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PORTAL:
Worauf gründet sich Ihr Engagement, über Ihr
eigenes Ziel hinaus, sich auch für die Stadt zu engagieren?
MATTHIAS KOCH:
Meine Ziele als ortsgebundener Unter-
nehmer kann ich nur erreichen, wenn es meinem unmittel-
baren Umfeld gut geht und wenn die politischen Rahmen-
bedingungen stimmen. Darüber hinaus fühle ich mich ver-
pflichtet, der Gesellschaft, in der ich gut lebe, auch etwas
zurückzugeben.
PORTAL:
Kommunen müssten doch großes Interesse an
Initiativen dieser Art haben. Inwieweit wurden Sie von der
Stadt Berlin unterstützt?
MATTHIAS KOCH:
Die Unterstützung der Politiker von
Bezirk und Senat war vorbildlich und der Liegenschafts-
fonds hat die Vorgaben sehr professionell umgesetzt.
PORTAL:
Die 17.500 Quadratmeter große Nutzfläche des
Aufbau Hauses war bereits kurz nach Fertigstellung ver-
mietet. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
MATTHIAS KOCH:
Mehr als die Hälfte der Fläche war
bereits vor Beantragung der Baugenehmigung und Beauf-
tragung des Rohbauunternehmers vermietet. Das geht
wegen der Risiken bei Projekten dieser Größenordnung
PORTAL:
Sie haben sich schon länger mit dem Gedanken
eines Kultur- und Kreativhauses beschäftigt. Was genau
hatten Sie sich darunter vorgestellt?
MATTHIAS KOCH:
Ein Haus, das ein Künstler nicht verlas-
sen muss, solange er arbeitet und seine Arbeiten zeigt. Die
Mieten für die Künstler und die Präsentationsräume (Gale-
rie und Theater) sollten nicht von Dritten subventioniert
werden; das Haus sollte sich selber tragen. Als Ziel hatten
wir uns gesetzt, dass für Nachbarn, Künstler, Theaterbe-
sucher, kreativ Tätige und viele, die zunächst auch nur
neugierig oder zufällig vorbeikommen, das Haus zu einem
kulturellen Mittelpunkt wird.
PORTAL:
Was hat Sie am „Schmuddelkind“ Moritzplatz
so besonders fasziniert?
MATTHIAS KOCH:
Die Entwicklungsmöglichkeit an der
Schnittstelle zwischen Mitte und Kreuzberg, zwischen dem
Zeitungs- und Museumsviertel und der östlichen Oranien-
straße mit Galerien, Buchhandlungen, Gastronomie sowie
die verkehrsgünstige Lage an der U-Bahnstation und der
Bushaltestelle. Der Moritzplatz war immer ein stark fre-
quentierter Ort, es gab nur nie einen Anreiz, sich dort län-
ger aufzuhalten. Das haben wir geändert.
Mit dem Kauf des Aufbau Verlags im Jahr 2008 investierte Matthias Koch erstmals
in die Kreativbranche. Der Umbau des ehemaligen Bechsteinhauses am Berliner
Moritzplatz zum Kultur- und Kreativhaus war ein weiterer Schritt in diese Richtung.
PORTAL sprach mit dem Unternehmer und Förderer über das besondere Konzept des
Aufbau Hauses und die Auswirkungen auf das städtische Umfeld.
PORTAL IM GESPRÄCH
mit Matthias Koch
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