigkeitsbilanz ihrer Gebäude – und das ist ein wesentliches Kriterium für deren Zukunftsfähigkeit. Aber: Da darf aus unserer Perspektive auf Kundenseite künftig durchaus noch mehr eingefordert werden. Jeder muss seinen Teil zum Klimaschutz beitragen, sonst wird es nicht funktionieren.

Produkte für den Wohnungsbau
Produkte für den Objektbau
Am Werk Ichtershausen wurde ein Projekt zur Lokalerzeugung und Prozesswärmeanwendung von Wasserstoff ins Leben gerufen.

Ist Nachhaltigkeit bei Hörmann Chefsache?
Martin J. Hörmann: Nur insofern, als sie mir persönlich sehr wichtig ist – ebenso wie meinem Bruder. Als Familienunternehmer in vierter Generation nehmen wir naturgemäß eine langfristige Perspektive ein. Wichtig ist aber: Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz braucht eine breite Basis. Um erfolgreich zu sein, müssen alle an einem Strang ziehen. Deshalb ist das Thema bei uns nicht nur Chefsache, sondern Sache aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und nicht zuletzt auch Sache von Partnerunternehmen und Kunden. Soweit wir wissen, sind wir bislang die Einzigen, die CO2-neutrale Bauelemente anbieten. Das ist aber tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal, das wir gerne aufgeben, wenn auch unsere Wettbewerber mitmachen. Wir wünschen uns viele Begleiter!

Welche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt das Unternehmen?
Sarah Osterholt: Vor allem wollen wir Treibhausgas-Emissionen weiter reduzieren. Schon seit 2019 erstellen wir deshalb freiwillig eine CO2-Bilanz für alle produzierenden Unternehmen der Hörmann Gruppe im europäischen Wirtschaftsraum. So können wir genau beziffern, wie groß unser Corporate Carbon Footprint (CCF) ist und wie effizient unsere Aktivitäten sind. Bei der Reduktion der Emissionen, die wir selbst beeinflussen können, sind wir schon sehr erfolgreich. Die Nutzung von hundert Prozent Ökostrom an nahezu allen europäischen Standorten, unser zertifiziertes Energiemanagementsystem und viele Maßnahmen für die Reduktion von Emissionen wirken sich positiv aus. Aber: Der Löwenanteil entsteht außerhalb unseres Einflussbereichs in den vor- und nachgelagerten Lieferketten. Um hier einen positiven Beitrag zu leisten, setzen wir auf Kompensation von verbleibenden CO2-Emissionen über zertifizierte Klimaschutzprojekte in Kooperation mit ClimatePartner. Das ergibt unseren sehr effizienten Dreiklang: berechnen, reduzieren, kompensieren. Außerdem beziehen wir unsere Partner in unser Engagement ein: Es gibt bereits erste Lieferanten, die uns mit CO2-neutralen Produkten beliefern.

Welchen Stellenwert hat – aus Ihrer Perspektive – Technologie bei der Lösung der Klimakrise?
Martin J. Hörmann: Einen entscheidenden. Um erfolgreich zu sein, brauchen wir viele starke Hebel und sollten Neuem offen gegenüberstehen. Wir tun das zum Beispiel an unserem größten Produktionsstandort in Ichtershausen bei Erfurt. Dort produzieren wir unseren eigenen Wasserstoff und nutzen dafür Strom aus einer Photovoltaikanlage, die wir über einem Regenrückhaltebecken installiert haben. Damit reduzieren wir nicht nur den Erdgasverbrauch deutlich, sondern auch die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Von diesem Pilotprojekt versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse, die wir auch für andere Werke nutzen wollen. Und: Auch an vielen anderen Standorten planen wir weitere Investitionen in Solarenergie.

An welchen anderen Stellen geht Hörmann eigene, neue Wege in Sachen Nachhaltigkeit?
Sarah Osterholt: Zum Beispiel bei der Kreislaufwirtschaft. Unser jüngstes Projekt ist ein Rückhol- und Recyclingsystem für ausgediente Torlamellen. Der Handel liefert die Lamellen an uns zurück, und wir trennen in zwei Recyclinganlagen das Stahlblech vom Hartschaumkern. Beides geht dann direkt in die Wieder­verwertung. Bei Stahl ist das ohnehin kein Problem, da gibt es bereits einen gut funktionierenden Recycling-Kreis­­lauf. Beim PU-Schaum ist aber etwas Neues entstanden: Wir bereiten das Material so auf, dass unser Lieferant es in der Produktion erneut nutzen kann. Ein echtes Cradle-to-Cradle-Prinzip, das es zurzeit nur bei uns gibt. Das ist typisch Hörmann: Herausforderungen direkt anzugehen und durchdachte, pragmatische Lösungen umzusetzen. Das finde ich persönlich großartig.

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