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CHHATRAPATI SHIVAJI INTERNATIONAL AIRPORT IN MUMBAI

Lichtdurchflutet, luftig und leicht wirkt der Terminal 2 – zumindest auf dem

obersten Geschoss. Hier befindet sich der Check-in. (vorherige Seite)

Filigran und transparent gibt sich der größte Teil der Fassade. Nur dort, wo

die Sonneneinstrahlung zu stark werden würde, weicht das Architekturbüro

von dieser Gestaltungsmaxime ab. (unten)

Mitten im Stadtgebiet Mumbais liegt der Chhatrapati

Shivaji International Airport. Innerhalb von zehn Jahren hat

sich die Zahl der Passagiere des Flughafens von Indiens

Finanzmetropole von rund 6 Millionen auf über 32 Millionen

erhöht. Die Kapazitäten waren schon lange Zeit überlas-

tet. Schließlich entschieden sich die Betreiber für eine

Erweiterung der Infrastruktur. Mit dem neuen Terminal 2

entstand nach Plänen des amerikanischen Büros Skidmore,

Owings & Merrill ein repräsentatives Gateway – sowohl für

den nationalen als auch internationalen Flugverkehr. Bislang

waren beide Funktionen voneinander getrennt: Wer aus dem

Ausland kam und umsteigen wollte, hatte einen weiten Weg

vor sich. Das ist nun anders. Bei ihrem Entwurf ließen sich

die Architekten von der Formensprache indischer Pavillons

leiten. In der Tat adaptieren die Kreativköpfe viele Elemente

der traditionellen, heimischen Architektur wie zum Beispiel

die Gitterstruktur der für Indien typischen Jali-Fenster.

Überhaupt ist das Thema Ornamentik allgegenwärtig – aller-

dings auf angenehm zurückhaltende Weise. Neben der fili-

granen Glasfassade fällt vor allem die Tragstruktur des kas-

settenartigen Dachs auf. Nahtlos gehen die mehrere Meter

starken Pilzstützen in das eigentliche Dach über. In regel-

mäßigen Abständen sind zwischen den Rippen Oberlichter

und Leuchten untergebracht, die in der gesamten Halle

ein angenehm blendfreies Licht verbreiten. Apropos Licht:

Durch die rund um das Gebäude gespannte, abgehäng-

te Glasfassade sind sämtliche Ebenen von Tageslicht

durchflutet. Im Osten und Westen verhindern perforierte

Metallpaneele eine zu starke Lichteinstrahlung bei zu flach

stehender Sonne. Die Passagiere erreichen das Terminal

über eine Hochstraße und einen großzügigen Vorplatz im

vierten Geschoss. Das Dach kragt hier weit aus und bietet

den Abreisenden und ihren Angehörigen ausreichend vor

Witterung geschützten Raum, sich zeremoniell voneinan-

der zu verabschieden – so, wie es in der indischen Kultur

üblich ist. Innen verteilen sich die verschiedenen Funktionen

von Service- bis Shoppingpoints über vier Geschosse.

Vom zentralen Abfertigungsbereich mit über 200 Check-

in-Schaltern führen x-förmig vier Piers zu den einzelnen

Gates. 40 Millionen Passagiere können nun im 24-Stunden-

Rhythmus abgefertigt werden, knapp 10.000 Gepäckstücke

werden pro Stunde über das vollautomatische System ver-

teilt. Hörmann stattete den gesamten Neubau mit rund 4000

Brand- und Mehrzweck-Stahltüren aus.