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sind als in den übrigen „Stadtteilen“. Es liegt an den Kehler
Geschäftsleuten und der Politik, dies in den kommenden
Jahren verstärkt auszubauen.
PORTAL:
Im einem Pressebericht wurden Sie bereits als
„Mischung aus Robin Hood und Warren Buffet“ bezeich-
net. Zutreffend?
JÜRGEN GROSSMANN:
Nicht besonders. Die Bezeichnung
eines Ihrer Kollegen, „ein Architekt, der über den
Tellerrand hinausschaut“ trifft die Sache schon eher. Ich
betreibe mein Architekturbüro nun seit mehr als 15 Jahren,
mit zunehmendem Schwerpunkt auf Revitalisierungen
maroder Liegenschaften. Parallel dazu leite ich ein
Einrichtungshaus. Kurz gefasst, könnte man sagen: Bei
meiner Tätigkeit als Projektentwickler vereinige ich die
Erfahrungen aus den unterschiedlichen Tagesgeschäften.
Kaufmännische Beurteilung, technisches Know-How und
Kreativität verschmelzen hier zu einer Einheit.
PORTAL:
Was dem Großunternehmen Bahn unmöglich
scheint – nämlich kleinere Bahnhöfe mit Leben zu erfüllen
– ist Ihnen offenbar ein Leichtes. Funktionieren diese
Projekte nur, wenn man selbst vor Ort ist?
JÜRGEN GROSSMANN:
Das stimmt nicht ganz. Sicher
gelänge es der Bahn, vergleichbare Projekte ebenfalls
umzusetzen. Die entscheidende Frage ist jedoch, zu wel-
chen Kosten, und mit welchen Renditen gerechnet werden
muss. In diesen Punkten habe ich gegenüber einem
Großunternehmen Vorteile. Natürlich bedeutet es wie bei
jedem Geschäft einen Vorteil, vor Ort zu sein. Aber es ist
nicht der allein entscheidende Faktor.
PORTAL:
Gibt es für Sie eine Mindestgröße, ab der ein
Projekt wie in Kehl überhaupt erst rentabel wird?
JÜRGEN GROSSMANN:
Nein. Eher eine Maximalgröße –
wobei man dies je nach Projekt individuell beurteilen muss.
PORTAL:
Während in anderen Büros immer mehr Arbeiten
„outgesourct“ werden, haben Sie sich dazu entschlossen,
Generalist zu werden. War das von Anfang an Ihr Ideal?
JÜRGEN GROSSMANN:
Während meines Architektur-
studiums habe ich die ersten Projekte realisiert, bei denen
ich immer auch die Innenarchitektur geplant habe. Nach
Studienende habe ich diesen Weg weiter beschritten.
Erstens führt er zu den besseren Projektergebnissen und
zweitens stößt er beim Kunden auf Anerkennung. Warum
sollte man also trennen, was zusammengehört?
PORTAL:
Für den Bahnhof in Offenburg – immerhin ein ICE-
Bahnhof – planen Sie eine ähnliche Reaktivierung in Kehl.
Wie sieht dort Ihr weiterer Zeitplan aus?
JÜRGEN GROSSMANN:
Sie können sich sicher vorstellen,
dass dies sehr komplexe Projekte sind. Es geht nicht nur
um die Renovierung eines Gebäudes, sondern in der Regel
auch um städtebauliche und verkehrstechnische Probleme.
Aber, um konkret zu werden: Wenn alles „nach Plan“ läuft,
können wir das Projekt Ende 2006 abschließen.
Circuit Park Zandvoort
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Peter Wahl
, Dipl.-Ing.Architekt, Geschäftsführer und
Partner bei Tilke GmbH Ingenieure und Architekten
JÜRGEN GROSSMANN
Dipl.-Ing. Architekt, geboren 1962 in
Baden-Baden
Ausbildung zum Bauzeichner
bis 1990 Architekturstudium in
Karlsruhe und Paris
1990
Gründung des Architekturbüros
Jürgen Grossmann Architects
(JGA) und des Einrichtungs-
hauses Archigramm Living
Culture (ALC)
1998
Entwicklung eines Möbel-
systems für Call-Center
1998-2001 Realisierung mehrerer
Aufträge für die Königsfamilie
von Abu Dhabi
Hauptbahnhof Offenburg: Visualisierung des Umbaus
Bahnhof in Kehl nach der Revitalisierung