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prägen. Im europäischen Vergleich ist die HafenCity ein

erfolgreiches Projekt, da bereits jetzt eine gelungene

Mischung der unterschiedlichen Nutzungen entstanden

ist und auch der öffentliche Raum mit dem Zugang zum

Wasser sehr gut funktioniert. Allerdings fehlt mir an man-

chen Stellen eine einheitliche oder auch zusammenhän-

gende Architektursprache. Das Spiegel-Gebäude trägt für

mich zu einer positiven Gestaltung des Ortes bei, indem es

neben einem modernen und attraktiven Arbeitsstandort

gleichzeitig einen ansprechenden Außenraum bietet, der

den Stadtraum belebt.

PORTAL:

Wenn sich die Topografien der beiden Länder

auch sehr ähneln, sind Deutschland und Dänemark trotz-

dem zwei unterschiedliche Staaten. Zeigt sich das Ihrer

Meinung nach auch in der Architektursprache?

KLAUS TROLDBORG:

Meiner Meinung nach hat die Archi-

tektursprache eher etwas mit dem einzelnen Büro zu tun,

als mit dem Herkunftsland. Henning Larsen Architects hat

beispielsweise auch nicht einen einheitlichen Stil für jedes

Gebäude. Wir glauben, dass die Lösung für jedes neue

Projekt aus den spezifischen Anforderungen und Möglich-

keiten entwickelt werden muss.

PORTAL:

Das Wettbewerbsergebnis für das neue Spiegel-

Verlagsgebäude wurde in Hamburg mit Spannung erwartet.

Was haben Sie empfunden, als Sie erfuhren, dass Sie die-

sen wichtigen Bau als ausländisches Architekturbüro rea-

lisieren dürfen?

KLAUS TROLDBORG:

Der Spiegel ist eine bekannte Institu-

tion in der internationalen Presse und steht für Qualität auf

verschiedenen Ebenen, auch in Bezug auf Architektur und

Design. Wir sind daher stolz, dass Henning Larsen Archi-

tects die Möglichkeit bekommen hat, für den Verlag ein

neues Gebäude zu entwerfen. Vor allem auch das Grund-

stück an der Ericusspitze ist besonders geeignet, einen mo-

dernen und dynamischen Arbeitsplatz für die Mitarbeiter

des Spiegel zu schaffen.

PORTAL:

Die HafenCity in Hamburg gilt als das größte

europäische Stadtentwicklungsprojekt. Wie beurteilen

Architekten in Dänemark die HafenCity?

KLAUS TROLDBORG:

In vielen europäischen Städten

werden zurzeit alte Hafenanlagen umgebaut und als neue

Stadtteile in die wachsenden Städte integriert. Hamburg

erfährt dadurch einen umfassenden Wandel. Neue,

markante Gebäude werden in Zukunft das Bild der Stadt

Das Spiegel-Haus an der Ericusspitze wird häufig als Gegenstück zur Elbphilharmonie

gesehen. Und tatsächlich hebt sich das nördlichste Gebäude der HafenCity mit der

vorgehängten Glasfassade und dem „Fenster zur Stadt“ von den umgebenden

Gebäuden ab und setzt ein klares Zeichen als Antwort auf den aktuell prominen-

testen Bau Hamburgs. PORTAL sprach mit Klaus Troldborg von Henning Larsen

Architects über das Architekturkonzept und das eindrucksvolle Atrium.

PORTAL IM GESPRÄCH

mit Klaus Troldborg von Henning Larsen Architects

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