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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die aktuelle Ausgabe von PORTAL zum Thema „Öffentliche

Bauten“ war auch redaktionsintern von kontroversen Dis-

kussionen begleitet. Was ist heutzutage noch „öffent-

lich“? Trägt der neue Lehrter Bahnhof in Berlin dieses

Prädikat auch angesichts der zur Börse strebenden Deut-

sche Bahn AG noch zu Recht? Wir meinen ja. Und auch

das Theater in Erfurt, maßgeblich von Stadt und Land

finanziert, gehört sicher ebenfalls in diese Kategorie.

Schwieriger wird es beim dritten Bauwerk, das wir in die-

ser Ausgabe vorstellen: Die neue Oper in Kopenhagen war

so lange die Privatsache ihres Bauherrn und Stifters, bis

er sie dem dänischen Volk zum Geschenk machte. Öffent-

lich oder nicht? Vielleicht werden wir in Zukunft ohnehin

schärfer zwischen öffentlich genutzten und öffentlich

finanzierten Gebäuden unterscheiden müssen. Public Pri-

vate Partnership (PPP) heißt das Konzept, das das Bauen

auch mit leeren Staatskassen noch möglich machen soll.

In England und den USA hat sich die privatfinanzierte

Öffentlichkeit im Bauwesen bereits bewährt; hierzulande

wird einstweilen noch geprobt. Dieter Jacob, Professor

für Betriebswirtschaft und Baubetriebslehre an der Tech-

nischen Universität Freiberg, erläutert in dieser Ausgabe

von PORTAL die wichtigsten PPP-Modelle und ihre Aus-

wirkungen für Architekten und Planer.

Zweimal die „Renaissance der Bahnhöfe“ – eine erhoffte

und eine bereits eingetretene – steht im Mittelpunkt der

Interviews, die wir diesmal in PORTAL veröffentlichen.

Jürgen Hillmer, Partner bei gmp – von Gerkan Marg +

Partner in Hamburg, stand uns Rede und Antwort zur

wechselvollen Baugeschichte des neuen Lehrter Bahn-

hofs. Jürgen Grossmann, Architekt aus Kehl, erläutert die

Chancen, die Bahnhofsgebäude auch in kleineren Städten

noch bieten – zumindest denjenigen, die keine Angst vor

der eigenen Courage haben.

Schließlich möchten wir Sie auf eine neue Rubrik hinwei-

sen, die künftig in jeder Ausgabe von PORTAL zu finden

sein wird. Wir stellen Künstler vor, die sich in besonderer

Weise bildlich mit Themen der Architektur auseinander-

setzen. Den Anfang macht in dieser Ausgabe der Leipziger

Künstler Ulf Puder. Im Frühjahr waren Ausschnitte aus sei-

nem Werk in der Städtischen Galerie Wolfsburg zu sehen.

All denjenigen Lesern, die die Ausstellung nicht sehen

konnten, zeigen wir die Arbeit „Kolonie“ ganz am Schluss

dieses Hefts.

EDITORIAL

Martin J. Hörmann, Thomas J. Hörmann und Christoph Hörmann

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Thomas J. Hörmann

Persönlich haftender Gesellschafter