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Zwei Türen – optisch durch eine umlaufende Zarge zusammengefasst.
KURSPORT: HEILUNG IM KURHAUS IN BAD ALEXANDERSBAD
Stephanie Sauer von Brückner & Brückner hat das Projekt
Kurmittelhaus in Bad Alexandersbad geleitet. Sie erklärt, wie
sich der Entwurfsgedanke auch in den Türen wiederfindet.
Welche Rollen spielen die Türen in Ihrem Entwurfsgedanken?
Bildlich gesprochen haben wir mit dem Kurmittelhaus einen
Granitfelsen in den Kurpark gesetzt. Im Fichtelgebirge ver-
wittern die Felsen in einer ganz besonderen Art. Weiche
Gesteinsteile werden ausgewaschen, und im Verlauf der
Jahre entstehen so tiefe senkrechte und waagrechte
Einschnitte. Unser Gebäude nimmt diese Anmutung auf. Das
große Volumen unterteilt sich in aneinandergereihte Steine,
die durch die senkrechten Glasfugen getrennt sind. Das
Thema der Unterteilung und der Fuge war also der wesentli-
che Entwurfsgedanke. Auch die Türen stellen Einschnitte in
den Stein dar. Deshalb sind sie zumeist raumhoch ausgeführt.
Und welche Aspekte sind Ihnen bei der Auswahl von
Nassraumtüren besonders wichtig?
Neben den funktionalen Eigenschaften war uns in diesem
Bereich natürlich auch der gestalterische Aspekt besonders
wichtig. Hier ist man bei Nassraumtüren schon wesent-
lich eingeschränkter, vor allem, wenn an manche Türen
auch Brandschutzanforderungen gestellt werden. Wir
haben uns deshalb für anodisierte und pulverbeschichtete
Aluminiumzargen entschieden. Diese korrespondieren mit
den Pfosten-Riegelfassaden der Fenster, der Glasfassaden
und auch der Glasdächer. Die Türblätter haben eine mono-
chrome Schichtstoffoberfläche, die farblich wiederum mit der
Spachtelung der Wandflächen korrespondiert.
Warum wurden einige Nassraumtüren in T30 ausgeführt?
Aufgrund der Größe des Brandabschnitts war es den Erstel
lern des Brandschutzkonzeptes sehr wichtig, dass eigenstän-
dige Räume oder Raumbereiche wie der Saunabereich oder
Ruheräume vom zentralen Badebereich durch Bauteile mit
Brandschutzanforderung abgetrennt sind. Deshalb haben wir
Türen benötigt, die sowohl für Nassräume geeignet sind als
auch eine T30-Anforderung erfüllen. Dies sind eigentlich zwei
Stephanie Sauer über
gestalterische Aspekte
Eigenschaften, die schwer zusammenzubringen sind. Mit der
Firma Schörghuber haben wir aber einen Partner gefunden,
der auch dies ermöglichen konnte.
Wie kam es zu der Sonderlösung im Nassraumbereich, in der
zwei Türen sich eine Zarge teilen?
Nach einem Heilwasserbad oder einer Mooranwendung ist es
besonders wichtig, sich noch einige Zeit auszuruhen. Deshalb
gruppieren sich im Alexbad mehrere Anwendungsräume um
einen zentralen Ruheraum. Architektonisch wollten wir auch
in der Raumgestaltung Ruhe erzeugen und haben deshalb je
zwei Türen zusammengefasst. Dafür haben wir eine Zarge ent-
worfen, die zwei nebeneinanderliegende Türen umfasst. In der
Mitte zwischen den beiden Türen gibt es keine Zarge. Hier ist
lediglich ein feststehendes Türblatt eingebaut, an welches die
beiden seitlichen Türen anschlagen.
Das vollständige Interview lesen Sie auf
www.hoermann.de/portalFoto: mju-fotografie, Marie Luisa Jünger