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Eine langfristig gesicherte medizinische Versorgung ist

für uns Westeuropäer ganz selbstverständlich. Sie ist

zwar nicht umsonst, aber durchaus bezahlbar. Die Be-

völkerung in Kambodscha dagegen ist so arm, dass

Kranksein den finanziellen Ruin bedeuten kann. Und die

Anfälligkeit für Krankheiten ist in diesem Land groß.

Allein durch verunreinigtes Wasser sterben vor allem

Kleinkinder und Säuglinge.

Als Dr. Winfried Kill auf einem Fernflug von einem in

Kambodscha tätigen Zahnarzt erfuhr, wie dramatisch die

Situation vor Ort ist, entschloss er sich spontan zu hel-

fen. Die von ihm und seiner Ehefrau Rosemarie gegrün-

dete Sonja Kill Stiftung (im Gedenken an ihre durch

einen tragischen Unfall ums Leben gekommene Tochter)

verfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Kindermis-

sionswerk „Die Sternsinger“ genau dieses Ziel: Not lei-

denden Menschen, vor allem jungen Mädchen, Unter-

stützung zu gewähren. 2003 beschloss das Ehepaar nach

einem Besuch in Kambodscha ein Krankenhaus zu bau-

en, das vor allem die Lebenssituation der Kinder vor Ort

nachhaltig sichert. Die kambodschanische Regierung

stellte ein 70.000 Quadratmeter großes Grundstück im

Süden des Landes zur Verfügung, etwa 150 Kilometer

von Phnom Penh entfernt.

Der deutsche Architekt Hans Haff, der zuvor bereits viel

Erfahrung in den Tropen gesammelt hatte, übernahm die

Planung. Denn allein mit deutschen Bauregeln kommt

man hier nicht weit. In erster Linie bestimmt das extreme

Klima zwischen Regen- und Trockenzeit die Architektur.

Während in Deutschland Krankenhäuser kompakt gebaut

werden, bewährt sich in den Tropen eher die Pavillon-

Sonja Kill Memorial Hospital in Kambodscha

Aufgrund des jahrzehntelang währenden Bürgerkrieges gab es in Kambodscha

so gut wie keine professionelle medizinische Versorgung mehr – geschweige

denn ein Krankenhaus. Als die Gründer der deutschen Sonja Kill Stiftung von die-

ser Notlage erfuhren, stellten sie Mittel für den Bau und Unterhalt eines Kinder-

krankenhauses zur Verfügung.

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