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So sehr die HafenCity inzwischen auch von sich reden

macht, den Wunsch, in diesem neuentstehenden Stadtteil

auch wohnen zu wollen, teilen bislang noch nicht viele.

Zu wenig deckt sich das Bild dieses unfertigen Viertels

mit den traditionellen Vorstellungen vom Wohnen, die

immer noch eng mit einem grünen Umfeld verbunden

sind. Ein wenig Pioniergeist gehört schon dazu, will man

sich hier niederlassen. Für diesen Mut aber wird man mit

einer einzigartigen Atmosphäre aus Aufbruch, Wandel,

Fernweh und Fernsicht sowie einem authentischen

Hafenfeeling belohnt (Baustellenlärm inklusive).

Das lässt sich besonders gut im Haus am Kaiserkai 12

nachvollziehen. Der ovale Wohnturm, mit elf Geschossen

etwas niedriger als sein Pendant, der Marco-Polo-Tower

weiter südlich, steht an exponierter Stelle und darf auf-

grund dessen sogar aus der Reihe tanzen. Er liegt an

einer der wichtigen Blick- und Verkehrsachsen, die die

HafenCity mit der Innenstadt verbindet, noch dazu in pro-

minenter Nachbarschaft zur künftigen Elbphilharmonie.

Zugleich bildet er den Auftakt zum Vasco-da-Gama-Platz,

der hinunter zur Dalmannkaipromenade ans Wasser führt

und von dort freie Sicht auf das gegenüberliegende noch

intakte Hafentreiben ermöglicht. Eine zusätzliche Be-

tonung erfährt die Achse durch die Durchlässigkeit des

Erdgeschosses. Sechs konisch nach unten zulaufende

Stahlbetonstützen mit extrem flachen, ellipsenförmigen

Querschnitten scheinen den Baukörper mühelos vom

Erdboden zu lösen. Der um zehn Grad aus der Nord-Süd-

Achse gedrehte Bau entzieht sich durch seine Form

geschickt den Windkräften. Dadurch entstehen kaum

Verschleppungen des Windes im Bodenbereich, was die

Passanten weniger Zugerscheinungen im Straßen- und

Kaibereich spüren lässt. An der gebogenen Fassade

streicht der Wind nur noch gemäßigt entlang, so dass

eine hohe Aufenthaltsqualität auf den wellenförmig einge-

schnittenen Balkonen auf der Südwestseite gegeben ist.

Hinter der raumhohen Verglasung lässt sich allerdings

auch bei steiferer Brise die einmalige Sicht auf die Elbe

mit all ihren überraschenden Wetterstimmungen ge-

nießen, und je nach Lage der Wohnungen richtet sich der

Blick auch auf die Stadt. Der ovale Grundriss lässt nicht

mehr als drei Wohnungen pro Geschoss zu, die vollstän-

dig und hochwertig ausgestattet an die Käufer übergeben

wurden. Die kleinen Apartments (60 Quadratmeter) in der

Mitte mit einseitiger Belichtung und die jeweils zwei

großen Wohnungen mit 120 Quadratmetern an den

Kopfenden waren bereits verkauft, bevor das Haus über-

haupt im Bau war. Im 10. Obergeschoss bildet die gesam-

te Fläche eine „Residence“. Diesen Rundumblick aus

einer Wohnung sowohl auf die Stadt als auch auf den

Hafen und die Elbe wird es aus dieser Höhe in Hamburg

sicher nicht oft geben. Die Flexibilität, Wohnungen zusam-

menzuschalten trifft für alle Geschosse zu. Zu der weni-

ger spektakulären Nordostseite orientieren sich die

Schlafräume und das Treppenhaus. Hier zeigt sich die

Fassade mit schmalen Fenstern eher geschlossen. Ge-

schosshohe, bedruckte Glaselemente erzeugen eine glat-

te Außenhaut, die durch die hinterlegte Folie je nach

Lichteinfall zu schimmern beginnt. In den Scheitelpunkten

der Ellipse treffen die beiden verschiedenen Fassaden

zusammen, die je nach Standpunkt des Passanten dem

Haus immer wieder ein neues Aussehen geben.

Wohnhaus in der HafenCity Hamburg

Zu den größten im Bau befindlichen Stadtentwicklungsgebieten in Europa gehört

zweifelsohne auch die Hamburger HafenCity. Um Fehler vergangener Projekte nicht

zu wiederholen, wird hier auf eine ausgewogene Mischung aus Arbeiten, Gewerbe

und Wohnen viel Wert gelegt. Das Haus am Kaiserkai ist als reines Wohnhaus kon-

zipiert, das durch seine Architektur besondere Privilegien genießt.

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