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Circuit Park

Shanghai PitBuilding

9

Peter

Wahl

,

Dipl.-

INES M. JAUCK

geboren 1973 in Suhl/Thüringen

1992–1998 Architekturstudium an der Bauhaus-

Universität Weimar

1998–2001 Architektin bei ETV Bau- und

Verwaltungsgesellschaft Eisenach mbH

2000–2003 Studium der Betriebswirtschaft an der

Thüringischen Verwaltungs- und

Wirtschafts-Akademie

2003

Gründung des Architekturbüros kann-

gießer jauck architekten GbR in Erfurt

zusammen mit Tom Kanngießer

2007

Verlagerung des Bürositzes nach

Gotha

www.kj-architekten.de

hungsweise an unserer Arbeitsweise und nicht am Bau-

herrn. Abgesehen davon ziehen große Bauvorhaben nicht

zwangsläufig hohe Renditen nach sich.

PORTAL:

Wie sieht für Sie ein „Wunschbauherr“ aus?

Welche Eigenschaften sollte er mitbringen? Und wie nahe

sind Sie Ihrer eigenen Vorstellung vom Wunschbauherren

bei diesem Projekt gekommen?

INES M. JAUCK:

Unser Wunschbauherr sollte über eine

eigene Meinung verfügen. Unangenehm ist, wenn sich der

Bauherr 100 Meinungen von 100 Freunden einholt und am

Ende aus Verunsicherung heraus entscheidungsunfähig ist.

Weiterhin ist Vertrauen ganz wichtig. Schließlich dringen

wir mit unserer Planung gerade im privaten Wohnungsbau

tief in die Privatsphäre der Bauherren ein; insofern ist

Vertrauen unabdingbar. Je mehr wir wissen, umso besser

können wir mit unserer Planung reagieren, womit wir wie-

der bei der Individualität des Entwurfs sind.

PORTAL:

Gibt man sich als Architekt mehr Mühe, wenn man

das eigene Haus baut? Oder geht man die Sache etwas

lockerer an, da man weiß, dass von den Bauherren kein

Ärger zu erwarten ist?

INES M. JAUCK:

Die Mühe bei der Planung war die gleiche

wie bei anderen Baumaßnahmen. Aber in der Tat sind wir

mit der Ausführung der eigenen Baumaßnahme lockerer

umgegangen. Nicht in der Qualität, aber wir haben noch

einige offene Restleistungen,... leider.

PORTAL:

Was bedeutet Ihnen das Haus in Gotha, nun da es

fertiggestellt ist? Ist es primär ein Lebensraum für Sie und

Ihre Familie, angepasst an Ihre individuellen Bedürfnisse –

oder auch ein Stück Selbstverwirklichung Ihrer architekto-

nischen Ideale?

INES M. JAUCK:

Beides. Was wären wir für Architekten,

wenn wir nicht in der Lage wären, unsere individuellen

Lebensbedürfnisse mit unseren architektonischen Idealen

in Einklang zu bringen? Bei uns ist nichts aufgesetzt. Wir

leben wie wir sind: geradlinig und offen.

Fotos: Stephan Falk / baubild / Hörmann KG

Wie ein Fernrohr öffnet sich das Wohnhaus in Gotha in Richtung Süden. Der Wohn- und Essbereich wurde auf Wunsch der Bauherren offen gestaltet.