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Man könnte den Kauf eines Autos mit einem Restaurant-

besuch vergleichen: Wer einmal einen Blick in den

Küchenbereich geworfen und dort möglicherweise un-

appetitliche Zustände erblickt hat, wird nicht mehr

so schnell dorthin zurückkehren. Dieses Prinzip lässt sich

auch auf ein Autohaus übertragen: Es ist nicht nur

das hochpolierte Endprodukt, was einen anspruchsvollen

Kunden interessiert. Ob es sich um einen Luxuswagen

oder ein Fahrzeug der „Economy-Class“ handelt –

wer sich für ein Auto entscheidet, investiert nicht leicht-

fertig eine hohe Summe. Auch wenn die eigentliche

Produktion zweifellos an einem anderen Ort stattfindet, ist

es doch für einen Käufer von großer Bedeutung, was

„hinter den Kulissen“ eines Autohauses passiert, wo

Reparaturen, Inspektionen und sonstige Service-

leistungen ausgeführt werden. Die Bedingungen und das

Maß an Einsehbarkeit, die ein künftiger Autobesitzer hier

vorfindet, entscheiden durchaus mit darüber, ob der

Besitzer seinen Wagen hier in guten Händen wähnt.

Gestaltung der Servicebereiche

Ausschlaggebend beim Bau eines Autohauses ist in

dieser Hinsicht sowohl die Positionierung der Service-

Bereiche als auch deren architektonische Gestaltung.

Bemerkenswert ist, dass sich bei vielen aktuellen

Projekten die Werkstätten direkt im repräsentativen Ein-

gangsbereich befinden, so dass dem Kunden das Gefühl

vermittelt wird, sich mitten im Geschehen zu befinden.

Beispiele für diese Entwicklung sind drei vor kurzem fertig

gestellte Projekte, deren Funktion hauptsächlich in der

Präsentation und Darstellung der Autos liegt.

Autohaus Tamsen in Hamburg

Im September 2003 wurde in Hamburg ein neuer Show-

room des Bremer Luxus-Autohauses Tamsen eröffnet. Auf

4000 Quadratmetern Fläche finden sich hier Traditions-

marken wie Aston Martin, Bentley, Rolls-Royce, Ferrari,

Maserati und Lamborghini in einem der weltweit exklusiv-

sten Autohäuser zusammen. Das Gebäude selbst tritt in

seiner Wirkung klar, dezent und zurückhaltend auf, um die

Produkte optimal dem Umfeld zu präsentieren.

Die optische Begrenzung zwischen innen und außen soll-

te laut dem Architekten Kay Kläning weitgehend aufge-

hoben werden. Lichtdurchflutet wirken sowohl die Ver-

kaufsräume als auch die Büros, die Werkstätten und die

Mitarbeiterräume. Dies wird durch eine das Gebäude

fast vollständig umgebende Glasfassade erreicht, die teils

aus opaken, teils aus transparenten Glaspartien besteht.

Wie unprätentiös sich die Architektur des Autohauses

gegenüber den Verkaufsobjekten zeigt, beweist auch die

Materialwahl des Architekten. Im Autobau verwendete

Materialien wie Glas, Aluminium, Edelstahl, Stahl, Leder

und Holz wurden aufgenommen und bestimmen das

gesamte Gebäude. Ebenso spiegelt die äußere Gebäude-

form das Geschehen im Inneren wider. So bilden sich

die Erlebniswelten der verschiedenen Automarken in

den unterschiedlich großen und hohen Kuben des

Gesamtvolumens ab und bilden so ein klar ablesbares,

geradliniges Gebäude.

Das Autohaus wird von zwei Seiten erschlossen, einem

Eingang im Nordosten und einen zweiten auf der gegen-

überliegenden Seite, wo sich die Kundenparkplätze be-

finden. Auf dieser Seite ist auch der Gebäudetrakt mit den

Werkstätten und der Waschanlage positioniert, der sich

DREI AUTOHÄUSER GEWÄHREN EINBLICKE:

AUTOHAUS TAMSEN, TOYOTA AUTO-WELT,

MERCEDES-WELT AM SALZUFER

Transparenz und Offenheit sind Qualitäten, die heutzutage auch beim Bau von Auto-

häusern gefordert werden. Dies gilt allerdings nicht nur für die Präsentationsflächen,

sondern in zunehmendem Maße auch für die Serviceanlagen und Werkstätten.

Bereiche, die früher möglichst verborgen bleiben sollten, werden einsehbar gemacht,

um den Kunden vollständig am Geschehen rund um das Auto teilhaben zu lassen.

AUTOHÄUSER