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Für die Aufgabenstellung „Klinik im Grünen“ setzen die

Düsseldorfer Klinikpartner TMK-Architekten am Rande des

Wiehengebirges auf eine niedrige Bebauung in aufgelocker-

ter Anordnung. Gebäudemodule von etwa 600 Quadratmeter

bilden an zwei Haupterschließungsachsen variabel medizini-

sche Zentren, unter denen die Kinderklinik baulich hervorge-

hoben ist. Dank der Magistralen sowie der zwischen den

Nutzungseinheiten angeordneten Gärten und Höfe werden

sowohl Landschafts- wie auch Architekturraum miteinander

verwoben. Mit der Begrenzung auf drei Geschosse entste-

hen zwischen den Baukörpern durchsonnte Außenräume,

die nicht nur dem menschlichen Maßstab entsprechen, son-

dern gleichzeitig dafür sorgen, dass alle Räume ausreichend

Tageslicht haben und natürlich belüftet sind. Der funktionelle

Vorteil liegt in der Zusammenfassung aller voneinander ab-

hängigen Funktionen auf einer Ebene. Die notwendigen Ver-

und Entsorgungseinrichtungen werden im Basisgeschoss zu-

sammengefasst. Nach Norden folgt die nachrangige Ebene

dem abfallenden Gelände und wird so in großen Teilen zu

einer oberirdischen Funktionseinheit. Dank konsequent ge-

führter horizontaler und vertikaler Vernetzung kann die Lo-

gistik der Klinik auf ein automatisches Warentransportsystem

zurückgreifen, dessen robotergesteuerte Transportwagen

ihre Wege selbstständig finden.

Die Orientierung des Gebäudes im Gelände zielt vor allem

da-rauf, die Pflegebereiche gleichberechtigt in Ost-West-

Rich-tung anzuordnen. Daher zweigen die Pflegetrakte von

den Magistralen in Südrichtung ab, mit zwischengeschalte-

ten, nach Süden orientierten Gärten, die mit Ausblick auf das

Wiehengebirge den landschaftlich attraktiven Bezug vor

allem für die außen gelegenen Pflegebereiche einbeziehen.

Die Gartenanlagen staffeln sich in ihrer Nutzungsintensität

in einem natürlichen Übergang vom locker bepflanzten Land-

schaftsraum bis zu den intensiven Nutzungszonen der Pa-

tientengärten. Damit bindet sich der Neubau in die Umge-

bung ein, ohne die angrenzende Wohnbebauung zu dominie-

ren oder gar die Landschaft zu durchschneiden.

Die Wege von Besuchern und Patienten trennen sich bereits

in der östlich vorgeschalteten Eingangshalle. Die Pflegebe-

reiche werden über die südliche Besucher-Magistrale er-

schlossen. Entlang dieser Magistrale befinden sich die den

unterschiedlichen Zentren zugeordneten Cafés und Cafe-

terias für Besucher, Patienten und Mitarbeiter, ebenso die

Personal-Speisebereiche, was für kurze Wege sorgt. Diese

Ruhezonen mit Fernblick sind über die gesamte Gebäude-

höhe offen konzipiert. Die von der Eingangshalle nördlich

gelegene Magistrale bündelt dagegen den Patientenverkehr.

Dabei wird unterschieden zwischen einer externen Erschlie-

ßungsachse für gehfähige und ambulante Patienten und

einer parallel verlaufenden, internen Erschließungsachse

für liegende Patienten. Entlang dieser Magistrale sind alle

Leitstellen und alle für diesen Bereich relevanten Unter-

suchungs- und Behandlungseinrichtungen angeordnet, so-

dass sich für die Patienten eine einfache und eindeutige

Orientierung ergibt. Im ersten Obergeschoss liegt die zen-

trale OP-Abteilung mit zweimal sechs Operationssälen im

Zentrum des Behandlungsgebäudes, direkt oberhalb der

Liegendanfahrt. Unmittelbar daran schließen die Intensiv-

stationen an. Alle klimatisierten Bereiche sind nach Norden

ausgerichtet. Das Johannes Wesling Klinikum bietet über

die medizinische Versorgung hinaus einen fördernden Hei-

lungsprozess durch die Einbeziehung von Kunst und Natur.

Johannes Wesling Klinikum in Minden

Als Ersatz für mehrere, im Stadtgebiet verstreute Klinikbereiche entstand das neue

Großklinikum in nur drei Jahren Bauzeit am Stadtrand von Minden. Geplant nach

modernsten medizinischen und betriebsorganisatorischen Konzepten, bietet das Haus

seinen Patienten eine Maximalversorgung. Darüber hinaus sichert es die medizinische

Betreuung in der gesamten Region.

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