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Das Nutzungskonzept des Stadtteils Jian Wai SOHO – eine Mischung
aus Wohnungen, Shops und Freizeiteinrichtungen – spiegelt sich in der
städtebaulichen Struktur wider.
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„Wir erschaffen neue Landschaften, wie sie vorher in
Peking nicht existierten“, – mit diesem Worten beschreiben
Riken Yamamoto & Field Shop Architects aus Yokohama
ihre Arbeit zum neuen Wohnquartier Jian Wai Soho. In der
Tat ist der Bauboom in Peking durch nichts aufzuhalten,
und Jian Wai Soho zeugt von diesem stetigen Prozess. Es
ist ein Wohn- und Geschäftskomplex im Ostteil der Stadt,
dem Central Business District. In direkter Nachbarschaft
befindet sich das China World Trade Center, ein Bauwerk
aus der ersten Reformzeit Chinas. Ein weiterer symbol-
trächtiger Ort liegt zwei Kilometer westlich: Es ist der Platz
des Himmlischen Friedens, der mit den Demonst-
rationen für eine demokratische Entwicklung Chinas im
Mai 1989 traurige Berühmtheit erlangte.
Ein Mikrokosmos unterschiedlicher Nutzungen
Erst im Mai diesen Jahres wurde der dritte Bauabschnitt
des insgesamt 70 Hektar großen Stadtquartiers Jian Wai
Soho fertiggestellt, vier weitere sollen in nächster Zukunft
folgen. Es ist neben dem ebenfalls kürzlich eingeweihten
Soho New Town und der Soho City von Zaha Hadid eines
der größten privatinvestierten Wohnbauprojekte Pekings
derzeit. Und bereits jetzt ist mit Jian Wai Soho ein Mikro-
kosmos der neuesten Wohnbaugeneration entstanden:
Knapp 230.000 Quadratmeter Luxus-Apartments und 96.000
Quadratmeter Geschäfte wurden bislang realisiert.
Zwei Scheibenhochhäuser im Osten und neun bis zu 100
Meter hohe und im Grundriss 28 auf 28 Meter große Wohn-
gebäude bilden die Silhouette des Quartiers. Darin einge-
bettet sind niedrigere Baukörper für Büros und Läden.
Unterschiedliche Ebenen, ineinander und übereinander
geführt, schaffen Raum für Plätze, Gärten und Wege. Auch
steht die Überlagerung für die Verflechtung der unter-
schiedlichen Nutzungen. Dementsprechend ist das Wort
„Soho“ zu verstehen, das sich aus dem Begriff „Small
Office – Home Office“, also Heim-Büro, ableiten lässt. Alle
Wohnblöcke besitzen in den ersten drei Geschossen Büro-
räume, multifunktionelle „Ateliers“ sowie frei einteilbare
Nutzungseinheiten. Zweigeschossige Lufträume, die „com-
mon living“- bzw. Gemeinschaftsbereiche, sind auf alle
Ebenen der Wohntürme verteilt.
Hohes gestalterisches Niveau auch im Inneren
Der sehr hohe gestalterische Anspruch des Architektur-
konzepts bildet sich auch in der Gestaltung der Innen-
räume ab. Offene Grundrisse und Dachgärten kennzeich-
nen die an den westlichen Standard orientierten Wohn-
einheiten. Bei der speziellen Design-Linie, von Soho „Flash-
Facing“ genannt, sind alle Komponenten in einer Linie
gehalten. Die Innentüren der Wohnungen, deren Zarge und
Türblatt die Hörmann KG speziell für Soho neu entwickelte,
verlaufen in einer Ebene mit der Wand und lassen sich
nach innen, also „durch die Zarge“ hindurch öffnen.
Zusätzlich ist die Zarge der Innentür nicht sichtbar, das
heißt, dass nur noch eine Art „Putzkante“ zu sehen ist und
der Zargenspiegel nicht existiert.
Für die Apartmenttür wurde ebenfalls eine Sonderkon-
struktion auf Basis der zweiflügeligen HA Apartmenttür
entwickelt. Auch hier erfolgt das Öffnen der Tür „durch die
Zarge“ hindurch, zusätzlich sind die Mittelsprossen weg-
gefallen. Der Zargenspiegel bleibt im Gegensatz zur Zarge
der ZK Innentür jedoch sichtbar.
WOHN- UND GESCHÄFTSZENTRUM
JIAN WAI SOHO IN PEKING
Das alte China hat ausgedient. Auf dem Boden des neuen, reformorientierten
entstehen täglich neue Landschaften. Jian Wai Soho ist eines der aktuell reali-
sierten Wohn- und Geschäftsviertel aus privatfinanzierter Hand. Was es von
den Träumen vieler anderer Investoren unterscheidet: der durchgängig hohe
Anspruch des städtebaulichen und gestalterischen Konzepts.