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Ein reges Treiben herrscht auf dem Vorplatz des Laimer

Würfels. Jung und Alt sitzen auf den Bänken oder an den

Tischen des Cafés. Nonchalant an die Betonbrüstung

gelehnt, wirft jemand, trotz der Sonne, einen Blick nach oben.

Goldfarbene Lamellen bewegen sich und verleihen der

Hauptfassade immer wieder ein leicht verändertes Antlitz.

Mit dem neuen Bürogebäude an der Kreuzung Landsberger-

/Fürstenriederstraße in München-Laim wählten die Archi-

tekten und Generalplaner Frick Krüger Nusser plan2 eine

aussagekräftige Symbolik: Der zwölfgeschossige Turm, des-

sen quadratischer Grundriss aus zwei sich verschränkenden,

um einen Innenhof gruppierten Ls besteht, zeigt zur Stadt hin,

nach Süden und Osten, in den vertikalen Sonnenschutz-

elementen seine „goldene“ Seite. Nach Norden und Westen,

der weniger prätentiösen (aber nicht weniger attraktiven)

Bahntrasse zugewandt, beherrschen, in Analogie zu den

Gleisen, Bronzefarben die Fassade.

Das Konzept der „zwei Gesichter“ setzt sich in den Grund-

rissen fort. plan2 beabsichtigten einerseits eine Öffnung zur

Stadt, andererseits eine feste Basis zur rückwärtigen

Bahntrasse. Das glasüberdeckte Atrium und der begrünte

Vorplatz bilden eine optische Einheit. Gläserne Erschlie-

ßungszonen fügen die beiden Ls zusammen. Zur Lands-

bergerstraße hin ist der Laimer Würfel in der zweigeschossi-

gen Erdgeschosszone mittels einer Glashaut ebenfalls durch-

weg transparent. Eine statische Meisterleistung besteht hier

in der rund sechs Meter tiefen Auskragung des Baukörpers.

Der öffentliche Raum für Bürgersteig und Wartezone der neu

geschaffenen Bushaltestellen wurde damit deutlich aufge-

wertet. Zugleich erfüllt die auskragende Flucht eine städte-

bauliche Rolle, indem sie, wie das gegenüberliegende

Gebäude, auf den Knotenpunkt der beiden Straßen weist. Der

Neubau, mit seinen 44 Metern höchster Baukörper der

Umgebung, nimmt jedoch eine städtebauliche Sonderstellung

ein. Am Kreuzungspunkt der beiden Verkehrsachsen und in

nächster Nähe zur S-Bahn gelegen, soll er als Impulsgeber

einer zukünftigen Bürobebauung entlang der Bahnlinie in

München-Laim dienen.

Sechs Jahre dauerte es, bis aus der Idee von plan2 handfes-

te Verträge wurden. Mit dem zweiten Platz für den städtebau-

lichen Wettbewerb der Laimer Bebauung kam das junge

Büro erstmals mit dem Bauherrn, der Hochtief Projekt-

entwicklung GmbH, ins Gespräch. Zwei Drittel der Nutzfläche

konnten vier Jahre später vom Plan weg an eine renommier-

te Bank vermietet werden. Nach nur sechs Monaten Pla-

nungszeit wurde daraufhin bis September 2007 der Laimer

Würfel errichtet; die Mieter zogen jedoch bereits während

der Bauphase sukzessive in ihre Räume ein.

Die insgesamt sieben Mietparteien profitieren von der hohen

Flexibilität der Grundrisse, die das modulare Konstruktions-

und Installationsraster ermöglicht. Je nach Anforderung des

Mieters sind die bis zu vier Einheiten pro Etage in Einzel-,

Gruppen- und Großraumbüros eingeteilt. Es handelt sich um

die nach außen orientierten, „aussichtsreichen“ Flächen,

während der innere Trakt, die zum Atrium gewandte Seite,

der Infrastruktur vorbehalten ist. Die gold- und bronzefarbe-

nen Streckmetallläden der Fassade, die je nach Sonnenein-

strahlung automatisch verschoben und/oder vom Mieter

manuell gesteuert werden, verleihen der kühlen Funktio-

nalität des Bürogebäudes die nötige Lebendigkeit – es ist das

Spiel mit ganz offenen und, je nach Blickwinkel, transparen-

ten, semitransparenten oder geschlossenen Elementen.

Laimer Würfel

Seinen Nutzern bietet es Weitblick, für die Umgebung ist es ein sichtbares Zeichen: das

neue und (auch in Zukunft) höchste Bürogebäude in München-Laim. Der Laimer Würfel,

am Knotenpunkt zweier wichtiger Straßen im Westen der Stadt gelegen, setzt mit Glas

und modularem Raster auf Funktionalität und Transparenz. Die gold- und bronzefarbe-

nen Schiebeläden haben Symbolwert und ändern spielerisch das Fassadenbild.

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