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ARCHITEKTUR UND KUNST

MANFRED HAMM: FOTOGRAFIEN

Seit den 70er-Jahren ist Manfred Hamm mit seiner

großformatigen Plattenkamera der Architektur auf den

Fersen. Als damaliger Pressefotograf in Berlin unter-

wegs, waren es die steinernen Zeugen einer Stadt, die

er in Schwarz-Weiß-Bildern festhielt und in großforma-

tigen Bildbänden zusammenfasste. Später spezialisierte

er sich auf ausgewählte Themen wie Kaffeehäuser, Bör-

sen, Theatersäle und Bibliotheken. Hamms Fototechnik

ist aufwendig. Er arbeitet nur mit natürlichem Licht, um

möglichst realistische Aufnahmen zu erhalten. In über

20 Fotobüchern sind seine Werke bereits publiziert. Die

Handabzüge mit ihrer bestechenden Aura sind in vielen

internationalen Sammlungen und Museen vertreten. In

seinen jüngsten Serien befasst er sich mit den Bauten

des Industriezeitalters. Neben großen europäischen

Bahnhöfen und verlassenen Zechenanlagen legte er

zuletzt ein besonderes Augenmerk auf die uns so ver-

trauten Markthallen, oft in den Zentren der Innenstädte

gelegen. Viele dieser feingliedrigen Konstruktionen

müssen mehr und mehr modernen Stadtentwicklungs-

plänen weichen. Das berühmteste Beispiel war sicher

der Abbruch der Hallen von Paris in den 60er-Jahren.

Manfred Hamms einzigartige Darstellung europäischer

Markthallen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert stellt eine

(un-)vollständige Sammlung zu einem Gebäudetyp dar,

der das Alltagsleben der industriellen Epoche maßgeb-

lich begleitet hat, jetzt aber im Begriff ist, in seiner ur-

sprünglichen Funktion zu verschwinden. Als nächstes

Projekt hat sich Manfred Hamm die Börsen als eben-

falls bedeutende Orte des Handelns vorgenommen.

Halles Fréry, Belfort / F 2003, Edition III, Format 24 x 30 cm Ilford

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