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Shanghai PitBuilding
Peter
Wahl
,
Dipl.-
STEFAN LUDES
geboren 1962 in Dorsten/Nordrhein-Westfalen
1984
–
88 Studium der Architektur und
Bildhauerei in Aachen
seit 1992 Freischaffender Architekt mit Büros
in Berlin, München und Halle
Tätigkeitsschwerpunkte: Bauten des
Gesundheitswesens, der Forschung
und der Lehre
Text: Stefan Ludes und Norma Müller
90 Prozent der Aufträge bestehen aus Umstrukturierung,
Ertüchtigung und Weiterentwicklung vorhandener Bau-
substanz. Meist sind Anlagen aus Gebäuden unterschiedlich-
ster Entstehungszeit zusammengesetzt. Eine zukunftsorien-
tierte Planung muss die baulichen, strategischen, funktiona-
len und betriebswirtschaftlichen Aspekte einbeziehen und
optimieren. Sinnvolles Instrumentarium ist hierfür eine Mas-
terplanung oder Zielplanung.
Was ist eine Zielplanung?
Bereits in den 60er-Jahren wurde für die geordnete Ent-
wicklung von Krankenhäusern und Einrichtungen des Ge-
sundheitswesens dieses Instrument geschaffen. Die Ziel-
planung ist als Entscheidungsgrundlage für die langfristige
Entwicklung eines Krankenhauses zu verstehen. Hier wird
definiert, wie das Planziel in einem überschaubaren Zeit-
raum erreicht werden kann. Die Abfolge der Entwicklung
ist in einer Hierarchie gegliedert und in Bauabschnitte
unterteilt. So wird sichergestellt, dass die Einzelmaßnah-
men auf einer Gesamtkonzeption basieren und Fehlinves-
titionen unterbleiben. Die verschiedenen Stufen der Ziel-
planung setzen sich zusammen aus der Bestandsaufnahme,
der Analyse und Bewertung (IST) und der Erarbei-tung von
Zielvorgaben (Soll). Nach dem Soll/Ist-Vergleich wird der
baulich-betriebliche Zielplan entwickelt, bestehend aus
einer gebäudetechnischen Konzeption, der Vorplanung von
Erweiterungsmöglichkeiten, der Unterteilung in Bauab-
schnitte, der Kostenprognose und – besonders wichtig –
dem Funktions- und Schemaplan. Die erforderlichen Räume
werden gemäß Raumprogramm den Funktionsbereichen
zugeordnet, als da sind: Untersuchung, Behandlung, Pflege,
Verwaltung, Soziale Dienste, Forschung und Lehre, Ver- und
Entsorgung und sonstiges.
Der Entwurf und die Umsetzung
Im Gegensatz zu einem Büro- und Verwaltungsgebäude
oder auch einem Industriebau, die Raum für nur wenige
spezialisierte Tätigkeiten aufweisen, muss der Kranken-
hausbau eine Vielzahl von Funktionen unter einem Dach
koordinieren. Das Raumprogramm beinhaltet nicht nur in
seiner Nutzung sehr unterschiedliche Räume, sondern auch
in Bezug auf Größe und Ausstattung, zum Beispiel Betten-
zimmer, Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume, Behand-
lungsräume, OPs und Labore, des Weiteren Büros, even-
tuell ein Café und einen kleinen Laden oder Kiosk, eine
Bibliothek und schließlich Räume für Lehre und Forschung.
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
Eingebunden in die Natur: das Helios-Klinikum in Bad Saarow.
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