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Viele Menschen entscheiden

sich in der zweiten Lebens-

hälfte noch einmal, ein Eigenheim zu bauen. Die einen ver-

kaufen ihr erstes Haus, wenn die Kinder ihre eigenen

Wege gehen, andere – wie die Bauherren einer Villa im

etwas außerhalb von Mülheim an der Ruhr gelegenen

Stadtteil Menden – beschließen nach Jahren des Miete-

zahlens, nun doch noch in die eigenen vier Wände zu zie-

hen. Doch aus welchen Gründen auch immer, die Ansprü-

che an ein solches Wohnhaus sind in diesen Fällen anders

als bei jüngeren Bauherren.

So plante das Büro für Architektur und Stadtplanung

von Dr. Ing. Hermann Klapheck im Jahr 2011 eine etwa

220 Quadratmeter große Villa auf dem Mendener Grund-

stück, auf dem zuvor kleinere Bungalows standen. Dabei

bewiesen die Architekten ein besonderes Feingespür für

die Wünsche der Bauherren und legten bei ihrem Ent-

wurf großen Wert auf Einfachheit, schlichte Eleganz und

die nötige Raffinesse: Verschieden große, übereinander-

geschobene Kuben prägen die klare Struktur des zweige-

schossigen Gebäudes und schaffen dadurch spannende

Raumsituationen. Die weiß gestrichene Fassade lässt

das Einfamilienhaus zurückhaltend wirken, einzig die

graue Eternitverkleidung der Doppelgarage wirkt als auf-

fälliger Blickfang. Schmale Fensterbänder mit anthrazit-

farbenen Metallrahmungen in der Fassade wechseln sich

– besonders zum Garten hin – mit großzügiger, zum Teil

raumhoher Verglasung ab.

Beim Betreten des mit großformatigen Fliesen ausgestatte-

ten Erdgeschosses gelangt man über einen kleinen Vor-

raum durch eine Holzschiebetür in den großzügigen Wohn-

und Essbereich mit offener Kaminecke. Durch die umlau-

fende, raumhohe Verglasung scheint sich der lichtdurchflu-

tete Wohnraum nach außen auf die Terrasse zu erweitern,

was ihm noch mehr Großzügigkeit verleiht. Eine frei einge-

spannte Treppe führt ins Obergeschoss, in dem zwei

Schlafzimmer, ein Bad sowie ein Büro mit angrenzendem

Archiv untergebracht sind. Hier wurde in allen Räumen –

außer dem Bad – heller Parkettboden verlegt.

Ein schmaler Luftraum verbindet die obere Etage optisch

mit dem Wohnbereich. Durch ein vertikales Fensterband

an der Rückseite des Hauses entsteht sowohl im Ober-

als auch Erdgeschoss eine angenehme (Licht-)Stimmung.

Gerade solche Details zusammen mit dem Wechselspiel

zwischen Innen- und Außenraum sowie den geschlosse-

nen und offenen Flächen verleihen der kubischen Villa

ihren ganz besonderen Charme.

Einem eher praktischen Aspekt ist der separate Gäste-

bereich geschuldet, der sich links neben dem Eingang

befindet. Durch eine kleine Diele gelangt der Gast in ein

geräumiges Schlafzimmer sowie ein Bad mit Dusche und

WC. Was heute noch für Übernachtungsgäste genutzt

werden kann, könnte zukünftig Platz für Pflegepersonal

bieten, wenn die Bauherren in späteren Jahren einmal

darauf angewiesen sein sollten.

Weiß, kubisch, modern – so zeigt sich eine am Naturschutzgebiet an der Ruhr ge-

legene Villa im Mülheimer Stadtteil Menden. Die Recklinghausener Architekten

um Dr. Ing. Hermann Klapheck planten ein lichtdurchflutetes Wohnhaus, das durch

seine klare Gestaltung, die präzise Linienführung und die durchdachten Raum-

situationen überzeugt.

VILLA IN MÜLHEIM AN DER RUHR

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