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gangshalle zum Lutherhaus – ein Betonbau, der den
Altbau respektiert und Funktion und Geschichte sichtbar
in einen Dialog stellt – fand nicht nur ungeteilte Zustim-
mung, sondern erhielt auch den Architekturpreis des
Landes Sachsen-Anhalt 2004.
PORTAL:
Im Bestand – und speziell denkmalpflegerisch
zu bauen – heißt oft auch, sich als Architekt zurückneh-
men. Die architektonische Leistung wird weniger gewür-
digt als beim Neubau. Sind Sie darüber verärgert?
HELGE PITZ:
Ohne Zweifel hat der Architekt beim Bauen
im Bestand auch eine dienende Funktion. Er muss sich
aber nicht zurücknehmen. Im Gegenteil: Die Anforderun-
gen an den Architekten und sein Können – so er die Er-
fordernisse und Möglichkeiten des Baudenkmals ernst
nimmt – sind umfassend und fordernd und machen große
Freude. Im übrigen bauen wir doch fast immer im histori-
schen Umfeld, ob in der Stadt oder am Einzeldenkmal.
PORTAL:
In der Denkmalpflege ist man sich nicht immer
einig, welcher Nutzungszustand letzten Endes erhaltens-
wert ist. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie?
HELGE PITZ:
Ein historisches Gebäude zu erhalten, ohne
es zu nutzen, ist dem Gebäude abträglich – es zerfällt.
Also sollte – fast! – jede Nutzung in einem Gebäude oder
Baudenkmal möglich sein. Wir haben die Erfahrung
Eingangshalle des Lutherhauses in Wittenberg: Blick zum Westgiebel und
zu den Fundamenten des Lutherturms.
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PORTAL
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Dr. phil. Christine Hoh-Slodczyk
1977
Promotion Kunstgeschichte an der LMU München, D
1977–1986 Forschungs- und Lehrtätigkeit an der LMU sowie der
TU München, D
1986–1992 Leiterin der Inventarisation am Berliner Denkmalamt, D
1992–2009 Pitz & Hoh GmbH
seit 1987 Lehrauftrag an der TU Berlin, Fachgebiet Kunst-
geschichte – Architektur und Denkmalpflege
2002–2003 Vertretungsprofessur an der Uni Kassel, Architektur-
geschichte und Entwerfen
2009
beratend tätig für die Pitz & Hoh GmbH
www.pitz-hoh.dePORTRÄT
Foto: Pitz & Hoh, Berlin