Aus drei Komponenten besteht die Lösung zur Vor-Ort-Erzeugung und Prozesswärmeanwendung von Wasserstoff, mit der Hörmann seit mehr als einem Jahr besonders effizient CO2 reduziert. Umgesetzt wird sie am größten Produktionsstandort des Unternehmens: im thüringischen Ichtershausen. Dort stellt Hörmann Garagen-Sektionaltore her – und benötigt dafür viel Energie. Um diese nachhaltiger zu erzeugen, realisierte das Unternehmen im Frühjahr 2023 ein Projekt, das in dieser Form bisher einzigartig ist. Auf einem Regenrückhaltebecken installierte der Tür- und Torhersteller eine Photovoltaikanlage, im Produktionswerk wurden ein PEM-Elektrolyseur in Betrieb genommen und ein H2-fähiges Blockheizkraftwerk eingerichtet. Diese drei Komponenten wirken seitdem im Zusammenspiel: Der PEM-Elektrolyseur zerlegt Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Er produziert 5,5 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde. Das entspricht einer Leistung von 300 kW. Den für den Vorgang notwendigen Strom erzeugt die Photovoltaikanlage. Der grüne Wasserstoff steht damit zeitlich unabhängig von der Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaikanlage als Energieträger zur Verfügung. Im Blockheizkraftwerk ersetzt er zwanzig Prozent des sonst genutzten Brennstoffs Erdgas. Steht der Elektrolyseur still – zum Beispiel an den Wochenenden – fließt der Strom aus der Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz. Die Anlage kann über eine Laufzeit von 20 Jahren ca. 680 Tonnen CO2 einsparen – ein schneller und wirksamer Beitrag zum Klimaschutz und ein wichtiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Ein weiteres Blockheizkraftwerk ist bereits geplant. Besonders wichtig für das Unternehmen: Das vom Freistaat Thüringen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt soll einen Multiplikatoreffekt haben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden Forschung und Politik zur Verfügung gestellt und sollen andere Unternehmen dazu motivieren, ähnlich aktiv zu werden. Für Hörmann ist es einer von vielen Bausteinen einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie, die dem Dreiklang aus Berechnung, Reduktion und Kompensation folgt – mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der CO2-Einsparung.