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Als Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen besitzt das
Klinikum Wolfsburg 684 stationäre und 10 teilstationäre
Betten. Es ist damit eines der größten Krankenhäuser
Niedersachsens und deckt die medizinische Versorgung
für ein Einzugsgebiet von etwa 180000 Einwohnern ab. Die
Geschichte dieses Krankenhauses reicht bis in die 50er
Jahre zurück: 1953 gegründet, wird es bereits zehn Jahre
später um einen großzügigen Bau für die Kinder- und
Frauenklinik sowie die Röntgen- und Strahlenabteilung mit
200 Betten erweitert. Die ehemalige Kinderklinik wird
dabei zu einer neuen Abteilung für Hals-, Nasen- und
Ohrenkranke umgebaut. 1984 erhält das Stadtkrankenhaus
einen neuen Funktionstrakt. Schon rund 15 Jahre später
entsprechen die Pflegebereiche nicht mehr den Anfor-
derungen. So erfährt das Klinikum in den Jahren 2003 bis
2005 einen weiteren „Vitaminschub“: Nach 29-monatiger
Bauzeit steht im Juli 2005 das neue Haus G. Bereits 2000
hatte die Arbeitsgemeinschaft der ortsansässigen Archi-
tekten Koller Heitmann Schütz und Rauh Damm Stiller
Partner aus Hattingen den entsprechenden Wettbewerb
gewonnen.
Auf 32,2 Millionen Euro beliefen sich die Investitionen in
den Neubau. Doch nicht nur mehr Platz und Komfort
wurde damit generiert – gleichzeitig ergriffen die Planer
die Chance, eine verbesserte Eingangssituation des
Klinikums und Wegeführung innerhalb des Komplexes
zu schaffen. Die glasgedeckte Magistrale, eine zweige-
schossige lineare Verbindung zwischen Altbauten und
Haus G, trennt die zwei wichtigsten Verkehrswege: die der
Besucher und ambulanten Patienten im Erdgeschoss und
der stationären Patienten auf der oberen Ebene. Einen
Akzent setzt das östliche Ende mit einem viergeschossigen
und gläsernen Atrium. Es ist das neue „Gesicht“ des
Klinikums – das nebenbei nicht nur Erschließung und
Orientierung übernimmt, sondern darüber hinaus für
Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt werden kann.
Im Erdgeschoss des Hauses G, in direkter und sichtbarer
Nachbarschaft, befindet sich der Haupteingang des
Klinikums. Das L-förmige Gebäude ist in dem nach Süden
abfallenden Grundstück über insgesamt sechs Geschosse
angelegt. Durch die Hanglage ist das Sockelgeschoss mit
Küche, Seminar-, Bibliotheks- und Konferenzbereich zum
Teil ebenerdig erschlossen. Das Erdgeschoss beherbergt
Räume der Seelsorge und des Sozialdienstes, im Südflügel
die Cafeteria mit einer großzügigen Freifläche. Die Ober-
geschosse mit jeweils zwei Stationen zu je 32 Betten sind
der überwachten (Intermediate Care) und der Allgemein-
pflege vorbehalten. An zentraler Stelle befinden sich
Aufzüge, Treppenhaus sowie die Ver- und Entsorgung,
Patientenbad, Besprechungsraum und Bettenaufberei-
tung. Demgegenüber platzierten die Architekten große
Aufenthaltsräume beziehungsweise „Patienten-Restau-
rants“, die als Kommunikationszonen vorgesehen sind und
in denen Mahlzeiten eingenommen werden können. Jede
Station umfasst vier Vierbettzimmer, sechs Zweibettimmer
und vier Einzelzimmer. Zwei der Vierbettzimmer sind so
konzipiert, dass mit geringem Aufwand eine Teilung in voll-
wertige Zweibettzimmer möglich ist. Die insgesamt zwei
Pflegezentren pro Geschoss sind jeweils in der Flügelmitte
platziert. Sie bieten Raum für die dem Personal zugeordne-
ten Bereiche wie Schwesterndienstplatz, Teeküche oder
die Diensträume der Stationsärzte.
Klinikum Wolfsburg
Die 40 bis 50 Jahre alten Pflegebereiche des Klinikums Wolfsburg entsprachen schon
lange nicht mehr den Standards. Eingangssituation und Wegeführung waren ebenfalls
überholt. Mit dem „Haus G“ und einem gläsernen Verbindungsweg zwischen Neubau
und Bestand schafften die Architekten Koller Heitmann Schütz und Rauh Damm Stiller
Partner Abhilfe. Lichtdurchflutete Räume sorgen dafür, dass die normalerweise sterile
Krankenhausatmosphäre hell und freundlich wirkt.