Die von Hörmann geförderte, fotodokumentarische Arbeit "Kidron 2005 - 2006" bewahrt die Erinnerungen an ein traditionsreiches Haus und ein damit verbundenes, beispielhaftes Therapiekonzept. Dieses wurde vom Klinikleiter Dr. Hans-Erich Boenigk entwickelt und praktiziert und Ende der 80er Jahre unter dem Stichwort "Wohnklinik" bekannt.
Die individuell, farbenfroh und wohnlich eingerichteten Zimmer und Gänge, ein großer Garten und eine eigene Schulklinik waren wie geschaffen, um den Kindern ein Stück Alltag zu erhalten. Lange Krankenhausaufenthalte wurden ihnen dadurch leichter gemacht. Das Trauma des Abschieds von Zuhause konnte gelindert werden. Schon räumlich wirkte die Wohnklinik wie ein Versprechen der baldigen Rückkehr.
Die Fotodokumentation ist begleitet von einer Chronik der Entwicklung des Hauses "Kidron" seit seiner Entstehung. Von 1914 bis 1983 war "Kidron" eine Klinik für psychiatrisch auffällige Frauen. Mitte der 80er Jahre erfolgte eine Teilsanierung und eine völlige Neugestaltung der Innenräume. 1986 bezog die Kinderabteilung des Epilepsie-Zentrums Mara I das umgebaute Haus.
Das Projekt wurde durch die Klinikleitung (Dr. Ingrid Tuxhorn, Dr. Elisabeth Korn-Merker) ermöglicht. Organisiert wurde es von Stefan Heiner, Heilwig Fischbach und Renate Boenigk. Die Fotos stammen von Jochen Schlesinger und Jan Neumann.