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Burj Khalifa von Skidmore, Owings und Merrill, 2010 (rechts)
Walking City von Archigram, 1964 (unten)
werke, deren Innenausbau so lange noch aussteht, bis sich
Mieter oder Käufer gefunden haben werden. Nichtsdesto-
trotz sind Megatürme von über einem Kilometer Höhe in
Saudi-Arabien und Kuwait in Planung. Bereits vor 54 Jah-
ren griff Frank Lloyd Wright nach den Sternen. Er konzipier-
te im Jahr 1956 für Chicago den „Mile High“, 1600 Meter
hoch, mit 56 atomar betriebenen Aufzügen.
Während hierzulande Städte und Regionen drastisch
schrumpfen, wachsen in China neue Megastädte wie im
Zeitraffer aus dem Boden. Allein in Shanghai bilden fast
1000 Hochhäuser eine futuristische Skyline, darunter der
dritthöchste Wolkenkratzer, auf dessen welthöchster Aus-
sichtsplattform weit häufiger Dunst und Smog als gute
Fernsicht herrschen. In der 20-Millionen-Metropole findet
die diesjährige Weltausstellung Expo statt mit dem ver-
heißungsvollen Motto „Better City, Better Life“.
Über alle Architekturstile hinweg gehört es zur Profession
eines Architekten, dass er Räume und Gebäude entwirft,
die so nie gebaut werden, und es bleibt sein künstlerisches
Privileg, die Grenzen unserer Raumvorstellung nur auf dem
Papier oder im Modell auszuloten. Die Radikalität und der
monumentale Maßstab einer visionären Architektur reizen
zwar zu Widerspruch, aber was bleibt, sind Denkgebäude,
Gedankenspiele und Träume, die den Blick auf das tatsäch-
lich Vorhandene schärfen.
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Foto: Iwan Baan
aus: Die Architektur der Moderne, München, 2010