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CHRISTIAN RUNGE
geboren 1932 in Halle/Saale
1950–1954 Jura-Studium in München und
Münster
1955–1956 Studium am Europainstitut der
Universität Saarbrücken
1959
2. juristisches Staatsexamen
1959–1964 Assistent am Europainstitut (mit zahl-
reichen Publikationen)
1964–1974 als Rechtsanwalt tätig
1974–1984 Geschäftsführer des Landesverbandes
Verkehrsgewerbe
(mit Gründung der Zeitschrift
„Transport- und Speditionsrecht“)
1984–1994 Mitarbeit in der saarländischen
Landesregierung
Foto: Michael Zapf
(u. a. im Europaministerium, der
Staatskanzlei und im Wirtschafts-
ministerium)
seit 1994 zahlreiche Tätigkeiten als Pensionär
2000
Gründung des gemeinnützigen
Fördervereins Myanmar e.V. mit heute
290 Mitgliedern und 280 vermittelten
Patenkindern
Website:
www.help-myanmar.orgre Experten einzubringen. Bei einem Vergleich mit Deutsch-
land fällt auf, dass die Kinder dort in sehr starkem Maße am
Lernen interessiert sind und dass es – bei aller Lebhaftigkeit
der Kinder – in den Klassenzimmern absolut ruhig ist, wenn
der Lehrer dies wünscht. Denn Buddha sagt, Du sollst Deine
Eltern ehren. Noch wichtiger ist es, Deine Lehrer zu ehren.
Und schließlich müssen in besonderem Maße die Mönche
geehrt werden. Hier wird die Schule von einem hochrangigen
Abt geleitet. Wenn er über das Schulgelände läuft, sind damit
eigentlich alle eventuell bestehenden Probleme gelöst.
PORTAL:
Sie haben in der PDO mehrere Gebäude errichtet: ein
Übernachtungsheim für auswärtige Schülerinnen, die nun
nicht mehr nachts in den leeren Klassenzimmern auf dem
Fußboden schlafen müssen; eine Küche für Schulspeisung;
eine Schulklinik sowie einen Verkaufspavillon für die in der
Schule produzierten Güter. Was haben Sie für die Zukunft vor?
CHRISTIAN RUNGE:
Unser gemeinsames Ziel ist es, die
Schule, die vom Vor-Kindergarten (ab 3 Jahre) bis zum Abitur
(nach dem 10. Schuljahr) geht, in Verbindung mit Internat und
Berufsausbildung zu einer zentralen Bildungseinrichtung
auszubauen. Dabei sollten die laufenden Kosten zum Teil
durch die Einnahmen aus den Ausbildungsbetrieben gedeckt
werden.
PORTAL:
Wie stellen Sie sich das vor?
CHRISTIAN RUNGE:
Die Berufsausbildung im Schreinerhand-
werk läuft schon seit mehreren Jahren. Ein pensionierter
Schreinermeister aus dem Saarland war mehrfach für länge-
re Einsätze dort, und es gibt auch schon Mönche, die die
Leitung während seiner Abwesenheit übernehmen. Deshalb
haben wir bei den Neubauten Geld sparen können, weil
Fenster, Türen und Inneneinrichtung in der eigenen Werkstatt
hergestellt wurden. Jetzt werden wir zum Jahresende mit
einem Ausbildungskurs für Schreiner beginnen, der auch
Kalkulation und Computerunterricht umfasst. Für die
Schreinerwerkstatt wird jetzt ein Neubau errichtet, für den
die Hörmann KG die Kosten des ersten Bauabschnittes
übernommen hat. Wenn sich das System positiv bewährt
hat, werden wir die Ausbildung auf andere Berufe wie
Maurer, Anstreicher und Elektriker ausdehnen.
PORTAL:
Wie werden solche Pläne von den örtlichen
Behörden aufgenommen?
CHRISTIAN RUNGE:
Mit den örtlichen Behörden haben wir
kaum Kontakt. Wir legen zwar die Baupläne für die weiteren
Gebäude vor, aber es gilt die Regelung, dass für Bauten auf
dem Klostergelände keine Genehmigungen eingeholt werden
müssen. Unterstützung hätten wir gern bei Einfuhrgenehmi-
gungen von Containern mit Spendengütern – zum Beispiel mit
gebrauchten Computern oder für einen Zahnarztstuhl für die
Schulklinik. Damit kommen wir derzeit leider nicht voran. Und
auch für den weiteren Ausbau der Schule suchen wir noch
Architekten als Unterstützer.
Für uns ist wichtig, dass wir mit U Nayaka in einer vertrau-
ensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit sind, über die
auf unserer Website weitere Informationen zu erhalten sind.
Dort kann auch ein 30-minütiger Fernsehfilm über unsere
Arbeit heruntergeladen werden.
Foto: Katharina Ritter
7.300 Schüler besuchen derzeit die Phaung Daw Oo-Schule in Myanmar.