![Show Menu](styles/mobile-menu.png)
![Page Background](./../common/page-substrates/page0020.png)
Im Jahr 1841 wurden erstmals Zweigniederlassungen
des österreichischen Geldinstituts „Die Erste Sparkasse“
in Bratislava und Košice eröffnet – die SLSP-Bank ent-
stand. Bis 2005 hatte das Bankhaus seine Geschäfts-
und Verwaltungsräume in der slowakischen Hauptstadt
Bratislava auf zwölf Gebäude in der Innenstadt verteilt.
Diese räumliche Trennung verursachte immer wieder
Absprache- und Effektivitätsprobleme; zusätzlich waren
die teilweise historischen Gebäude den technischen An-
forderungen moderner Büros längst nicht mehr gewach-
sen. 2005 wurde der Neubau für eine moderne Firmen-
zentrale beschlossen und zum Wettbewerb ausgeschrie-
ben. Das geladene Wiener Architekturbüro Jabornegg &
Pálffy überzeugte die Juroren mit einer schlichten, trans-
parenten Blocklösung: ein quadratischer, 70 mal 70 Meter
großer Baukörper mit einem mittig angelegten Atrium
von 30 mal 30 Metern Kantenlänge. Die leicht erhöhte,
zurückgesetzte Erdgeschosszone wird von einer Bank-
filiale belegt, die groß genug ist, um ausgewählte Werke
der bankeigenen Kunstsammlung osteuropäischer
Künstler zu zeigen.
Der gesamte Sockelbereich ist halböffentlich und bietet
mit einer Lounge, unterschiedlich großen Seminar- und
Schulungsräumen sowie einem Kongresssaal und der
Mitarbeiterkantine vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für
interne, aber auch externe Veranstaltungen. Die Büros
und Besprechungsräume in den Geschossen sind größ-
tenteils durch transparente Innenwände getrennt. Trotz
einer Raumtiefe von 20 Metern ist für hinreichend
Tageslicht gesorgt. Das Gebäude ist von einer Doppel-
glasfassade umgeben, die als Klimafassade die an-
spruchsvolle Entlüftung des Verwaltungsbaus umsetzt
und die Mitarbeiter zusätzlich vor Verkehrslärm schützt.
Atriumsseitig lassen sich aus der Fassade Blendschutz-
elemente ausfahren, nach außen wird der Sonnen-
schutz durch dünne Metallvorhänge erfüllt. Vier Haupt-
erschließungskerne bilden das statische Gerüst des
Verwaltungsbaus, an welches die leichten Porenbeton-
decken angehängt sind. Ansonsten wurde auf möglichst
freie Blick- und Sichtbeziehungen sowohl innerhalb des
Hauses als auch nach draußen über die Stadt und auf
die angrenzenden Weinberge Wert gelegt.
Das Gebäude verfügt über zwei Untergeschosse mit
großzügigen Parkmöglichkeiten. Darüber erheben sich,
zusätzlich zum Sockel, neun weitere Geschosse, die
Arbeitsplätze für 1600 Mitarbeiter bereithalten. In Höhe
des achten Stockwerks spannt sich ein transparentes
Luftkissendach aus ETFE-Folie über das Atrium, somit ist
dieses lärm- und wettergeschützt und ermöglicht doch
einen luftigen Freiraum für Pausen und Aufenthalt. Zu-
sätzlich bietet diese ausgesprochen kostengünstige und
pflegeleichte Lösung aus pneumatischen Kissen Schutz
vor Überhitzung. Dem sonst in der Gestaltung eher zu-
rückhaltendem Gebäude verleiht es eine zeitgenössi-
sche und fast schon extravagante Note.
Die einzelnen Geschosse unterscheiden sich durch ein
unaufdringliches Farbkonzept der slowakischen Innen-
architekten Siebert + Talaš, das auch den Bodenbelag
einbezieht. Die farblich abgestimmten Teppichböden
vervollkommnen den Raumeindruck der Büros. Die wei-
tere Einrichtung und Möblierung ist durchgängig in
dezentem Schwarz-Weiß-Grau gehalten.
SLSP-Bankgebäude in Bratislava
Mit der Einführung des Euro in der Slowakei zum Jahresanfang 2009 bekam das
traditionsreiche Bankinstitut SLSP in Bratislava ein neues Verwaltungsgebäude.
Der schlichte, quadratische Baukörper mit innen liegendem Atrium repräsentiert
jetzt im Viertel Nové Mesto direkt am Hauptbahnhof.
20