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Als Hans Castorp,
der Protagonist aus Thomas Manns
„Zauberberg“, zum Sanatorium Schatzalp aufbricht, fährt
er in der Absicht, seinen kranken Vetter Joachim Ziemßen
für drei Wochen zu besuchen. Aus den geplanten drei
Wochen werden sieben romanfüllende Jahre. In den Bergen
– weit weg vom Trubel und Hektik der Großstadt – verläuft
das Leben eben anders, nimmt man den Gang der Zeit in
besonderer Weise wahr.
Für einen Besuch in der Villa Honegg braucht es allerdings
keine lebensbedrohende Lungenkrankheit, der Wunsch
nach Erholung und Ruhe reicht vollkommen aus, um hier
Obdach zu finden. Die Abgeschiedenheit des Hotels tut ihr
Übriges, um auch aus einem kurzen Wochenendaufenthalt
tief entspannt in die Ebene zurückzukehren. Schon zu seiner
Eröffnung 1905 mit allen Annehmlichkeiten seiner Zeit aus-
gestattet, bietet das neu renovierte und nun im Besitz eines
arabischen Investors befindliche Hotel auf fünf Stockwerken
Komfort und Privatsphäre.
Um das sichtlich heruntergekommene Kleinod in neuem
Glanz erstrahlen zu lassen, waren drei Jahre Bauzeit und
Investitionen von 32 Millionen CHF nötig. Dabei wurde auf
die Wiederherstellung der ursprünglichen Fassade in origi-
nalgetreuer Farbgebung – eierschalfarbene Schindel und
hellblaue Fensterläden in skandinavischem Stil – besonde-
ren Wert gelegt, macht sie doch die Villa Honegg zu einem
Hotel mit Wiedererkennungswert innerhalb zunehmend
austauschbar werdender Tourismusarchitekturen.
Egal ob Privatreisender oder Tagungsgast – das Hotel kann
für 25.000 CHF am Tag auch als Ganzes gemietet werden –
23 Zimmer und Suiten, zwei Konferenzräume, ein Kino für
20 Personen und ein mit 16 Gault-Millau-Punkten ausge-
zeichnetes Restaurant sorgen für eine stets komfortable
Umgebung. Entspannung finden die Gäste außerdem in
einem großzügigen Spa- und Fitnessbereich, inklusive
Sauna, Dampfbad und Außenpool mit Alpenpanorama. Und
wem das noch nicht genug ist, dem bietet der direkt an das
Hotel angrenzende 9-Loch-Golfplatz eine weitere Möglich-
keit zur Zerstreuung.
Federführend für den Umbau der Villa Honegg zeichnete
sich das Londoner Büro Jestico + Whiles. Deren Kompe-
tenzen in Sachen Innenarchitektur sprechen eine ein-
drucksvolle Sprache, für das „Andel's“ im polnischen Lodz,
das „W Hotel“ am Londoner Leicestersquare und das „Yas
Hotel“ in Abu Dhabi erhielt das Büro in kurzer Zeit angese-
hene internationale Preise. Das Konzept der Briten weckt
Erinnerungen an die Grandezza vergangener Zeiten, als eng-
lische Aristokraten den Alpentourismus salonfähig machten,
ohne dabei jedoch in Nostalgie zu verfallen. Klarheit und
schlichte Eleganz bilden die Grundlage, vor der handgear-
beitete Möbel und Dekor aus ausgewählten Materialien ihre
volle Wirkung entfalten. Die Gemeinschaftsbereiche des
Erdgeschosses empfangen den Gast mit eleganten, zeit-
losen Stoffen in hellen, natürlichen Farbtönen, während
in den Schlafräumen Braun- und Grüntöne dominieren.
Auf dem Berg Bürgenstock, 500 Meter über den Ufern des Vierwaldstättersees, ist die
Schweiz noch in Ordnung. Doch um ein kleines, pittoreskes Hotel schien sich hier
40 Jahre niemand zu kümmern, bis es unter der Federführung eines arabischen Investors
und der Architekten von Jestico + Whiles zu neuem Leben erwachte. Als 5-Sterne-
Superior-Hotel empfängt die Villa Honegg nun seit 2011 wieder Gäste aus aller Welt.
HOTEL IN ENNETBÜRGEN
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