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Mit einer Umsetzung von Projekten der öffentlichen Hand

als PPP ergeben sich für die planenden Berufe neue

Herausforderungen. Ein wichtiger Aspekt von PPP-

Projekten ist der Lebenszyklusansatz, der von der Planung

über den Bau bis hin zu Betrieb sowie Wartung und

Instandhaltung reicht. Da PPP-Projekte auf eine

Optimierung der Lebenszykluskosten abzielen, ist eine früh-

zeitige Einbindung der planenden Berufe unabdingbar. Die

Abbildung rechts unten verdeutlicht den Zusammenhang

zwischen dem Projektfortschritt anhand der

Leistungsphase und der Beeinflussbarkeit der Kosten.

Frühzeitige Kooperation der Planer ist unabdingbar

Je früher im Lebenszyklus des Gebäudes Festlegungen

getroffen werden, desto größer ist der Einsparungseffekt.

Je weiter das Projekt voranschreitet, desto geringere

Einsparungspotentiale sind vorhanden und desto höher

werden die Implementierungskosten. Als optimaler

Zeitpunkt für das sogenannte Value Management zur

Lebenszykluskostenoptimierung gilt die Phase zwischen

Ideenfindung und Entwurfsplanung.

Das bedeutet, dass bereits in einem frühen Projektstadium

Planer, Bauunternehmen und Betreiber kooperieren und

ihre Belange aufeinander abstimmen sollten. Da die

Kosten für das Betreiben einer Immobilie schon nach fünf

bis zehn Jahren die Baukosten erreicht haben können,

trägt ein frühzeitig entwickeltes Facility-Management-

Konzept wesentlich zur Optimierung der

Lebenszykluskosten bei. Daher wäre es sinnvoll, wenn

Planer beispielsweise an den eingesparten Kosten partizi-

pieren könnten.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Outputorientierung von

PPP-Projekten. Das bedeutet, dass die öffentliche Hand

nicht mehr die als Input zu erbringenden Leistungen vor-

gibt, sondern die von ihr geforderte, von privater Seite zur

Verfügung zu stellende Dienstleistung beschreibt. Daraus

ergeben sich zum einen umfangreiche Planungsleistungen

vor der Zuschlagserteilung. Zum anderen eröffnet die out-

putorientierte Leistungsbeschreibung Spielraum für

Produkt- und Verfahrensinnovationen und damit letztend-

lich zur Effizienzsteigerung.

1) Gutachten „PPP im öffentlichen Hochbau“, in Auftrag gegeben vom

BMVBW, Band I: Leitfaden, 2003, S. 90-97

2) Wirtschaftlichkeit von Public Private Partnership am Beispiel Schulen,

Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg,

erstellt vom Lehrstuhl für ABWL, TU Bergakademie Freiberg, 2005, S. 4,

abzurufen unter

http://www.wm.bwl.de

, Rubrik PPP

3) Jacob/Schweisfurth, PPP im Wirtschaftlichkeitsvergleich, in:

Bundesarchitektenkammer (Hrsg.), Public Private Partnership in der

Praxis, Bundesanzeiger Verlag, Köln 2005, S. 70-89

4) Wirtschaftlichkeit von PPP am Beispiel Schulen, a.a.O., S. 28

Weitere Literatur zu PPP:

http://www.wiwi.tu-freiberg.de/baubwl/ppp.htm

Quantitativer PPP-Wirtschaftlichkeitsnachweis (oben)

3)

Einfluss der Leistungsphase auf die Kostenbeeinflussbarkeit (unten)