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Circuit Park
Shanghai PitBuilding
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Peter Wahl
,
Dipl.-
RAINER GALL
geboren 1956 in Stuttgart
1978–1982 Studium der Innenarchitektur an der
Hochschule für Technik Stuttgart
1982–1984 Assistent am Studiengang
Innenarchitektur, Hochschule für
Technik Stuttgart
1984–1989 Produktentwickler bei der Firma
Olymp, Stuttgart
seit 1989 Formgebungsberater beim Landes-
fachverband Schreinerhandwerk
Baden-Württemberg, Stuttgart
Ko-Autor u.a.: „Haustüren aus Holz“, „Möbel-
gestaltung“, „Terrassen, Wege,
Gartenmöbel“ (erschienen 2003/04
bei DVA)
wurde zu einem der wichtigsten Themen der Avantgarde. Das
wichtigste Mittel zu ihrer Sicherung war für die Architekten
der Bauhaus-Generation die industrielle Produktion: „Die
‚Ration Wohnung’ sollte verbilligt werden, die wirtschaftliche
Not verlangte nach Typisierung, Normierung, nach einer
Einheitlichkeit der Form, die keine soziale Differenzierung
zuließ. Der Ruf lautete: industrielle Produktionsweisen, stan-
dardisierte Stahlbetonelemente, Fließbandfertigung auf der
Baustelle, Fordismus, Taylorismus [...]“
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Die Weißenhofsiedlung 1927 zeigte als eine von vielen Aus-
stellungen Beispiele für neues Bauen. Im gleichen Jahr wur-
de die „Frankfurter Küche“ vorgestellt, bis heute der Urtyp
der meisten Küchen. Selbst im privaten Bereich wurden
Arbeitsabläufe analysiert und standardisierte Lösungen für
alle Wohnbereiche gesucht. Die Orientierung an Normen, die
uns heute zur Selbstverständlichkeit geworden ist, geht auf
die Überlegungen von damals zurück. Türen, Treppen, Fenster
und Beschläge wurden standardisiert. Auch die heutige
Drückerhöhe von 1050 Millimetern ist Ausdruck dieses
Prozesses.
Schon um die Jahrhundertwende traten neue Türmaterialien
neben das Holz. 1906 entdeckte Alfred Wilm aushärtende
Aluminiumlegierungen, namentlich das im Fahrzeug- und
Flugzeugbau verwendete Duralumin, und schuf damit die
Grundlage für die Aluminiumverwendung auch im Bauwesen.
Es dauerte jedoch noch einige Jahrzehnte, bis in großem Stil
Aluminiumprofile eingesetzt wurden. Ihre Profile waren in der
Anfangszeit noch ungedämmt, sind heute jedoch längst durch
wärmedämmende Verbundprofile ersetzt worden.
In der Zeit des Hinterfragens am Beginn des 20. Jahrhunderts
blieb viel Überflüssiges auf der Strecke. Bruno Taut schrieb
1924 in seinem Buch „Die neue Wohnung. Die Frau als
Schöpferin“: „selbst die schlechtesten Ramschmöbel haben
noch einen konstruktiven Körper. [...] Muschelaufsätze,
Aufbauten über den Sofas, Troddeln, Fransen usw. sind leicht
abzunehmen, im Übrigen werden die Auswüchse vom
Tischler abgesägt. Man wird erstaunt sein, wie glatte saubere
Möbel man herausbekommt, besonders wenn man nachher
mit Anstrich ganz oder teilweise nachhilft.“
Auch bei den Türen wurde die Ornamentik und Profilierungs-
vielfalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts reduziert; man konzen-
triere sich wieder auf die eigentlichen Konstruktionselemente
Fries und Füllung. Türen aus den 30er-Jahren zeigen darüber
hinaus weitere gestalterische Entwicklungen. Erstmals stan-
Fotos: Rainer Gall (2), Jakob Schoof (1)
Vom Portal zur Haustür: Tür vom Ende des 18. Jahrhunderts in Breslau (links), Tür aus dem 19. Jahrhundert auf Amrum (Mitte) und Tür aus den
30er-Jahren in Karlsruhe (rechts).