PORTAL IM GESPRÄCH
MIT THOMAS J. HÖRMANN, MARTIN J. HÖRMANN
UND CHRISTOPH HÖRMANN
8
PORTAL:
Die Tür hat eine lange Kulturgeschichte, und
entsprechend viele unterschiedliche und auch schöne
Türen gibt es. Weckt Ihr Produkt in Ihnen keine Sammel-
leidenschaft, vielleicht, um in ferner Zukunft einmal ein
Museum dafür zu bauen?
MARTIN J. HÖRMANN:
Wir wollen keine Türen sammeln,
sondern verkaufen. Wir sind allerdings Kunstliebhaber.
Ich war nach der Wende für gut drei Jahre in Leipzig, um
dort das im Aufbau befindliche Werk zu betreuen. Wäh-
rend dieser Zeit war ich viel in der Leipziger Kunstszene
unterwegs, wo ich Maler und Galeristen kennenlernte,
die heute weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
bekannt geworden sind.
PORTAL:
Sie sind in Ihrem Leben viel gereist und haben
viel gesehen. Gibt es ein Gebäude auf der Welt, das Sie
bewundern?
THOMAS J. HÖRMANN:
Ja, die Sandburgen, die meine
Enkel jedes Jahr im Sommer auf der Nordseeinsel Juist
am Strand bauen. Ich habe inzwischen neun Enkel und
hoffe natürlich, dass mindestens einer von ihnen unsere
Familientradition fortsetzen wird.
nen wir auf vielen Bierdeckeln und Papierservietten mög-
liche Konstruktionen und Detaillösungen auf. Kommen
wir an Türen vorbei, achten wir immer darauf, wer sie
hergestellt hat. Da die Firmenlogos – auch unseres –
meist senkrecht im Tür- oder Zargenfalz angebracht sind,
sind wir gezwungen, den Kopf immer leicht schräg zu
halten. Das sieht manchmal schon komisch aus.
PORTAL:
Knallen Sie hin und wieder auch mal mit den
Türen, zum Beispiel, wenn Sie sich ärgern, oder kann
eine technisch optimierte Tür heute gar nicht mehr laut-
stark ins Schloss fallen?
CHRISTOPH HÖRMANN:
Und ob. Wenn Sie vier, und
wie mein Bruder drei Kinder haben, dann lässt sich lau-
tes Türknallen nicht vermeiden. Bislang haben wir noch
keine Tür erfunden, die von einer ausgelassenen Rassel-
bande lautlos bedient werden kann.
PORTAL:
Kaum ein anderes Bauelement taucht in der
Literatur so häufig auf wie die Tür. Besonders in Kriminal-
romanen spielt sie eine wichtige Rolle, sorgt für span-
nungsvolle Momente. Lesen Sie Krimis?
THOMAS J. HÖRMANN:
Nein, aber vielleicht sollte ich
damit mal anfangen. Ich kann mir die Funktion der Tür als
Trennung zweier Welten – und im Krimi ist es meist zwi-
schen Gut und Böse – sehr gut vorstellen.
Die Fotoserie von Wolfram Janzer entstand 2009/10 am Institut für
Sportwissenschaften an der Universität in Stuttgart-Vaihingen.
Das Konzept für die Farbgebung der Türen hat der Künstler Harald F.
Müller erarbeitet.