Im Jahr 2012 erwarb Hörmann die Mehrheitsanteile an dem indischen Unternehmen Shakti Met-Dor. Am Standort Gagillapur, in der Nähe der Millionenmetropole Hyderabad, produziert Shakti Hörmann Brandschutz- und Stahl-Innentüren sowie Industrietore und Verladetechnik für den indischen Markt. In dem etwa 8.000 Einwohner starken Ortsteil der Gemeinde Dundigal bestehen – wie in vielen Teilen Indiens – große soziale, ökologische, infrastrukturelle und administrative Herausforderungen.
„Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass nachhaltiger Erfolg ohne Bildung, demokratische Strukturen und soziale Gerechtigkeit nicht möglich ist. Deshalb waren wir uns von Anfang an unserer Verantwortung bewusst und wollten uns vor Ort auf keinen Fall isolieren.“
- Martin J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe
Nach dem Erwerb der Mehrheitsanteile erarbeitete Hörmann erste Konzepte, um direkt vor Ort Unterstützung zu leisten. Zunächst wurde versucht, mit der Finanzierung eines Wassertanks und einer Wasseraufbereitungsanlage die Situation der Menschen in Gagillapur zu verbessern. Doch schon 2014 stellte Hörmann diese Hilfen auf den Prüfstand, da die erhofften Erfolge ausblieben – nicht zuletzt aufgrund der unzureichenden Organisation vor Ort. So war die Wartung und Pflege der Anlagen schwierig zu gewährleisten, sodass diese schon nach kurzer Zeit nicht mehr funktionierten.
Hilfe zur Selbsthilfe
Gemeinsam mit Lorenz Pohlmeier, der als unabhängiger Berater und Gutachter für Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungsprojekte alle Maßnahmen in Gagillapur bis zu seinem Ruhestand Mitte 2020 für Hörmann betreute, entwickelten die Verantwortlichen bei Hörmann und Shakti Hörmann, unter Einbeziehung einer indischen Hilfsorganisation in Hyderabad und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), einen neuen Ansatz. Dieser zielte darauf ab, langfristig Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Eigenverantwortung der Menschen zu stärken.
„Es geht darum, in das Engagement der Menschen – statt in die physische Infrastruktur – zu investieren, damit diese ihr Potenzial erkennen und selbst Verantwortung übernehmen.“
- Lorenz Pohlmeier, Berater und Gutachter für Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungsprojekte
Eine enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, Politikern, Behörden und Institutionen vor Ort bilden die Basis für eine Förderung des Bürgerengagements, der Raum- und Infrastrukturplanung sowie Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen in Gagillapur – inklusive regelmäßiger Erfolgskontrollen. Auf diese Weise konnten beispielsweise der Wassertank und die zuvor stillgelegte Wasseraufbereitungsanlage wieder in Betrieb genommen werden.
Für die Realisierung von Projekten zur Verbesserung der Standortbedingungen in Indien stellte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Kooperation mit Hörmann und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des develoPPP.de Programms Fördermittel in Höhe von 200.000 € bereit. Mehr erfahren.
Hörmann strebt an, mittel- und langfristig weitere am Standort ansässige Firmen für das soziale Engagement in der Region zu gewinnen, um gemeinsam nicht nur die Lebensbedingungen in Gagillapur, sondern auch in der Gemeinde Dundigal zu verbessern.