![Show Menu](styles/mobile-menu.png)
![Page Background](./../common/page-substrates/page0004.png)
PORTAL:
Ihr Familienunternehmen besteht seit 75 Jahren.
Wie sahen die Türen aus, die Ihr Vater beziehungsweise
Ihr Großvater hergestellt hat?
CHRISTOPH HÖRMANN:
Im Prinzip sehr ähnlich denjeni-
gen, wie wir sie heute herstellen. Es waren auch Stahl-
türen, die den aktuellen Produkten in der Anmutung kaum
nachstehen. Der große Unterschied liegt allerdings in der
Produktion. Damals haben wir doppelt so viel Material
verbraucht. In der Herstellung verfügten wir zu dieser
Zeit noch nicht über die technische Reife der Material-
minimierung. Das hat sich inzwischen stark verändert,
sodass wir aus heutiger Sicht wesentlich weniger Res-
sourcen verbrauchen.
PORTAL:
Die Firmengründung fiel in eine politisch unruhi-
ge Zeit. Mit welchen Strategien haben Sie sich als noch
junges Unternehmen über die Kriegsjahre gerettet?
MARTIN J. HÖRMANN:
Mit Flexibilität. Wir haben neben
Türen die verschiedensten Produkte aus den unter-
schiedlichsten Werkstoffen hergestellt – eben alles, was
rar war und was die Menschen damals zum Leben
brauchten. Obwohl wir in erster Linie ein Blech verarbei-
tender Betrieb waren, geht die Legende um, dass wir
sogar Holzschuhe und Bollerwagen hergestellt haben
sollen, die sich aber, wie sich später herausstellte, nicht
zum Verkaufsschlager entwickelten. Darum ging es auch
PORTAL IM GESPRÄCH
MIT THOMAS J. HÖRMANN, MARTIN J. HÖRMANN
UND CHRISTOPH HÖRMANN
PORTAL:
Seit vielen Tausend Jahren benutzen Menschen
Türen, um sich in erster Linie zu schützen, aber auch, um
Räume voneinander zu trennen oder sie zu verbinden. Wie,
glauben Sie, sah das erste türähnliche Konstrukt aus?
MARTIN J. HÖRMANN:
Ich vermute einmal, dass die ers-
ten Menschen einen Stein vor ihre Höhle rollten, um sich
in der Dunkelheit vor unliebsamen Gästen zu schützen,
oder sie tarnten den Eingang mit Zweigen, um nicht ent-
deckt zu werden.
PORTAL:
Ab wann darf sich eine Tür überhaupt „Tür“
nennen? Welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein?
THOMAS J. HÖRMANN:
Auf diese Frage werden Sie die
verschiedensten Antworten hören. Für mich definiert sich
eine Tür über ein Türblatt, das über zwei Scharniere fest
mit dem Baukörper verbunden ist und sich beliebig oft
öffnen und schließen lässt.
PORTAL:
Wo und zu welcher Zeit, glauben Sie, taucht
diese von Ihnen umschriebene Tür das erste Mal auf?
THOMAS J. HÖRMANN:
Mit Sicherheit hatten die Grie-
chen die Klappen im Bauch des Trojanischen Pferdes mit
einer Art von Scharnieren ausgestattet, sonst wäre ihre
Strategie ja nicht aufgegangen. Soweit ich weiß, verfüg-
ten schon die alten Ägypter über Holz- und Steintüren,
die über eine seitliche Achse gedreht wurden.
Zu einem 75-jährigen Firmenjubiläum gehört normalerweise ein historischer Rück-
blick, der die Erfolge eines Unternehmens dokumentiert. Statt für eine Chronologie
entschieden die drei persönlich haftenden Gesellschafter Thomas J. Hörmann und
seine beiden Söhne Martin J. Hörmann und Christoph Hörmann, sich den Fragen von
PORTAL zu stellen.
4