vom 17.01.2017

Christian: Ilse und ich haben 1998 und 1999 zweimal an einer privaten Gruppenreise nach Myanmar teilgenommen. Ilse interessierte sich besonders für den Buddhismus, so dass es zu der zweiten Reise kam.

Wir besuchten auch Mingun am Ayeyarwady-Fluss, das wegen seiner (50 Meter hohen) unvollendeten Pagode und der größten unbeschädigten Glocke der Welt Touristenattraktion ist. Bei unserer Ankunft empfingen uns junge Mädchen als Tour-Guide und „Postkartenverkäuferinnen“, die schon vor dem Anlegen des Schiffes die Touristen vom Ufer aus untereinander aufteilten. Bei der zweiten Reise haben uns die Mädchen vom Vorjahr wiedererkannt und wir merkten, dass sie nicht mehr zur Schule gingen, weil sie mit der Fremdenführung zum Familienunterhalt beigetragen haben. Ausgangspunkt für unsere 17-jährige Entwicklungshilfetätigkeit waren also vier Mädchen, denen wir mit etwas Englisch-Unterricht helfen wollten. Daraus entwickelte sich, dass Ilse bis heute mehr als 700 Patenkinder vermittelt hat.

Bald darauf (nach der Rückkehr) bekamen wir Kontakt mit unserem Freund Oliver Esser (jetzt: So Thet), der dort verheiratet ist und Geschäftsführer eines Strandhotels war. Er ist jetzt Präsident des nationalen Vereins der Chef-Köche, wodurch sich für ihn enge Beziehungen zum Minister für Hotel und Touristik ergeben. Bei unserer nächsten Reise kamen wir durch ihn im Mandalay Hill Ressort sofort zum Chef-Koch und zur Ehefrau des General Mangers, die uns mit den Worten empfing: Morgen früh gehe ich in die Klosterschule: halten Sie sich um 7.00 Uhr bereit; ich nehme Sie mit.

Begegnung mit U Nayaka

So kamen wir in Kontakt mit dem Abt U Nayaka, der sich 1993 entschlossen hatte, Kindern aus armen Familien auf der grünen Wiese kostenlos Unterricht zu erteilen. Diese Klosterschule Phaung Daw Oo (PDO) unterstützen wir seit dem Jahr 2001. Heute hat sie 8.000 Schüler, womit sie eigentlich viel zu groß ist.

U Nayaka ist in Myanmar und vor allem im Bereich der Klosterschulen eine hoch angesehene Persönlichkeit. Niemand würde auf die Idee kommen, sich den Wünschen eines so hochgestellten Mönchs zu widersetzen. Von dem neuen Staatspräsidenten wurde er mit dem Excellence Award geehrt. Neulich war im Fernsehen ein Bericht, in dem U Nayaka als Dalai Lama von Myanmar bezeichnet wurde.

Ilse: Anfangs haben wir uns für den Englischunterricht der vier Mädchen eingesetzt. Obwohl in den höheren Klassen der Schulen in Englisch unterrichtet wird und sie Englisch auch durch die Touristen lernten, sprachen sie Englisch nur bruchstückhaft. Für den Unterricht mussten sie von Mingun in die Schule nach Mandalay kommen, weil man nicht zwischen Mandalay und Mingun hin- und herpendeln kann. Sie bekamen anfangs auf unsere Kosten ein Zimmer bei Verwandten von U Nayaka. Später haben wir eine gebrauchte Wohnbaracke gekauft, die auf dem Schulgelände aufgestellt wurde und U Nayaka hat eine Lehrerin angeordnet, bei den Mädchen zu schlafen und sie – neben den offiziellen Schulstunden - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (auf unsere Kosten) zu unterrichten. Diese vier Mädchen hatten nur vier Grundschuljahre absolviert und dann drei Jahre ausgesetzt. So gelang es mit umfangreichem Nachhilfeunterricht, dass sie die sechs fehlenden Schuljahre in zweieinhalb Jahren nachgeholt haben.

Eines dieser Mädchen war Thandar, unsere Patentochter, die inzwischen auch bei uns in Saarbrücken war und sehr gut Deutsch gelernt hat. Wenn ich telefoniere, sprechen wir nur deutsch. Sie hat dann Sozialwissenschaften studiert, ist verheiratet, hat ein Kind und hat sich inzwischen zu unserer wichtigsten Ansprechpartnerin entwickelt. Alles funktioniert, auch weil der Abt U Nayaka über allem seine Hand hält.

Natürlich haben wir ein freundschaftliches, geradezu familiäres Verhältnis auch zu den Eltern von U Nayaka. Denn Buddha sagt: Du sollst deine Eltern ehren. Es gab keine Ankunft in der Schule, ohne dass wir nicht sogleich die Eltern von U Nayaka begrüßt haben.

Einsatz für die PDO

Christian: Neben den staatlichen Schulen bestehen in Myanmar die buddhistischen Schulen als Privat-Schulen. U Nayaka hat jetzt gefordert, dass auch sie in die staatliche Förderung einbezogen werden. U Nayaka ist im übrigen sehr aufgeschlossen mit Kontakten in der ganzen Welt, in Australien, in England, in der Schweiz (Pestalozzi Stiftung) usw.

Ilse: Zweimal im Jahr sind wir nach Myanmar gefahren für zwei Wochen Arbeitseinsatz. Das war meist im Februar und im Herbst, den klimatisch besten Monaten in Myanmar. In den ersten Jahren fuhr Christian einmal allein. In den letzten Jahren bin ich immer mitgefahren.

Formen der Zusammenarbeit

Christian: Wenn ich nach der langen Reise ankomme, mache ich die erste Besprechung mit U Nayaka und seinen leitenden Mitarbeitern, bevor ich überhaupt mit dem Gepäck ins Hotel gehe. Ich lege meine Ideen und Visionen dar und es wird diskutiert, wie man vorgehen soll. U Nayaka hatte ein großes Buch dabei und wenn ein Punkt durchgesprochen war, machte er in seinem Buch eine Notiz. Das war für alle Beteiligten das Zeichen, dass er meinen Vorschlag akzeptiert hat. Seine Mitarbeiter konnten dann alles Erforderliche durchführen, ohne wegen weiterer Einzelheiten jedes Mal bei U Nayaka nachfragen zu müssen.

Bei den Diskussionen kam es manchmal vor, dass länger auf Burmesisch gesprochen wurde. Ich saß dann daneben, habe mich eingeordnet und am Tonfall beurteilt, ob alles lief.

Ilse: Ohne Thandar wäre es nicht so gelaufen. Wenn sie uns am Flughafen abholt, hat sie während der einstündigen Fahrt mit bereits Kontakt mit dem Handy und wenn wir auf dem Schulgelände einfahren, steht U Nayaka schon an der Tür, um uns strahlend lächeln zu begrüßen. Thandar ist für uns eine absolute Vertrauensperson und wir sind für sie wie Eltern. Sie würde nichts ohne uns machen. Sie hat auch nicht geheiratet, ohne vorher (auch über das Datum) unsere Zustimmung einzuholen.

Christian: Als Thandars Sprachkenntnisse noch nicht so gut waren, hatte ich Win Aung eingeschaltet. Als er mir sagte, dass er sein Studium unterbrochen habe und deshalb nicht weiter studieren dürfe, haben wir damals an seinen Professor geschrieben und ihn gebeten, ihn wegen der Bedeutung seiner Mitwirkung bei unseren Projekten weiter studieren zu lassen.

Religiöse Beweggründe

Im Buddhismus kommt es darauf an, dass der Mensch durch gute Taten sein Karma verbessert, damit sich das bei der Wiedergeburt nicht nachteilig auswirkt. So folgt ein Leben dem anderen. Erst wenn man ins Nirvana kommt, hört dies auf. So ist es zu verstehen, dass er 1993 beschlossen hat, den Unterricht kostenlos durchzuführen. Das ging so weit, dass Militärangehörige, die in der von uns eingerichteten Schulklinik behandelt wurden, nichts bezahlen mussten. Alles musste kostenlos sein.

Ilse: Das führte dazu, dass Dr. Frido Wolf, der sich für die Schulklinik einsetzte, nicht einsehen wollte, dass wir für die Klinik aufkommen und die Offiziere der damaligen Militärdiktatur nichts zu bezahlen brauchen. Es geht dabei nicht darum, dass der Abt die Fördergelder für sich behalten würde. Er lebt ganz spartanisch und es geht alles in die Schule. Wir brauchen gar nicht in Betracht zu ziehen, dass Geld veruntreut werden könnte.

Vielfache Bautätigkeit

Christian: Das erste Bauprojekt, das wir für die PDO Schule organisierten, war ein dreistöckiges Mädchen-Übernachtungsheim. Der erste Antrag beim BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Ein erstes Projekt ist in der Regel auf 50.000 € beschränkt – bei einer Selbstbeteiligung von 25%, die aber entfällt, wenn man bei einem Container-Transport das Beladen selbst übernimmt – was wir getan haben.

Bei den Bauprojekten ist es ein großer Vorteil, dass U Nayaka eine Architektin und einen Bauleiter fest angestellt hat, die dann für die einzelnen Arbeiten Bautruppen beauftragt haben. So brauchten wir keinen Generalunternehmer engagieren und es konnten zusätzlich alle Fenster, Türen, Betten und sonstigen Holzteile von einem pensionierten Schreinermeister aus Ottweiler im Saarland, der mit jungen Leuten einen Ausbildungslehrgang durchführte, zu Selbstkosten hergestellt werden. Die Firma Hörmann hat dann einen größeren Betrag für eine größere Schreinerei zur Verfügung gestellt.

Meine Bau-Entwürfe wurden von der Architektin Chan Chan ausgearbeitet und dann von unserem Freund Jakob Schilling, dem Architekten in Zürich, überprüft, der dann auch die statischen Berechnungen übernahm.

Ganz am Anfang, als uns noch sehr wenig Spendengelder zur Verfügung standen, fragte mich U Nayaka, ob ich ihm nicht eine Schulklinik installieren könne: Denn wenn ein Kind sich verletze, müsse es mit einem Lehrer in eine Klinik gefahren werden; das koste Zeit und Geld. Auf meine Frage zeigte er mir eine Baracke, die dafür in Betracht kommen könne. Ich zeichnete den Grundriss auf und habe dann zu Hause das Erforderlich in die Wege geleitet. Alles klappte und Jahre später haben wir dann ein mehrstöckiges Gebäude dafür errichtet.

Und auch bei der Verbesserung des Waisenhauses, den sanitären Anlagen und der Vergrößerung der Küche haben wir nie eine staatliche Baugenehmigung gebraucht. Klöster können nach eigener Entscheidung eine Pagode errichten. Und daraus folgt, dass Klosterschulen ohne staatliche Genehmigung Schulgebäude bauen dürfen, was für uns bedeutete, dass wir uns auch um die Statik kümmern mussten.

Einfluss der damaligen Militärregierung

Christian: Der Staat hat mehrmals versucht, Einfluss auf die gemeinnützigen Vereine der Entwicklungshilfe zu nehmen und es wurden Entwürfe für Verordnungen vorgelegt, wonach wir nur unter staatlicher Begleitung im Land unterwegs sein dürften. Soweit kam es aber nie.

Als am 11. September 2001 die beiden Hochhäuser des World Trade Center Terroraktionen zum Opfer fielen, war ich in Yangon mit einem Container mit 100 gebrauchten Computern, die unser Verein von einer Tochtergesellschaft der Saarbrücker Zeitung geschenkt bekommen hatte und in der Tageszeitung „The Light of Myanmar“ stand, dass nach ausländischen Pressemeldungen auch Myanmar an dieser Terroraktion beteiligt wäre. Ich war durch Vermittlung von SES Bonn (Senior-Experten-Service) begleitet von einem Computer-Spezialisten, der mir bei der Installation der Computer helfen sollte und der bei dieser Gelegenheit sein neues GPS-Gerät ausprobiert hat. Natürlich war festzustellen, dass uns die innerstaatlichen Überwachungsorgane (mehr oder weniger unauffällig) verfolgten, um unsere Tätigkeit zu überprüfen. Ilse hatte mich telefonisch auf die Fernsehsendungen hingewiesen, aber ohne Kenntnis der burmesischen Sprache konnte ich mir im dortigen Fernsehen den Zusammenhang noch nicht erklären.

Heute können wir unsere Gelder per Bank überweisen, weil U Nayaka bei der Außenhandelsbank in Yangon ein Konto hat. Vorher mussten wir das Geld in bar mitnehmen. Ich entsinne mich noch, wie ich am Flughafen von einem alten, offensichtlich ziemlich armen Mann kontrolliert wurde, dem ich bei einer umfangreichen Körperabtastung die große Menge von 100.- Dollar-Scheinen vorblättern musste, die ich für unsere Projekte in der Hosentasche mitgenommen hatte. Aber auch da ist nichts passiert.

Wenn wir im Koffer in größerem Umfang Unterrichtsmaterial dabei hatten, konnten wir uns bei Kontrollen auf entsprechende Schreiben von U Nayaka stützen. Einmal ging es um größere Sachen und U Nayaka war vorweg tätig geworden. Als wir erschienen, war bei der Flughafenkontrolle ein höherer Offizier in weißer Uniform, der uns zur Kenntnis nahm: Ein kurzer Wink und wir konnten ohne Kontrolle durch.

Formen der Finanzierung

Lehrmethoden

Christian: Als ich 75 Jahre alt wurde, wollte ich vom Tagesgeschäft im Büro befreit werden, mich weiterhin einzelnen Projekten widmen. Das ging auch gut. Ich flog auch weiterhin zweimal jährlich nach Myanmar und arbeitete in Absprache mit meinem Nachfolger.

Ilse: Ich spiele so ein bisschen den Bremser. Ich muss wissen, dass das Geld da ist. Christian hat die Vision. Es gibt aber keine Vision, die nicht ausgeführt wurde. Es ist alles realisiert worden. Zuschüsse aus Myanmar gab es natürlich nie. Das haben wir von hier mitgebracht, am Anfang in der Hosentasche. Das war abenteuerlich, aber es ging gut. Die Häuser, die wir für die Schule bauen, entsprechen den Landesgepflogenheiten.

Es ist sehr schwierig. Wer die PDO kennt, kommt zum Schluss, dass die Lehrer gefördert werden müssen durch Englischunterricht. Man hat allerdings versucht, die Lehrer durch zusätzlichen Unterricht zu verbessern. Auswendiglernen bleibt aber die Lehrmethode an der PDO. Dabei bleibt es trotz besserer Lehrerausbildung. Das Auswendiglernen ist schwer zu beseitigen.

Christian: Auch ich war und bin der Ansicht, dass das Ausbildungssystem an der Schule geändert werden muss. Nach der Wende gab es einen Artikel in der Zeitung, der von dem damaligen Präsidenten Ten Singh stammte. Darin wurde auf das deutsche duale Ausbildungssystem Bezug genommen. Das bestehende System kennt nur Abitur und möglicherweise dann die Universitätsausbildung. Die Durchfallquote beträgt 50 – 70 %. Das Studienfach kann man sich nicht auswählen, es wird aufoktroyiert.

Neuanfang außerhalb der PDO

Christian: Ich habe mir gesagt, wir führen eine Ausbildung fort auch ohne Abitur. Zwischen dem Abitur und dem Studienbeginn liegen sowieso sechs Monate Wartezeit. In diesen Monaten kann man mit den jungen Leuten etwas machen und zwar auf dem Gebiet des Gartenbaus.

Der Unterricht sollte ursprünglich im Schulgarten stattfinden. Der Schulgarten diente auch zur Selbstversorgung der Schule. Mit wenigen Quadratmetern etwa von der Größe eines Schrebergartens kann sich eine burmesische Familie das ganze Jahr über selbst versorgen.

Ilse: U Nayaka wollte aber auf dem Gelände des Schulgartens, den Christian eigentlich noch mehr ausbauen wollte, ein neues Gebäude errichten. Die PDO ist heute hoffnungslos zugebaut. Es ist kein Plätzchen mehr frei.

Im Jahr 2010 bekam U Nayaka ein Gelände außerhalb der Schule geschenkt. Er hat es uns überlassen. Wir sollten etwas daraus machen. Wir haben dann das Ausbildungszentrum errichtet. Gartenbau und Baumpflanzen hat nicht so funktioniert. Wir hatten das schon in Mingun versucht. Damals waren die Frauen erst ganz begeistert, aber als es richtig an die Arbeit ging, haben sie gesagt: Auf dem Markt ist das Gemüse doch so billig.

Beim Bäumepflanzen hätte man vor Ort besser kontrollieren müssen. Es wurde gesagt, wir haben so und so viele Bäume gepflanzt, aber es war nicht so.

Jetzt haben wir viele Bäume gepflanzt, Obstbäume: Bananen und Papaya. Wir haben einen wahnsinnigen Ertrag, eine Papaya-Schwemme. Anfangs habe ich gedacht, es ist unnütz. Jetzt sehen wir aber, dass da viel Obst zu holen ist. Das hat sich im letzten Jahr sehr bewährt.

Christian: Wir finden es sinnlos, dass ein Schüler drei oder vier Jahre studiert und nun da sitzt und keine Arbeit bekommt. Dann ist er immer noch auf Almosen angewiesen. Die bei uns ausgebildeten Leute hingegen verdienen ihr Geld. Wenigstens ist das unser Ziel.

Für mich ist die Einrichtung eines dualen Ausbildungssystems ohne Abitur maßgeblich. Nur mal ein Beispiel: Eine Schülerin aus Mingun ist dreimal durchgefallen bei der Abiturprüfung. Damit hat sie drei Jahre verloren. Dann hat sie bestanden, sogar mit gutem Ergebnis. Es fehlten ihr aber einige Punkte für die Zulassung zum Jura-Studium, was sie gerne angefangen hätte. Sie musste dann aber Physik studieren. Es gab keine Möglichkeit zu wechseln. Nach drei Jahren Physikstudium verkauft sie jetzt an einem Stand in Mingun Bier an Touristen.

Wir machen die duale Ausbildung nun seit vier Jahren auf dem Gelände außerhalb der PDO, dem Marfels Ground. Da sind wir selbstständig. Wir haben allerdings noch ein Büro auf dem Gelände der PDO, das von Thandar geführt wird. U Nayaka kommt auch sehr gern zu uns. Er ist stolz auf das Erreichte und führt es gern anderen vor.

Marfels Ground

Wir haben beim Ausbau von Marfels Ground auch für das naheliegende Dorf Elektrizität besorgt. In Myanmar gibt es noch 30.000 Dörfer ohne Stromanschluss. Wir sind jetzt dabei, zusätzlich einen Wasserturm zu bauen. Wir wollen den Nachbarn zeigen, dass man zur Wasserversorgung nicht immer eine elektrische Pumpe benötigt.

Ilse: Marfels Ground war 2011, als wir dort anfingen, eine Wildnis. Das war nicht mal Brachland. Ich habe gedacht, der Christian ist verrückt, grad da anzufangen. Heute ist es ein Vorzeigeprojekt.

Christian: Wir müssten als private Schulinstitution zugelassen werden. Das ist noch nicht geschehen. Über den letzten Lehrgang haben immerhin zwei Fernsehanstalten berichtet.

Für die Zukunft habe ich den saarländischen Bildungsminister angesprochen und gefragt, ob er nicht mal unser Projekt besuchen will. Es gibt hier ein Landesinstitut für Pädagogik und Medien. Der stellvertretende Leiter würde sich gerne an der nächsten Reise beteiligen und darüber berichten. Schön wäre es, wenn das Land Saarland sich der Sache annehmen würde, um zu zeigen, wie man es macht.

Wir haben noch ein anderes Projekt im Auge. An unserem Grundstück grenzt ein Fluss, der von einem Wasserkraftwerk kommt und eine starke Strömung hat. Ein Burmese hat sich der Sache angenommen und den Fluss ein Stück weit verlangsamt, um eine Badeanstalt einzurichten. Er ist von uns und U Nayaka angetan. Wir möchten im Zusammenhang mit dem von ihm geschaffenen Erholungsgebiet ein Modellhotel bauen. Das könnte unser nächstes Förderungsprojekt sein.