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STAATLICHE REALSCHULE IN GAUTING
Kräftig sind die Farben, die der Berliner Künstler Erich Wiesner für die
Fassade ausgewählt hat. (vorherige Seite)
Der gemeinsame Schulhof von Gymnasium und Realschule wurde neu
asphaltiert. Grünzonen und Bäume nehmen dem Platz die Weite und struktu-
rieren ihn. (unten)
Einen Steinwurf von München entfernt, in der Gemeinde
Gauting, entstand gegenüber dem Otto-von-Taube-Gymnasium
nach Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Lamott + Lamott
die Staatliche Realschule Gauting. Sie gliedert sich in meh-
rere Bauabschnitte: Das Lehrgebäude bildet den nördli-
chen Abschluss des Geländes. Es steht an der Stelle von
Sportstätten, die nun am Rande des Hauptsportfeldes neu
errichtet wurden. Den westlichen Abschluss der beiden
gegenüberliegenden Schulen bildet eine neue Sporthalle,
den östlichen ein langgezogener Fahrradunterstand. Mitten
auf dem nun von allen Seiten eingefassten Schulhof steht
eine zum Bestand gehörende Mensa. Die Realschule wird
– wie auch das Gymnasium – über den Schulhof erschlos-
sen. Das Gebäude ist als langgezogener Dreibund organi-
siert. Vier Atrien gliedern den mittleren Bund zusammen mit
Fach-, Mehrzweck- und Musikraum sowie dem Lehrerzimmer
zu einer Raumsequenz unterschiedlicher Charakteristik.
Eins dieser Atrien ist überdacht und wird als Eingangszone,
Pausenhof und Aula genutzt. Zwei zuschaltbare Räume er-
weitern den Raum bei Bedarf – wie zum Beispiel bei größe-
ren Veranstaltungen. Auch die anderen Atrien haben ihre
spezielle Funktion. Eins ist mit seiner extensiven Begrünung
und vielen Sitzmöglichkeiten dem Lehrerkollegium vorbehal-
ten. Ein weiteres ist mit langgestreckten Arbeitstischen und
Bänken ausgestattet und dient den Schülern als Werkhof.
Das vierte Atrium dagegen ist flexibel als Klassenzimmer im
Freien nutzbar. In den beiden äußeren Bünden befinden sich
die Klassenräume. Hier unterscheiden die Architekten strikt
nach Fachklassenräumen im Erdgeschoss und normalen
Unterrichtsräumen im Obergeschoss. Weitere Funktionsräume
für die Verwaltung, ein Cafe und eine Bibliothek ergänzen das
Raumprogramm. Trotz aller Stringenz im Entwurf von Grundriss
und Fassade sorgt die Schule für einen Farbtupfer in der
Stadtlandschaft Gautings. Verantwortlich dafür ist der Berliner
Künstler Erich Wiesner, der schon für zahlreiche Architekten
Farbkonzepte entwickelte. In unregelmäßiger Folge sind die
Aluminiumstäbe und -tafeln der Fassade in kontrastieren-
den Farben gehalten. Innen finden sich diese Farben wieder,
wenngleich auch in deutlich reduzierter Menge. Hier sind es
die Klassenzimmertüren von Schörghuber, die sich nahtlos in
die aufgesetzten Wandscheiben einfügen. Die kräftigen Farben
heben sich deutlich von den nackten, grauen Betonwänden ab
und sorgen dadurch zum einen für eine bessere Orientierung
und rhythmisieren zudem den Flur.