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Hamburgs HafenCity zieht nach wie vor viele Blicke auf sich,

war häufig Mittelpunkt hitziger Diskussionen oder schwär-

merischer Gespräche und hat als Schwerpunktthema ganze

Architekturmagazine gefüllt. Doch lenkt man den Blick ein

wenig nach Südwesten, bleibt er schnell am Kölner Rheinau-

hafen hängen, denn hier wird die 1898 eröffnete, ehemalige

Hafenanlage in der Kölner Südstadt derzeit in ein neues

Wohn-, Büro-, Dienstleistungs- und Gewerbegebiet umge-

wandelt. Zwar wirkt das Kölner Hafenprojekt bescheidener

als jenes in der Hansestadt, doch finden sich auch hier

architektonische Highlights namhafter Architekten. Eines

davon sind die vom Büro Bothe Richter Teherani aus Ham-

burg geplanten Kranhäuser im nördlichen Abschnitt des

Rheinauhafens: Auf der Halbinsel Yachthafen entstehen zwei

Bürohäuser und ein Wohnhaus. In seiner Gestaltung nimmt

das markante Gebäude-Ensemble die hafentypische Kran-

form auf und erinnert gleichzeitig an die utopischen Wolken-

bügel El Lissitzkys aus dem Jahr 1924. Anders als das

Kranhaus-Trio existieren die Wolkenbügel allerdings bis

heute nur als Entwurf.

Die Bauarbeiten für die drei Prestigeobjekte am Rheinauha-

fen begannen bereits im Oktober 2006 mit dem Bau des Kran-

haus Mitte. Im Mai 2007 folgte der Startschuss für das Kran-

haus Süd und im Sommer 2008 wurde der Grundstein für das

Kranhaus Nord gelegt. Letzteres befindet sich noch im Bau,

die beiden Bürohäuser hingegen sind mittlerweile fertigge-

stellt und ragen mit ihren rund 60 Metern Höhe weit über die

neu angelegte Rheinufer-Promenade hinaus.

Je drei große Baukörper bestimmen die Gestalt eines Kran-

hauses: Über den neungeschossigen Hauptturm schiebt sich

ein ebenso breiter, fünfgeschossiger Riegelbau. Ein bedeu-

tend schlankerer Nebenturm stützt den auskragenden Ge-

bäudeteil auf Höhe der Längsachse; eine etwa 6,75 Meter

breite Fuge teilt die Riegelgeschosse entlang dieser Achse

in zwei symmetrische Hälften, zwischen die sich Haupt- und

Nebenturm schieben. In einem deutlich zurückgesetzten

Staffelgeschoss im 15. Stock sind die haustechnischen An-

lagen untergebracht. Während in den Regelgeschossen der

Bürogebäude Einheiten von 300 bis 580 Quadratmetern zur

Verfügung stehen, können in den oberen fünf Etagen Büros

von bis zu 1900 Quadratmetern angemietet werden. Der re-

präsentative Haupteingang auf der Yachthafenseite führt in

eine lichtdurchflutete, geschosshoch verglaste Empfangs-

halle. Die Nebentürme hingegen dienen allein der zusätz-

lichen vertikalen Erschließung mit einem vollverglasten Trep-

penhaus und zwei Panoramaaufzügen. Eine Besonderheit

bietet die öffentliche Tiefgarage, die von allen drei Gebäuden

direkt erreichbar ist und mit 1,6 Kilometern wohl mit Recht als

längste Tiefgarage Europas bezeichnet werden kann.

Das äußere Erscheinungsbild des Wohnhochhauses greift

die Form der beiden Bürohäuser auf, im Innern jedoch war-

ten 133 luxuriöse Eigentumswohnungen auf ihre Besitzer.

Großzügige, aus der Fassade heraustretende Loggien geben

nicht nur dem Gebäude eine Struktur, sondern ermöglichen

den Wohnungen auch einen Außenfreiraum in luftiger Höhe.

Ein Concierge für komfortable Serviceleistungen gehört

selbstverständlich auch zum Kölner Luxuswohnen.

Am Ende ist es nicht die außergewöhnliche Form allein, die

das Trio zu einem Prestigeobjekt am Rheinauhafen werden

lässt. Auch der atemberaubende Ausblick auf den Rhein, den

Kölner Dom, die Altstadt und auf die Rheinbrücken macht es

zu einer hochwertigen Immobilie mitten in Köln.

Kranhäuser in Köln

Der Kölner Rheinauhafen erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts seine Blütezeit, bevor er

in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg seine Bedeutung als Wirtschaftshafen ver-

lor. Mehr als hundert Jahre später wird er nun als Prestigeobjekt der Stadt neu entdeckt:

Neben der beeindruckenden Architektur sind es vor allem auch die Mieter, die dem

Standort Rheinauhafen sein internationales Image verleihen.

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