Background Image
Previous Page  3 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 3 / 36 Next Page
Page Background

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

pünktlich zur Messe BAU in München präsentieren wir

Ihnen heute zum zweiten Mal nach 2005 eine PORTAL-Aus-

gabe „München spezial“. Das wirft die Frage auf, was das

Spezielle, Einzigartige an der Architektur der bayrischen

Hauptstadt ist. Eine vordergründige und womöglich sogar

zutreffende Antwort lautet: das Geld. München hat seit

Jahrzehnten die höchsten Wohnungsmieten und die höch-

sten Grundstückspreise der Republik. Die Stadt nennt das

teuerste Museum in Deutschland, die Pinakothek der

Moderne, ihr eigen und den reichsten Fußballverein des

Landes, weshalb auf ihrer Gemarkung auch das schönste

Fußballstadion Deutschlands steht.

Nun macht Geld allein auch nicht glücklich. Und genau an

diesem Punkt erschließt sich das eigentlich Besondere an

München. Beim Gang durch die bayrische Hauptstadt

verfestigt sich der Eindruck, dass die Reichen und Mächti-

gen der Stadt ihr Geld schon immer (auch) in das Wohl der

Bürger investiert haben; in dieses geheimnisvolle Fluidum,

das sich „Lebensqualität“ nennt.

Zu den Grundtugenden Münchner Lebensqualitätspolitik

gehört der traditionell hohe Stellenwert, der solch alltägli-

chen Bauaufgaben wie Geschosswohnanlagen, Studenten-

wohnheimen, Verkehrs- und Industriebauten beigemessen

wird. In bester, innenstädtischer Lage, etwa auf der There-

sienhöhe, am Arnulfpark westlich des Hauptbahnhofs oder

in der Messestadt Riem, sind in den vergangenen Jahren

neue Wohnquartiere entstanden, die den internationalen

Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Den nationalen schon

gar nicht: Wenige deutsche Städte haben zuletzt so konse-

quent in Tugenden wie Innenentwicklung, Verdichtung im

Bestand und Umnutzung brachliegender Industrie-, Bahn-

und Militärareale investiert wie München.

Natürlich hat auch die Firmenarchitektur München seit jeher

geprägt. BMWmit Karl Schwanzer, Siemens mit Richard

Meier, die Münchner Rück mit Baumschlager Eberle sowie

zuletzt erneut BMWmit Coop Himmelb(l)au waren nur einige

der „Traumpaare“ aus Bauherr und Architekten, die zur Bau-

kultur in der bayrischen Metropole beigetragen haben. Zwei

Beispiele gut gestalteter Corporate Architecture stellen wir

Ihnen in PORTAL vor: den „Campeon“ von Infineon in Neu-

biberg vor den Toren der Stadt und das von ASP Schweger

Assoziierte frisch sanierte „Vierzylinder“-Hochhaus von BMW

am Petuelring. Außerdem den in der Öffentlichkeit kontrovers

diskutierten Anbau an die Akademie der bildenden Künste

von Coop Himmelb(l)au, mit demMünchen etwas verspätet

sein erstes dekonstruktivistisches Gebäude erhalten hat.

Außerdem erwartet Sie in PORTAL ein Blick in die Zukunft:

Gunter Henn, einer der international erfolgreichsten Münch-

ner Architekten, hat uns Einblicke in seine aktuellen Bauvor-

haben in China gewährt – allen voran auf das Beijing Interna-

tional Automotive Expo Center, mit dem sein Büro Henn

Architekten eine konsequente Fortentwicklung der 2000

mit der Wolfsburger Autostadt begonnenen Mischung aus

Verkauf, Information und Entertainment planen.

Wir wünschen Ihnen eine ebenso unterhaltsame wie infor-

mative Lektüre von PORTAL.

EDITORIAL

Martin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph Hörmann

Persönlich haftende Gesellschafter

3

Thomas J. Hörmann

Christoph Hörmann

Martin J. Hörmann