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Schörghuber Expertise: Türen im Seniorenzentrum

Jürgen Heckmeier über Barrierefreiheit

Jürgen Heckmeier über Barrierefreiheit

Seniorengerechtes Wohnen und ein Umbau im denkmalgeschützten Bestand – was das für Herausforderungen bei der Auswahl der Türen mit sich bringt, berichtet Handels­ver­treter Jürgen Heckmeier.

Welche Anforderungen wurden an die Produkte von Schörghuber gestellt?
Es gab zwei verschiedene Aufträge, die wir mit unterschiedlichen Verarbeitern umgesetzt haben. Zum einen mussten im Altbau neue Schallschutztüren optisch an die Bestandstüren angeglichen werden. Hinzu kam, dass diese Türen mit einem Automatikantrieb versehen werden sollten, um maximale Bar­­rierefreiheit gewährleisten zu können. Dasselbe galt auch für die Brandabschnittstüren. Der andere Auftrag umfasste gewöhnlichere Türen im Neubau, zwar auch mit Schall­schutz­funktion, aber schlichtem Türblatt, einer Stahl­zarge und ohne Automatikantrieb.

Wie lief die Zusammenarbeit mit den Architekten?
Die Kommunikation mit den Architekten verlief äußerst professionell. Wir nehmen unsere Rolle als Berater ernst und weisen auf die naheliegendsten Lösungen hin. Intensiver wurden die Absprachen vor allem bei der Gestaltung der Schallschutztüren im Altbau. Hier ging es um die Proportionen der Kassettenfüllungen. Die Architekten hatten ihre genauen Vorstellungen. Wir haben entsprechende Zeichnungen angefertigt und abgestimmt.

Jürgen Heckmeier – Handelsvertreter von Schörghuber
Zwei Baukörper, zwei Aufgaben: Im Altbau sollten die Türen zum Bestand passen, ...
... im Neubau den Bewohnern möglichst große Barrierefreiheit gewährleisten.

Welche Unterschiede gibt es ganz allgemein zwischen Zimmertüren von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen?
Die Schallschutzanforderungen von Zimmern in Kranken­häu­sern sind so klar geregelt, wie auch der Betriebsablauf vor Ort klar geregelt ist. Die Zugangstüren zu Patientenzimmern sind zum Beispiel Schallschutzklasse 2, sie sind in der Regel geschlossen. Bei Seniorenzentren ist die Lage anders: Hier hängt es vom Konzept des Betreibers ab. Es gibt genug Senioren­zentren, in denen die Zimmertüren gerne bewusst offen gelassen werden, um die Bewohner am Geschehen teilhaben zu lassen und sie – immobil, wie sie eventuell sind – nicht durch eine geschlossene Tür sozusagen „wegzusperren“. In so einem Fall ist eine teurere Schallschutztür natürlich nicht sinnvoll investiertes Geld.

Wie wird bei den Schallschutztüren im Seniorenzentrum in Garmisch-Partenkirchen die maximale Barrierefreiheit erlangt?
Schörghuber hat geprüfte barrierefreie Schallschutztüren im Programm. Barrierefreiheit wird in der europäischen Norm DIN EN 17210:2021 geregelt. In der DIN 18040-1 und -2 werden die konkreten technischen Anforderungen in Deutschland beschrieben. Damit eine Tür als barrierefrei gelten kann, muss sie leicht wahrnehmbar und leicht passierbar sein und sich mit geringem Kraftaufwand bedienen lassen. Drei Auslösekräfte dürfen hierbei nicht überschritten werden:

1. Öffnen und Schließen des Türblattes (25 Newton)
2. Der Widerstand des Türdrückers (25 Newton)
3. Der Widerstand des Schlosses (6 Newton)

Bei einer Schallschutztür der Schallschutzklasse 3 werden die geforderten Werte erst einmal nicht erreicht; durch die benötigten zwei Dichtungsebenen entsteht zu viel Widerstand. Durch konstruktive Maßnahmen hat es Schörghuber jedoch geschafft, auf eine Dichtungsebene verzichten zu können – bei gleichbleibendem Schallschutzwert. Dadurch gilt diese Schallschutztür der Klasse 3 als barrierefrei mit Prüfzeugnis.

Im Altbau des Seniorenzentrums gibt es einige Glastüren. Inwiefern spielen sie bei der Barrierefreiheit eine Rolle?
Wie eben schon beschrieben, muss eine Tür leicht als solche erkennbar sein. Für Menschen mit beeinträchtigter Seestärke kann eine Glastür unter Umständen nicht als solche erkannt werden. Deshalb müssen im unteren und oberen Bereich der Tür 30 Zentimeter starke Sicherheitsmarkierungen angebracht werden. Wie dieses aussehen kann, kann der Architekt frei bestimmen. Sie müssen nur über die gesamte Glasbreite reichen und einen ausreichend starken Kontrast bieten. Türen mit Automatikantrieb müssen zudem Sensoren haben – sogenannte Flatscans –, damit sie im Weg stehende Personen beim Öffnen oder Schließen nicht verletzen können.

Alle Türen im Seniorenzentrum sind stumpf einschlagend. Welchen Vorteil hat das?
Sie sind schöner. Stumpf einschlagende Türen haben den Vorteil, dass das Türblatt mit dem Zargenspiegel in einer Ebene liegt, die Tür also in der Gesamtansicht homogener wird. Sie muss allerdings auch exakt eingestellt werden, da die Funktionsfuge sichtbar ist und keine Ungenauigkeiten toleriert.

Automatikbetriebene Türen sind mit einer Sensorleiste ausgestattet, die Kollisionen mit Bewohnern verhindert.
Verglaste feststehende Seitenteil und Oberlichter gewähren Einblicke und lassen Tageslicht ins Innere.
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