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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
pünktlich zur Messe BAU in München präsentieren wir
Ihnen heute zum zweiten Mal nach 2005 eine PORTAL-Aus-
gabe „München spezial“. Das wirft die Frage auf, was das
Spezielle, Einzigartige an der Architektur der bayrischen
Hauptstadt ist. Eine vordergründige und womöglich sogar
zutreffende Antwort lautet: das Geld. München hat seit
Jahrzehnten die höchsten Wohnungsmieten und die höch-
sten Grundstückspreise der Republik. Die Stadt nennt das
teuerste Museum in Deutschland, die Pinakothek der
Moderne, ihr eigen und den reichsten Fußballverein des
Landes, weshalb auf ihrer Gemarkung auch das schönste
Fußballstadion Deutschlands steht.
Nun macht Geld allein auch nicht glücklich. Und genau an
diesem Punkt erschließt sich das eigentlich Besondere an
München. Beim Gang durch die bayrische Hauptstadt
verfestigt sich der Eindruck, dass die Reichen und Mächti-
gen der Stadt ihr Geld schon immer (auch) in das Wohl der
Bürger investiert haben; in dieses geheimnisvolle Fluidum,
das sich „Lebensqualität“ nennt.
Zu den Grundtugenden Münchner Lebensqualitätspolitik
gehört der traditionell hohe Stellenwert, der solch alltägli-
chen Bauaufgaben wie Geschosswohnanlagen, Studenten-
wohnheimen, Verkehrs- und Industriebauten beigemessen
wird. In bester, innenstädtischer Lage, etwa auf der There-
sienhöhe, am Arnulfpark westlich des Hauptbahnhofs oder
in der Messestadt Riem, sind in den vergangenen Jahren
neue Wohnquartiere entstanden, die den internationalen
Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Den nationalen schon
gar nicht: Wenige deutsche Städte haben zuletzt so konse-
quent in Tugenden wie Innenentwicklung, Verdichtung im
Bestand und Umnutzung brachliegender Industrie-, Bahn-
und Militärareale investiert wie München.
Natürlich hat auch die Firmenarchitektur München seit jeher
geprägt. BMWmit Karl Schwanzer, Siemens mit Richard
Meier, die Münchner Rück mit Baumschlager Eberle sowie
zuletzt erneut BMWmit Coop Himmelb(l)au waren nur einige
der „Traumpaare“ aus Bauherr und Architekten, die zur Bau-
kultur in der bayrischen Metropole beigetragen haben. Zwei
Beispiele gut gestalteter Corporate Architecture stellen wir
Ihnen in PORTAL vor: den „Campeon“ von Infineon in Neu-
biberg vor den Toren der Stadt und das von ASP Schweger
Assoziierte frisch sanierte „Vierzylinder“-Hochhaus von BMW
am Petuelring. Außerdem den in der Öffentlichkeit kontrovers
diskutierten Anbau an die Akademie der bildenden Künste
von Coop Himmelb(l)au, mit demMünchen etwas verspätet
sein erstes dekonstruktivistisches Gebäude erhalten hat.
Außerdem erwartet Sie in PORTAL ein Blick in die Zukunft:
Gunter Henn, einer der international erfolgreichsten Münch-
ner Architekten, hat uns Einblicke in seine aktuellen Bauvor-
haben in China gewährt – allen voran auf das Beijing Interna-
tional Automotive Expo Center, mit dem sein Büro Henn
Architekten eine konsequente Fortentwicklung der 2000
mit der Wolfsburger Autostadt begonnenen Mischung aus
Verkauf, Information und Entertainment planen.
Wir wünschen Ihnen eine ebenso unterhaltsame wie infor-
mative Lektüre von PORTAL.
EDITORIAL
Martin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph Hörmann
Persönlich haftende Gesellschafter
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Thomas J. Hörmann
Christoph Hörmann
Martin J. Hörmann