![Show Menu](styles/mobile-menu.png)
![Page Background](./../common/page-substrates/page0007.jpg)
7
Mit einer Umsetzung von Projekten der öffentlichen Hand
als PPP ergeben sich für die planenden Berufe neue
Herausforderungen. Ein wichtiger Aspekt von PPP-
Projekten ist der Lebenszyklusansatz, der von der Planung
über den Bau bis hin zu Betrieb sowie Wartung und
Instandhaltung reicht. Da PPP-Projekte auf eine
Optimierung der Lebenszykluskosten abzielen, ist eine früh-
zeitige Einbindung der planenden Berufe unabdingbar. Die
Abbildung rechts unten verdeutlicht den Zusammenhang
zwischen dem Projektfortschritt anhand der
Leistungsphase und der Beeinflussbarkeit der Kosten.
Frühzeitige Kooperation der Planer ist unabdingbar
Je früher im Lebenszyklus des Gebäudes Festlegungen
getroffen werden, desto größer ist der Einsparungseffekt.
Je weiter das Projekt voranschreitet, desto geringere
Einsparungspotentiale sind vorhanden und desto höher
werden die Implementierungskosten. Als optimaler
Zeitpunkt für das sogenannte Value Management zur
Lebenszykluskostenoptimierung gilt die Phase zwischen
Ideenfindung und Entwurfsplanung.
Das bedeutet, dass bereits in einem frühen Projektstadium
Planer, Bauunternehmen und Betreiber kooperieren und
ihre Belange aufeinander abstimmen sollten. Da die
Kosten für das Betreiben einer Immobilie schon nach fünf
bis zehn Jahren die Baukosten erreicht haben können,
trägt ein frühzeitig entwickeltes Facility-Management-
Konzept wesentlich zur Optimierung der
Lebenszykluskosten bei. Daher wäre es sinnvoll, wenn
Planer beispielsweise an den eingesparten Kosten partizi-
pieren könnten.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Outputorientierung von
PPP-Projekten. Das bedeutet, dass die öffentliche Hand
nicht mehr die als Input zu erbringenden Leistungen vor-
gibt, sondern die von ihr geforderte, von privater Seite zur
Verfügung zu stellende Dienstleistung beschreibt. Daraus
ergeben sich zum einen umfangreiche Planungsleistungen
vor der Zuschlagserteilung. Zum anderen eröffnet die out-
putorientierte Leistungsbeschreibung Spielraum für
Produkt- und Verfahrensinnovationen und damit letztend-
lich zur Effizienzsteigerung.
1) Gutachten „PPP im öffentlichen Hochbau“, in Auftrag gegeben vom
BMVBW, Band I: Leitfaden, 2003, S. 90-97
2) Wirtschaftlichkeit von Public Private Partnership am Beispiel Schulen,
Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg,
erstellt vom Lehrstuhl für ABWL, TU Bergakademie Freiberg, 2005, S. 4,
abzurufen unter
http://www.wm.bwl.de, Rubrik PPP
3) Jacob/Schweisfurth, PPP im Wirtschaftlichkeitsvergleich, in:
Bundesarchitektenkammer (Hrsg.), Public Private Partnership in der
Praxis, Bundesanzeiger Verlag, Köln 2005, S. 70-89
4) Wirtschaftlichkeit von PPP am Beispiel Schulen, a.a.O., S. 28
Weitere Literatur zu PPP:
http://www.wiwi.tu-freiberg.de/baubwl/ppp.htmQuantitativer PPP-Wirtschaftlichkeitsnachweis (oben)
3)
Einfluss der Leistungsphase auf die Kostenbeeinflussbarkeit (unten)