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und Ausstellungen statt. Im großen Saal wurde die Zahl der

Sitzplätze von 840 auf über 1000 erhöht. An der Innen-

dekoration arbeiteten die Handwerker im Schichtbetrieb rund

um die Uhr. Verwendet wurden die gleichen Materialien wie

1837; vor allem Holz und Gips. Lediglich an den Innenwänden

der Logen ist der früher beigefarbene Anstrich einem hellen

Blau gewichen.

Im Untergeschoss sind neue Probenräume entstanden, von

denen die Musiker ohne Umweg durch den Zuschauerraum

in den Orchestergraben gelangen. Hinter dem dunkelgrünen

Bühnenvorhang verbirgt sich eine Bühnenmaschinerie, die

zur Zeit ihrer Einweihung 2004 als modernste der Welt

gerühmt wurde. In einer nördlich anschließenden Seiten-

bühne können die Kulissen „geparkt“ werden.

Im gegenüber liegenden Südflügel des Theaters hinterließ

Aldo Rossi ein eindrucksvolles Zeugnisse seiner Schaffens-

kraft: Die „Sala Rossi“ wurde in ihrer Akustik und in der Sitz-

position von Orchester und Chor dem großen Theatersaal

angeglichen. Sie wird für große Proben, Kammerorchester

und Konferenzen genutzt und besitzt einen eigenen Zugang

von außen. Der Stirnwand des Saals ließ Aldo Rossi eine höl-

zerne Kulissenarchitektur vorblenden, die die Fassaden-

gliederung von Andrea Palladios Basilika in Vicenza wieder

aufgreift. Palladios Teatro Olimpico in Vicenza von 1580 gilt als

Ursprung des neuzeitlichen Theaterbaus und steht somit

auch in der Ahnenreihe des La Fenice. Auf der Bühne seines

Theaters hatte Palladio eine ganz ähnliche Scheinarchitektur

errichten lassen wie Rossi in La Fenice.

La Fenice wurde am 14. Dezember 2003 feierlich eingeweiht.

Anwesend waren weder der (inzwischen verstorbene)

Architekt noch sein Bauunternehmer: Schon 2001 wurde

auch der Philipp Holzmann AG der Bauauftrag wieder entzo-

gen, nachdem es zu erheblichen Kosten- und Termin-

überschreitungen gekommen war. Für die Fertigstellung des

traditionsreichsten venezianischen Theaters zeichnete

schließlich ein italienisches Konsortium verantwortlich.

FOTOS

Michele Crosera (S. 27 oben/unten

links), Pavel Krok / wikipedia (S. 27

unten rechts), XYXY / AFP / gettyima-

ges (S. 28), Studio Aldo Rossi (S. 29)

SCHÖRGHUBER-PRODUKTE

Hochschalldämmende Saaltüren

bis 50 dB

ENTWURF (ALTBAU)

Gian Antonio Selva

ENTWURF (REKONSTRUKTION)

Studio Aldo Rossi

FERTIGSTELLUNG (ALTBAU)

1790

FERTIGSTELLUNG

(REKONSTRUKTION)

2003

STANDORT

San Marco 1965, Venedig