In der Demokratischen Republik Kongo leidet ein Großteil der Bevölkerung unter Gewalt, politischer Instabilität und einer anhaltenden humanitären Krise. Die vielen gesellschaftlichen und politischen Konflikte und Miseren rufen oftmals psychotische Symptome hervor oder verstärken diese zusätzlich. Die Hilfsorganisation Handicap International hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Menschen mit psychischen Traumata zu unterstützen – wie beispielsweise die Überlebenden von gewaltsamen Konflikten oder Naturkatastrophen.
Die Hilfsorganisation Handicap International ist in rund 60 Ländern aktiv und setzt sich für eine solidarische und inklusive Welt ein. Sie verbessert langfristig die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung und unterstützt dijenigen, die besonderen Schutz benötigen. Handicap International fördert mehrere kongolesische Vereine, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen. Darüber hinaus kommen die Fachkräfte vor Ort auch mit Mitarbeitenden von anderen humanitären Organisationen ins Gespräch, um für dieses Thema zu sensibilisieren.
„Uns ist wichtig, dass der soziale Zusammenhalt und die Kapazitäten zur Reaktion auf Notsituationen nachhaltig verbessert werden – mit dem Engagement und der Expertise von Handicap International ist dies möglich!“
- Martin J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter der Hörmann Gruppe
Vor-Ort-Hilfe für gefährdete Personen
Die psychische Gesundheit ist eines der dringendsten Gesundheitsthemen im zentralafrikanischen Land. Denn Menschen mit psychischen Störungen werden in der kongolesischen Gesellschaft häufig ausgegrenzt. Einrichtungen für psychische Gesundheit sind zudem nur eingeschränkt verfügbar. Umso wichtiger sind lokale Netzwerke, Kontakte zu Menschen die Ähnliches erlebt haben, sowie eine persönliche und empathische Unterstützung.
Handicap International bietet genau das: Die Organisation arbeitet eng mit lokalen Fachkräften und Freiwilligen zusammen und organisiert unter anderem psychosoziale Betreuung, den Aufbau gemeinschaftlicher Selbsthilfegruppen und therapeutische Mediationen. Mithilfe dieser Maßnahmen soll die mentale Gesundheit gefährdeter Personen sowie der soziale Zusammenhalt innerhalb des Gebiets Nyiragongo gestärkt werden. Darüber hinaus sollen die Kapazitäten zur Reaktion auf Notsituationen in der Provinz Nord Kivu nachhaltig verbessert werden.
Krisen treffen Großteil der Bevölkerung
Die Demokratische Republik Kongo wird seit vielen Jahren durch eine alarmierende humanitäre Krise destabilisiert. Im Index der menschlichen Entwicklung liegt das Land daher nur auf Platz 176 von 188. In vielen Fällen resultieren daraus negative Folgen für die Gesundheit: Mehr als 13 Millionen Menschen benötigen Soforthilfe. Insbesondere die östlichen Provinzen des Landes sind von einer instabilen Sicherheitslage betroffen. Hinzu kommen mehrere, teils bewaffnete Konflikte und andere Unruhen, die zur weiteren Schwächung der ohnehin gebeutelten Bevölkerung beitragen.
Selbst in den bis dato unberührten Provinzen – wie den Regionen Kasai und Tanganjika – brachen im Jahr 2017 massive Konflikte aus. Die Möglichkeit zur humanitären Hilfe hat sich dadurch erheblich erschwert. Die Zwangsumsiedlungen für die Bevölkerung im Nyiragongo-Gebiet werden durch die Folgen des Vulkanausbruchs aus dem Jahr 2021 weiter verstärkt. Auf die Eruption folgten Hunderte von Erdbeben. Mehr als 416.000 Menschen in Nord- und Süd-Kivu sowie in Ruanda mussten fliehen.